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Channel: Schlagzeilenkäfer
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Neuwagengefühle zum Nachrüsten II

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Einen richtigen Neuwagen zu kaufen ist keine Selbstverständlichkeit. Und ihn danach über 14 Jahre und fast 100tkm zu behalten auch nicht. Dieser Mitsubishi Colt ist so ein Fall, doch mittlerweile merkt man nicht mehr viel vom einstigen Neuzustand. Besonders die Sitze sind schon ziemlich verschlissen. Zeit für ein kleines Update und neue Sitze, dann fühlt es sich zumindest ein bisschen so an wie in einem neuen Auto zu sitzen. 


Normalerweise sollte ein Autositz deutlich länger als 14 Jahre oder 100tkm durchhalten bevor sich die Sitzbezüge durchscheuern, die Polsterung plattgesessen oder die Höhenverstellung kaputt ist. Aber dieser Mitsubishi ist auch nicht normal und die Insassen ebenfalls nicht. Sowas treibt den Verschleiß voran. Im Spezialpassat hatten wir ähnliche Probleme erst nach der doppelten Laufleistung und konnten die Polsterung der Sitzfläche mit einem neuen Schaumstoffkern auffrischen. Diese Option haben wir dieses Mal nicht, da zuviel am Sitz kaputt ist. 


Stattdessen besorgen wir uns ein paar gut erhaltene Sitze vom Autoverwerter. Inklusive Versand kostet uns das knapp 215€. Zugegeben sieht es nicht unbedingt gut aus wenn die Vorder- und Rücksitze unterschiedliche Bezüge haben, aber hier und jetzt zählt einzig und allein der Sitzkomfort. Obwohl die neuen alten Stühle aus einem Fahrzeug mit höherer Laufleistung stammen, sind sie in einem deutlich besseren Zustand. Das Gewicht und die Art sich hinzusetzen haben eben doch Einfluss auf die Lebenserwartung eines Autositzes.


Bevor wir mit der Demontage beginnen können, wird erstmal die Autobatterie abgeklemmt und dann eine Weile gewartet. Dieser Colt hat Airbags in den Sitzlehnen die es eventuell übel nehmen wenn man einfach die Steckverbindungen trennt. Aus diesem Grund darf diese Arbeit bei Autos mit Sitzairbag nur von entsprechend geschultem Fachpersonal durchgeführt werden. Bei Sitzen ohne Airbag darf es jeder Mensch der sich im Stande sieht ein paar Schrauben zu lösen. Die erste davon verbirgt sich unter der seitlichen Sitzschienenverkleidung (Torx T20). 


Als nächstes können die beiden vorderen Muttern gelöst werden (SW16). Dann schieben wir den Sitz ganz nach vorne und entfernen die beiden Torx-Schrauben hinten an der Sitzkonsole. Je nachdem wie viel Platz im Auto ist kann der komplette Sitz nun nach hinten in Richtung der Rückbank umgekippt werden damit man an die beiden Stecker unter der Sitzfläche heran kommt. Der schwarze Stecker ist für den Kontakt im Gurtschloss und der rote Stecker mit der doppelten Sicherung ist für den Airbag.


Sobald die Stecker beide gelöst wurden kann der Stuhl vorsichtig aus dem Auto herausgehoben und gegen einen neuen Hocker getauscht werden. Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge und sollte keine Probleme machen. Weil die Aktion so schnell über die Bühne ging nutzen wir die gewonnene Zeit und montieren noch schnell die Winterräder, polieren die Kratzer aus dem Lack und drücken eine Delle aus dem Kotflügel. Nur an dem Rostansatz der den hinteren Radlauf langsam angreift können wir gerade nicht so viel tun. Es ist halt doch ein echter Mitsubishi.

Einmal ein neues Auto kaufen

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Im erweiterten Schlagzeilenkäfer Bekanntenkreis-Fuhrpark kommt es hin und wieder doch mal vor das sich jemand einen Neuwagen kauft. Oder als Firmenwagen zur Verfügung gestellt kriegt. Aber der harte Kern vom SZK zeichnet sich dadurch aus dass die Autos an denen wir schrauben und über die wir schreiben allesamt schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Sonst würden wir auch nicht so oft irgendwelche Bodenbleche schweißen, Bremsleitungen erneuern oder undichte Dichtungen austauschen. Aber manchmal passiert es dann doch und plötzlich steht ein richtiger Neuwagen vor der Haustür.



Wirklich nötig war es eigentlich nicht. Ein Jahreswagen ist sicherlich genau so gut und deutlich günstiger. Ist es den Aufpreis wirklich Wert, als erster Besitzer im Fahrzeugbrief zu stehen und den Wagen genau so zu konfigurieren wie man es gerne haben will? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wobei sich die Frage in diesem speziellen Fall erübrigt; die neue Generation ist gerade erst auf den Markt gekommen, Jahreswagen gibt es (noch) nicht und es gibt nur zwei Ausstattungspakete zwischen denen man wählen könnte. 


