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Ford Fiesta 16% Mehrleistung für Umsonst

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Vinyl adds Horsepower? Laubsägearbeit auch!

Mehrleistung für Umme? Das kann doch nix dolles sein. Höchstens Beschiss am Kunden und Bauernfängerei. Normal schon, aber nicht wenn man einen Ford Fiesta Mk6 (JH1/JD3) mit dem kleinen 1.3l Motor fährt!


Dazu muss man nur wissen das bei Ford jede Mark zweimal Umgedreht wird (wie bei allen Herstellern). Das geht so weit das ein Motor(block) für zig Leistungsstufen herhalten muss. Manchmal mit gravierenden technischen Unterschieden (Pleul, Kolben, Ventile) und manchmal so simpel wie eine andere Drosselklappe. Genauergesagt der Hebel welcher ermöglicht oder verhindert dass sich die Klappe volle 90° öffnet, beim kleinen Motor macht sie kaum 2/3 der Drehung.


In unserem Fiesta befindet sich der 1.3l Duratec mit 60PS. Die stärkere Variante hat 70PS, und unterscheidet sich nur durch die Drosselklappe. Eine neue würde über 350€ beim Fordhändler kosten, eine gebrauchte vom Schrotti knapp 70€ -oder garnichts wenn man es wie wir macht.


Praktischerweise kam gerade ein Unfallwagen mit identischer Motorisierung auf den Autohof als wir diesen Umbau machten. So haben wir gleich das passende Ersatzteil falls es nicht klappt und wir alles zurückrüsten müssen. Aber ich kann schon verraten dass das nicht nötig war und wir mit dem Ergebnis voll und ganz zufrieden sind.


Wenn man die Motorhaube öffnet und unter den dicken Schlauch direkt an der Motorfront schaut, sieht man die Drosselklappe und den Kunstsotffhebel an dem der Gaszug befestigt ist. Ja es gibt noch Autos mit mechanischer Gasbetätigung -und das ist auch gut so. Wenn man mit der Hand den Kunststoffhebel dreht erkennt man wo dieser auf einen Anschlag trifft. Diesen Teil vom Hebel mussten wir nun absägen. Am besten klappt das mit einer kleinen Bügelsäge und spitzen Fingern. 


Direkt daneben befindet sich der Gaszupspanner. Dieser muss straffer eingestellt werden um die Drosselklappe maximal weit öffnen zu können. Einfach den Metallbügel abziehen und das gelbe Plastikgehäuse drei Rasten weiter nach rechts schieben und den Sicherungsbügel wieder aufstecken. Wenn der Motor im Leerlauf jetzt von alleine Gas gibt müsst ihr wieder eine Raste zurückgehen.  Am besten einfach einen Probelauf machen und testen wies hinkommt.


Der letzte Schritt führt in den Innenraum. Unter dem Gaspedal befindet sich am Bodenblech eine Blechnase auf der das Pedal bei "Vollgas" aufliegt. Diese Nase einfach nach hinten biegen bis das Pedal den Teppich erreichen kann. Wir haben einen großen Schraubendreher in das Loch gesteckt und damit herumgehebelt. 


Nachdem alles Werkzeug wieder verstaut ist kann es auf die Testfahrt gehen. Nach unseren nicht 100% exakten Messungen auf der Autobahn (Beschleunigung von Tempo 80 auf 130 im vierten Gang), braucht das Auto nun über den dicken Daumen halb so lange wie vorher (40sek zu 22sek). Das werden wir weiter im Auge behalten und bei Gelegenheit eine Höchstgeschwindigkeitsmessung machen. 
Wenn der Wagen jetzt so schnell fährt wie das werksmäßige 70PS Modell wissen wir mit Sicherheit das der Umbau ein Erfolg war. Besseren Durchzug hat er in jedem Fall.

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