Unter andere deswegen verlief der gesamte Entscheidungsfindungsprozess auch im schnelldurchlauf. Ganz am Anfang steht natürlich der grundsätzliche Wunsch nach einem neuen Auto. Anderenfalls würde man sich doch gar nicht mit dem Thema befassen und auf irgendwelche Werbung oder Berichte in den Autozeitungen reagieren. Eigentlich bestand genau dieser Wunsch bei mir nicht und trotzdem folgten wir der Einladung vom Suzuki Händler zur Modellpräsentation des neuen Suzuki Jimny inklusive Frühstücksbuffet und Probefahrt-Angebot.


Man kann ja zumindest Probesitzen ob ein so kleines Auto überhaupt passen könnte und testen wie gut so ein Fahrzeug mit Starrachsen und Leiterrahmen auf der Straße liegt. Anscheinend sind wir nicht alleine mit unserer Neugierde. Schon kurz nach dem offiziellen Start dreht der Vorführwagen seine ersten Runden durch den Ort und wir überbrücken die Wartezeit bis wir an der Reihe sind am Frühstücksbuffett. Das bietet auch Gelegenheit sich ein bisschen mit dem Fahrzeug zu beschäftigen. Da es sich hier um einen waschechten Geländewagen und nicht um ein SUV handelt, muss man seine Erwartungen natürlich ein bisschen anpassen.


Der neue Jimny ist die erst die zweite Generation und ersetzt das Vorgängermodell nach 20 Jahren Bauzeit. Dementsprechend lange wurde das neue Modell erwartet. Hoffentlich wurden alle guten Eigenschaften vom alten Jimny übernommen und die schlechten Sachen überarbeitet. Aus unserem weiteren Bekanntenkreis kennen wir nur einen Jimny-Fahrer (der auch bei der Modellpräsentation anwesend war) und konnten uns die wichtigsten Infos in Kürze holen; bessere Dämmung, mehr Assistenzsysteme, bessere Beleuchtung, ruhigeres Fahrverhalten. Das klingt doch alles schon ganz vielversprechend. Vergleichbare Fahrzeuge bietet sonst niemand an und das Vorgängermodell als Gebrauchtwagen zu kaufen, klingt auch nicht so toll. Dann hätten wir zwar ein neueres Auto als jetzt, aber vom Entwicklungsstand sind wir nicht besser als im Omega.


Jetzt dürfen wir uns endlich selbst hinter das Steuer schwingen und eine kleine Runde drehen. Die Sitzposition ist sehr aufrecht und die Beine werden kaum nach vorne und mehr nach unten gestreckt, wie auf einem Küchenstuhl. Die steil stehenden Fenster bieten trotz der recht dicken Dachsäulen eine gute Rundumsicht. Der lange Schalthebel lässt sich recht störrisch in den ersten Gang bewegen aber die restlichen Gangwechsel funktionieren gut. Wirklich schnell ist der Wagen mit seinen 102PS sicherlich nicht. Aber dafür kauft man sich wohl besser ein anderes Auto. Kaum 15 Minuten später sind wir wieder auf dem Parkplatz des Autohauses. Die nächsten Testfahrer warten schon.


Der Verkaufsberater wartet auch schon auf uns. Seine erste Frage ist wie uns der Wagen gefällt. Tatsächlich sehr gut. Wirklich kein schlechtes Auto, für das was es sein soll. Aber brauche ich sowas? Man kann kaum guten Gewissens mit vier Personen darin fahren und die Anhängelast ist wirklich kümmerlich, auch im Vergleich zu anderen Kleinwagen im SZK. Darauf folgt direkt das Angebot auch einen Ssangyong Rexton Probezufahren. Aber das übersteigt dann doch meine Vorstellungen. Eigentlich würde so ein Jimny ja doch reichen, besonders wenn der Omega weiterhin für die restlichen Aufgaben erhalten bleibt. Wir behalten den Gedanken im Hinterkopf.


Eine Woche später sitzen wir uns wieder gegenüber. Zwischenzeitlich wurde die relativ kurze Liste von Sonderausstattung ausgiebig durchgelesen und eine Liste von Dingen aufgestellt die ich gerne hätte. Nicht alles davon ist wirklich sofort notwendig, aber wenn nicht jetzt - wann dann? Der Verkäufer kalkuliert den Preis und die möglichen Finanzierungsangebote. Jetzt fehlt nur noch eine Unterschrift und dann geht die Bestellung raus. Die oberste Regel beim Autokauf lautet eigentlich immer das man sich nicht unter Druck setzen lassen soll und ein neues Auto gar nicht notwendig ist, ein Jahreswagen ist meist wirtschaftlicher. Aber das hier ist die Ausnahme von der Regel. Es gibt nur ein begrenztes Kontingent für die absehbare Zeit und der Wagen verkauft sich schon jetzt ausgezeichnet. Also braucht man auch nicht auf irgendwelche Preisbrecher Angebote hoffen. Und bis die ersten Jahreswagen angeboten werden kann es noch Jahre dauern. So viel Geduld habe ich nicht.


Also her mit dem Vertrag und die Unterschrift drunter gesetzt. Damit läuft der Bestellprozess an. Wir haben jetzt Anfang November und die ersten Kundenautos sollen Ende Februar ausgeliefert werden. Tatsächlich erhalte ich schon am 17 Januar die erfreuliche Nachricht vom Autohaus; er ist da! In der darauf folgenden Woche wird der Kaufpreis überwiesen, die Papiere für die Anmeldung ausgefüllt und das Wunschkennzeichen reserviert. So steht der Wagen am Freitag Nachmittag frisch gewaschen und poliert auf Winterreifen mit meiner Sonderausstattung im Showroom des Autohauses unter einer roten Plane verborgen. Die Enthüllung und anschließende Einweisung in das neue Auto können gar nicht schnell genug erfolgen. Mit 16km auf der Uhr geht es auf direktem Weg zur nächsten Tankstelle und dann durch den ersten Schnee des Jahres nach Hause.

Wie sich Jimny Knopf im Alltag schlägt berichten wir dann beim nächsten Mal.

Neu im SZK: Daelim Otello 125 Motorroller

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2019 wird das Jahr des Zweirad im SZK. So sieht es zumindest im Moment aus. Egal ob groß oder klein, neu oder alt, schnell oder langsam. Auf zwei Rädern macht das Fahren einfach viel mehr Spaß und die Unterhaltskosten sind deutlich niedriger als bei einem Auto. Darum halten wir jetzt die Augen offen und suchen nach passenden Projekten um den Feierabend zu füllen. Als Erster holt sich der Nikograf einen 125ccm Motorroller als Ersatz für den seligen Siebener BMW.



Auch wenn der Umstieg von einer (alten) Oberklasse Limousine mit V8 Motor auf einen kleinen koreanischen Automatikroller mit 125ccm ziemlich extrem erscheint, macht er doch irgendwie Sinn. Allein die eingesparte Kfz-Steuer für den 3,5l Benzinmotor deckt den Kaufpreis des Rollers schon vollständig ab. Und der Spritverbrauch liegt ungefähr bei einem Fünftel von dem des BMW. Dafür stehen in Zukunft nur noch 12 statt 235 Pferdestärken zur Verfügung.


Natürlich war es keine ganz freiwillige Entscheidung. Am Siebener waren mehrere teure Reparaturen nötig geworden die einfach gemacht werden müssen um überhaupt weiter fahren zu können. Doch mit dem Renteneintritt fehlt es an der Rechtfertigung so ein teures Auto zu unterhalten wenn man eigentlich keine weiten Strecken mehr fahren muss. So wurde der E38 letztendlich an einen Autoverwerter verkauft der damit hoffentlich einige andere Autos am Leben halten wird. Wir werden den blauen Siebener sicherlich so manches mal vermissen. Aber jetzt soll erstmal der Roller an den Start gebracht werden.


Das Angebot klang auch wirklich sehr verlockend. Ein gebrauchter Daelim Otello SG125 Motorroller aus (hoffentlich) pfleglichem Vorbesitz mit erst 7500km auf der Uhr. Eine Menge frisch gemachter Reparaturen und Wartungsarbeiten. Was soll da noch groß schief gehen? Also abgesehen davon das die Batterie leer war und erst überbrückt werden musste, nur noch eine Lappalie: wenn der Motor einige Zeit im Stand läuft kotzt er einen großen Schluck Benzin und Öl irgendwo aus und alles tropft auf die Erde.


In Anbetracht dieser Tatsache relativierte sich der günstige Preis dann auch ein wenig. Aber das Gesamtpaket stimmt und wir wurden uns handelseinig. Sodann wuppen wir die Maschine auf den Transportanhänger und fahren erstmal nach Hause. Wie gut dass die Motorradhebebühne gerade frei ist. Dann können wir zumindest bequem stehen beim schrauben. Wenn das soweit ist, werden wir wieder berichten.

Erkenntniss des Monats - Januar 2019

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"Verkaufen oder verstecken?"

Wenn das eigene Auto in die Jahre gekommen ist, wird es wahrscheinlich mal Zeit für einen Nachfolger - egal ob ganz neu oder gebraucht. Aber was wird aus unserem alten Gefährten? Entweder man Verkauft ihn bzw gibt ihn in Zahlung. Oder man stellt ihn erstmal irgendwo ab bis man sich mit dem Gedanken der endgültigen Trennung angefreundet hat. Vielleicht ist es doch keine so schlechte Idee den alten Wagen zu behalten. Ein bisschen aufhübschen und nur noch für besondere Anlässe und bei gutem Wetter rausholen. Wie schön wäre es wenn man sein erstes Auto noch immer besitzen würde.

Jimny im Alltag

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Die ersten Tage mit dem neuen Auto sind mit sicherheit die schönsten. Alles riecht noch neu, alles ist sauber und man entdeckt immer wieder irgendwelche Funktionen von denen nichts bekannt war und die im letzten Auto nicht für Geld und gute Worte erhältlich waren. Und bis jetzt macht jeder Meter einfach nur tierisch viel Spaß.



Schon am ersten Wochenende legten wir über 300km zurück. Über die Autobahn, über Land, durchs Land und in der Stadt. Der kleine Vierzylinder Motor hat dabei immer gut zu tun und das durchweg hohe Drehzahlniveau erinnert mich an meinen Fiesta. Bei 90km/h im höchsten Gang macht der Motor knapp 3000 upm. Dank der deutlich besseren Geräuschdämmung stört das nicht großartig. Trotzdem erreichen wir einen Durchschnittsverbrauch von 7,5l auf 100km, wobei das Reisetempo meist unter 100km/h lag. Zum schnellfahren gibt es defintiv bessere Autos.


Das war schon vor dem Kauf klar. Dafür hat der Jimny andere Qualitäten. Zum Beispiel das weiche Fahrwerk mit dem unsere maroden Straßen voller Schlaglöcher und unbefestigtem Randstreifen ihren Schrecken verlieren. Die massiven Achsen und Fahrwerkskomponenten sollten mit dieser Belastung ganz gut zurecht kommen. Genaueres können wir dazu natürlich erst in einigen Jahren sagen. Die Chancen stehen gut dass der Suzuki auch so lange überleben wird. Am Unterboden ist alles dick mit Schutzwachs eingesprüht und der Motor ist keine überzüchtete Nähmaschine. Wobei ein bisschen mehr Leistung schon schön wäre.


Die beiden größten Pluspunkte beim Umstieg von einem unserer anderen (älteren) Autos sind für mich die superhellen LED Scheinwerfer und zum zweiten die Vernetzung vom Smartphone mit dem Auto. Endlich keine fummelige Freisprecheinrichtung die jedes Mal neu angeschlossen werden muss und eine Navigation die auch während der Fahrt vernünftig dargestellt werden kann. Das war den Aufpreis zum Basismodell definitv wert. Bei den Fahrassistenzsystemen bin ich mir da nicht ganz so sicher. Wer braucht schon Spurverlassenswarnung und Verkehrszeichenerkennung in einem Großstadt-Geländewagen? Bei schlechtem Wetter und Flickenteppich auf dem Asphalt lässt sich das Kamerasystem schnell in die Irre führen und meldet falschen Alarm.


Bei etwas zügiger Gangart merkt man so manches mal wie der Wagen in scharfen Kurven gefühlt von der Fahrbahn abzukommen droht. Die hohen Reifenflanken und das weiche Fahrwerk in Verbindung mit der recht hohen Karosserie lassen einfach nicht zu die Kurven mit höchster Präzision exakt an der weißen Linie entlang zu durchfahren. Solange niemand Seekrank wird macht es mir mindestens genau so viel Spaß wie in einem tiefergelegten Dreier BMW durch die Kurve zu messern. Nur ist der Führerschein dabei nicht so schnell in Gefahr. Richtig spaßig wird es erst wenn der Allradantrieb zum Einsatz kommt und hinterm Auto meterhoch Schlamm spritzt. Und ein Geländewagen darf auch mal ungewaschen durch die Gegend fahren; in Textmarker Gelb kommt der Schmutz noch besser zur Geltung.


Der Kofferraum ist wirklich nicht der Rede Wert. Bei aufgeklappter Rücksitzbank passt nicht mal ein kleines Paket Wasserflaschen hinein. Wie gut das der Wagen planmäßig nur zwei Personen tranportieren muss und die Rücksitzbank absofort dauerhaft umgelegt bleiben wird. Dann passt auch sperrige Ladung ins Auto; die große Hecktür hat ihren Zweck. Als kompakter Lastenesel für die Arbeit mit der Option auch mal durch den Schlamm zu heizen hat der Jimny für mich ein echtes Alleinstellungsmerkmal und bietet die vernünftigste Lösung für meine unvernünftigen Vorstellungen. Man soll nicht glauben wie viel Platz in diesem kleinen Würfel auf Rädern eigentlich ist.

Mittelfristig sind schon die ersten Umbaumaßnahmen geplant. Teilweise Selbstschutz, teilweise Nutzwertsteigerung und ein großer Teil Spielereien die alle meine Autos früher oder später bekommen müssen. Was das genau ist, erfahrt ihr ein anderes Mal. 

Abschied auf Raten von Nicks Polo 2

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Wo soll man anfangen und wo aufhören wenn man ein Auto für den Verkauf fit machen will? Reicht es schon wenn man den Aschenbecher ausleert und die alten Kennzeichen abschraubt. Oder muss es das Komplettprogramm vom Aufbereiter inklusive Smartrepair und frischer Inspektion sein? Genau diese Frage haben wir uns auch gestellt als es an der Zeit war Nicks Polo weiter aufzuhübschen.

Unsere Entscheidung sieht so aus; alles was mechanisch kaputt ist, wird repariert. Schönheitsfehler die sich mit vertretbarem Aufwand beheben lassen, werden behoben und der Rest bleibt so wie er ist. In der Preisklasse die wir anstreben zählt der Rest-TÜV und ein zuverlässig anspringender Motor mehr als glänzender Lack oder ein neuwertiger Innenraum. Darum kümmern wir uns jetzt um die kaputten Klappmechanismen der beiden Vordersitze und der Rücksitzbank. Für ein dreitüriges Auto ist es doch relativ wichtig das man die Sitze umklappen kann um hinten einzusteigen. Dieser Fehler ist wieder typisch VW Polo 6N, Golf II und III; die Drahtseile leiern aus und wenn man am Hebel zieht werden die beiden Fanghaken unten am Sitz nicht weitgenug angehoben um die Lehne freizugeben.
Entweder man kauft sich jetzt ein Set neue Seilzüge oder man macht es wie wir und kürzt einfach die Seile bis alles wieder passt. Dazu muss der Sitzbezug der Sitzlehne an seiner Unterseite geöffnet werden (schwarze Kunststoffleiste aufhebeln) und dann vorsichtig umgekrempelt und nach oben geschoben werden bis man an das Innenleben heran kommt. Idealerweise hat man jetzt einen Helfer der die Fanghaken und den Hebel betätigt während man das Seil kürzt. Bei einem der Sitze reichte es den Draht um eine dicke Schraube zu wickeln damit die Länge passt, beim anderen Sitz mussten wir den Seilzug durchtrennen, kürzen und mit dicken Lüsterklemmen wieder verbinden. Nur nicht zu viel abschneiden, sonst hält die Lehne hinterher gar nicht mehr.
Apropos Sitzlehne. Auf der Fahrerseite ist die äußere Sitzwange der Lehne schon bis aufs Füllmaterial durchgescheuert. Das ist ausnahmsweise mal kein Mangel der nur bei VW Polo 6N auftritt. Bei jedem Ein- und Aussteigen schiebt man sich aus dem Sitz und nutzt den Stoffbezug ab. Da der Rest vom Sitz auch nicht mehr wirklich schön ist, belassen wir es dabei einen Flicken über das Loch zu nähen und im Anschluss alles unter einem Schonbezug zu verstecken. Dann bemerkt hoffentlich auch niemand wie unsauber der Flicken vernäht ist.
Die Rücksitzbank bzw. ihr Polsterbezug hat die letzten 20 Jahre deutlich besser überstanden. Hier hat der Schonbezug seinem Namen alle Ehre gemacht. Dafür gibt es hier ein anderes Problem; die Griffe zum Entriegeln der Lehne sind abgebrochen. So können keine sperrigen Gegenstände transportiert und keine neue Sitzüberzüge aufgespannt werden. Keine Ahnung ob das ein typischer Defekt beim VW Polo 6N ist. Wir müssen jedenfalls eine praktikable Lösung finden. Vorher muss die Bank erstmal umgeklappt werden. Dafür benötigt man lediglich einen langen Schlitzschraubendreher mit dem man vom Kofferraum aus, an der Verkleidung vorbei gegen die Fanghaken drücken und diese anheben kann. Der schwerste Teil dabei ist es die Haken auf beiden Seiten gleichzeitig zu entriegeln.
Damit hier in Zukunft nicht immer so fummelig die Entriegelung betätigt werden muss, nehmen wir einfach zwei lange Kabelbinder die wir genau dort an den Fanghaken befestigen wo zuvor die originalen Griffe montiert waren. Das klappt auch noch in Verbindung mit den neuen Überzügen für die Sitzbank. Die Montage ist wie immer fummelig und je nach Fahrzeug passen die Bezüge mal mehr und mal weniger gut. Immerhin hat dieser Polo keine Airbags in den Sitzen so dass wir uns um diesen Aspekt keine Gedanken machen müssen. Egal ob die neuen schwarz-blauen Überzüge jedermann gefallen oder nicht. Es ist definitiv eine Verbesserung zum Ausgangszustand. Bis auf die Kopfstützen ist die Passform auch gar nicht so schlecht wie zu Anfang befürchtet.
Damit kommen wir auch schon fast zum Ende dieses Autos. Ein kaufwilliger Interessent im weiteren Bekanntenkreis hat sich bereits gefunden. Nur ein Detail verhindert derzeit noch das Geschäft; der Tacho funktioniert nicht. So kann man nicht wirklich gut auf der Straße fahren und vorschriftsmäßig ist es auch nicht. Der Fehler ist schon länger bekannt und beim letzten Besuch hatten wir schon den Tachogeber am Getriebe getauscht, was offenbar keine Lösung war. Dann liegt der Fehler vermutlich beim Kombiinstrument selbst. Wie gut dass dieses Teil schon Selbstdiagnose-Fähig ist. Einfach den Tageskilometer-Rückstellknopf drücken und festhalten, Zündung einschalten, Zündung ausschalten, Zündung einschalten und den Knopf loslassen. Mit dem Rückstellknopf kann man nun durch 7 verschiedene Menüs springen die mehr oder weniger viel Aussagekraft haben.
Menü 1: Wegstreckenimpulszahl, sollte bei allen Linkslenker-Modellen 3956 sein. Menü 2: Anzeigemodus für die Uhr 1=24h 3=12h. Menü 3: Kennzahl vom Tacho und Drehzahlmesser. Menü 4: Zylinderzahl Benzinmotor bzw. Übersetzungsverhältnis beim Dieselmotor. Menü 5: Segmenttest der LCD Anzeige. Alle Blöcke müssen erscheinen (299999). Menü 6: Impulse vom Tachogeber, pro Radumdrehung erhöht sich der Wert um 7. Menü 7: Motordrehzahl. Wenn wir das Menü 6 aufrufen und eine Probefahrt machen, bleibt dieser Wert konstant bei Null. Anscheinend erkennt der Tacho das Signal vom Drehzahlsensor nicht. Wir wagen ein Experiment und besorgen ein gebrauchtes Kombiinstrument für kleines Geld und bauen es ein.
Zuvor müssen die drei Schrauben der Lenksäulenverkleidung, zwei Schrauben der Tachoblende und zwei Schrauben am Kombiinstrument selbst entfernt werden. Dann kann die komplette Einheit ein Stück nach vorne gezogen und der Stecker auf der Rückseite abgesteckt werden. Anders als beim VW Transporter kann das Kombiinstrument hier relativ bequem durch das Lenkrad hindurch entnommen werden. Das neue KI wird in gleicher Weise eingebaut und der anschließende Funktionstest beweist das unsere Idee richtig war; der Tacho zeigt wieder an. Nun stimmt der Kilometerstand zwar nicht mehr, aber dafür weiß man nun wieder wie schnell man gerade fährt.
Nachdem alles wieder zusammengebaut ist, kann der Polo endlich an seinen neuen Besitzer übergeben werden. Hoffentlich hat er lange Freude an seiner Neuerwerbung. Und wenn nicht dann war es zumindest keine allzu große Fehlinvestition.  

Vergaser reinigen am Daelim Otello

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Offenbar hat dieser Roller ein Problem mit seinem Motor. Wenn der Motor eine Zeit im Stand läuft, verschluckt er sich und eine ansehnliche Menge Benzin und Öl tropfen auf den Boden. Das kann so nicht bleiben. Einerseits wegen der Umweltbelastung und andererseits weil das Teil in diesem Zustand nahezu unfahrbar ist. Heute machen wir uns auf die Suche nach dem Fehler.



Unser erster Anhaltspunkt ist der Vergaser. Wenn hier irgendwas klemmt und nicht richtig abdichtet könnte der Vergaser überlaufen und der ganze Sprit aussen am Motor vorbei nach draußen gelangen. Um diese Vermutung zu prüfen muss der Vergaser erst einmal freigelegt werden. Dafür braucht man tatsächlich gar nicht so viel Werkzeug. Einen 10mm Steckschlüssel und einen Kreuzschlitzschraubendreher.


Als erstes muss die Sitzbank runter, sie ist nur mit einer Schraube am Scharnierbolzen gesichert. Dann folgt der Deckel vom Luftfilterkasten mit seinen 8 Schrauben. Bevor der eigentliche Luftfilterkasten samt Faltenbalg abgeschraubt werden kann muss die Verkleidung vorne und an den Seiten gelöst werden um an die drei dahinter liegenden Schrauben zu gelangen. Schwer zu erklären, aber wenn man davor steht doch gar nicht so kompliziert. Ein Teil der Schrauben für die Verkleidung verbirgt sich auf dem Fußboden unter der Gummimatte.


Jetzt haben wir endlich den Vergaser vor Augen. Aber raus nehmen können wir ihn noch nicht. Zuvor muss noch die Benzinleitung, die Überlaufleitung, das Kabel vom elektrischen Choke und der Bowdenzug vom Gasgriff zur Drosselklappe getrennt werden. Erstere sind mit Federschellen am Vergaser befestigt. Der Choke kann einfach abgestöpselt werden und der Bowdenzug lässt sich am einfachsten gemeinsam mit einem Helfer und etwas Fummelei aushängen. Zum Abschluss noch die Schraubschelle am Ansaugstutzen lösen und der Vergaser kann endlich aus dem engen Motorraum befreit werden.



Weiter geht es auf der Werkbank. Hier haben wir besseres Licht und eine kleine Plastikwanne in der wir den Vergaser zerlegen können. Auf diese Weise sollte es möglich sein die ganzen Kleinteile wiederzufinden und der auslaufende Kraftstoff versaut uns nicht den Arbeitsplatz. Im ersten Arbeitsschritt lösen wir die vier Schrauben der Schwimmerkammer (dabei läuft wieder Benzin aus) und nehmen den Deckel samt Halterung für die Leerlaufeinstellschraube ab. Nun müssen wir mit einer kleinen Zange den Bolzen vom Schwimmer aus seinem Sitz ziehen, dann kann der Schwimmer samt Schwimmernadel rausgenommen werden. Jetzt sollten sich keine losen Teile mehr im und am Vergaser befinden.


Entweder man macht es nun wie wir und bläst alle Teile und Bohrungen mit Pressluft aus oder man lässt das ganze Teil in ein Bad aus Vergaser-Reiniger einge Stunden lang einweichen. Anschließend muss natürlich alles wieder fein säuberlich zusammengebaut werden. Da macht es sich bezahlt vorher einige Detailfotos mit dem Handy zu machen und die Teile in der Reihenfolge wie sie ausgebaut wurden in einem kleinen Sortierkasten aufzubewahren. Danach "nur noch" den Vergaser und alle weiteren Teile wieder am Roller montieren und einen Startversuch wagen. Vermutlich braucht es einige Anläufe bis die Schwimmerkammer wieder vollgelaufen ist, aber dann müsste der Motor wieder anspringen und läuft (hoffentlich) besser als vorher.

Ein alter Schwede kommt weiter

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Ohne Mängelbericht kommt bei uns wohl wirklich kein Auto durch die Prüfung. Wobei dieser Volvo schon vorher klar gemacht hat das es keine ganz einfache Aufgabe werden würde. Jetzt liegt der Mängelbericht vor und wir haben einen noch engeren Zeitplan als sonst; wenn wir es nicht bis zum Ende des Saisonkennzeichen schaffen die Nachkontrolle hinter uns zu bringen, müssen wir im nächsten Jahr nochmal den vollen Preis zahlen. Na wenn das keine Motivation ist.


Mit dem Auto auf der Hebebühne wollen wir uns von vorne nach hinten durcharbeiten und die Mängel der Reihe nach beseitigen. Ganz vorne steht die Hupe. Diese sitzt direkt im Spritzwasserbereich und hat bei diesem Auto keine lange Überlebensdauer. (Die letzte Hupe hat 4 Jahre gehalten) Darum nehmen wir irgendeine funktionstüchtige Hupe aus dem Fundus und schließen sie an die originalen Kabel an. Mal schauen wie lange sie funktionieren wird.


Weiter geht es mit dem Ölverlust an nahezu allen ölhaltigen Bauteilen. Da sich keine offensichtlich kaputten Dichtungen finden ließen, beschränken wir uns darauf alles gründlich zu reinigen und bei nächster Gelegenheit nochmal zu schauen wo das Öl denn nun herkommt. Anschließend kann der gesamte Unterboden mit transparentem Korrosionsschutzwachs eingesprüht werden damit hier nichts mehr weiter rostet. An ein paar Stellen wurde in der Vergangenheit bereits geschweißt und wir wollen alles dafür tun das hier in Zukunft nicht noch mehr Arbeit auf uns zukommt.


Damit wenden wir uns nun dem wohl gravierendsten Problem zu; die schlechten Abgaswerte. Wobei die Werte eigentlich nicht korrekt ist. Von den beiden Werten die bei der AU bewertet werden, dem Lambda-Wert und dem CO-Gehalt, ist nur der CO-Gehalt zu hoch. Einen Fehler in der Motorsteuerung können wir somit relativ sicher ausschließen.  Nach gründlicher Recherche und Gesprächen mit Volvo-Schraubern ist die wahrscheinlichste Ursache ein defekter Katalysator. Nach fast 30 Jahren und 290tkm kann dieses Teil schon mal hinüber sein. Jetzt ist nur die Frage wie teuer der Ersatz sein darf. Die Preisspanne reicht von unter Hundert Euro bis Fünfhundert Euro.


Irgendwo dazwischen findet sich ein passendes Angebot für unser Modell vom namhaften Hersteller für knapp 350€. Hoffentlich lösen wir damit unser Problem und hoffentlich hält das Teil auch wieder fast 30 Jahre durch. Dazu kommen noch 8€ für einen Stopfen mit dem das (für uns) überflüssige Loch der Lambdasonde verschlossen wird. Dafür waren die Rohrschellen im Paket bereits enthalten und die Montage gar kein so großes Theater. Man braucht wie immer Geduld, Gewalt und Kriechöl. Das neue Teil passt exakt an den alten Platz und lässt sich so wieder montieren.


Am Endschalldämpfer konnten wir glücklicherweise aus dem Schrottfundus ein passendes Stück Rohr organisieren das sich an den Schalldämpfer anschweißen lies. Auf der gegenüberliegenden Seite von der Hinterachse ist das Rohr auch schon etwas angegriffen, aber noch reicht es den Rost abzuschleifen und alles mit Rostschutzfarbe einzusprühen. Das selbe galt auch für die Handbremsmechanik an der Hinterachse; ordentlich Rostlöser und anschließend Sprühfett auf alle beweglichen Teile und schon bewegt sich die Mechanik an beiden Hinterrädern wieder so wie sie soll. Absolut gleichmäßig wird das Resultat auf dem Prüfstand wohl dennoch nicht, das ist aber Prinzip bedingt und soll uns nicht weiter stören.


Damit die Bremsanlage bei der Nachuntersuchung bestmöglich funktioniert fahren wir nochmal einige Kilometer und betätigen dabei auch mal die Handbremse. Manche Probleme beheben sich auch von selbst, wenn man genug fährt. Ein kaputtes Ventil am Reifen gehört leider nicht dazu. Hier muss demnächst ein neues Ventil her. Immerhin ist die Reparatur nicht teuer und nur bedingt aufwendig. Bis dahin beschränken wir uns darauf den Reifen regelmäßig wieder aufzupumpen. Die montieren Winterreifen sind ohnehin schon zu alt und dienen nur noch für die lange Standzeit in der Nebensaison.


Nicht nur der Bremsanlage tut etwas Auslauf ganz gut. Der ganze Wagen läuft gefühlt immer besser je länger er in Benutzung ist. Die Gänge lassen sich besser Schalten und auch der zuschaltbare Overdrive funktioniert unauffällig. An der indirekten Lenkung hat die Standzeit keine Schuld sondern nur die Konstrukteure aus Schweden. Aber das soll uns nicht stören, schließlich haben wir keinen Sportwagen sondern einen turbogeladenen Familienkombi. Und wenn der Turbo dann irgendwann anfängt zu arbeiten geht es direkt deutlich schneller voran. Manche Leute nennen das Turboloch, wir nennen es Charakter.


Kurz vor Feierabend mit bestmöglich aufgeheiztem Abgasstrang und Bremsen stehen wir wieder vor einer Prüfhalle und hoffen endlich alle Mängel beseitigt zu haben. Tatsächlich sind die Bremswerte an der Vorderachse jetzt nahezu synchron und auch bei der Handbremse muss nichts mehr schöngeredet werden um die Prüfung zu erfüllen. Spannend wird es für uns nur noch bei der abschließenden Abgasuntersuchung. Dank dem neuen Katalysator sind die Abgaswerte wieder voll im grünen Bereich und die neue Plakette auf dem Kennzeichen darf endlich zugeteilt werden.

Am nächsten Abend, nur zwei Stunden vor dem amtlichen Saisonende rollt der Volvo wieder in sein Winterlager. Im nächsten Frühjahr wollen wir ihn schon wieder zu uns holen und die vielen kleinen und großen Baustellen abarbeiten die uns inzwischen aufgefallen sind. Wenn es soweit ist werden wir davon natürlich berichten.

Zündprobleme im Kadett

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Winter +Kurzstrecke +Vergasermotor = Startprobleme beim Kadett. Soweit nichts wirklich Neues für uns. Je kälter es wird, desto länger muss der Kadett mit gezogenem Choke fahren, damit er an der Ampel nicht immer wieder aus geht. Dadurch setzen sich wiederum die Zündkerzen zu und wenn nicht regelmäßig eine weitere Strecke mit dem Opel gefahren wird, will er irgendwann einfach nicht mehr anspringen.



Genau so stellte sich die Situation am vergangenen Wochenende dar. Selbst mit allen bekannten Tricks und Kniffen wollte der 1.3l Raketenmotor einfach nicht in Gang kommen. Auch nachdem die Kerzen einmal rausgeschraubt und sauber geputzt waren änderte sich daran nichts. Nur ein paar traurige Fehlzündungen konnten wir dem Motor entlocken.


Am nächsten Tag sind wir etwas besser vorbereitet. Mit einem Gasbrenner werden die Zündkerzen ordentlich aufgeheizt und kurz alle Zylinder angefeuert, damit alle Kraftstoffreste verschwinden. Ausserdem bauen wir kurz die Verteilerkappe ab um hier nach dem rechten zu schauen. Die Kappe hat wiedermal leichte Ablagerungen auf den Kontakten. Aber der Verteilerläufer sieht schon richtig mitgenommen aus. Wir versuchen unser Glück nochmal mit einer gründlichen Reinigung und starten den Motor.


Tatsächlich kommt der 1.3l Motor nach ein bisschen rumprobieren mit dem Gaspedal und Choke tatsächlich in Gang. Zunächst noch sehr unrund, läuft er mit (etwas) aufgewärmtem Kühlwasser verhältnismäßig rund im Leerlauf. Da wir noch nicht ganz überzeugt sind, wollen wir jetzt erstmal eine Probefahrt machen. Praktischerweise ist gerade der Scheibenreiniger alle und so wird die Fahrt zum Einkauf genutzt. Leider springt der Motor nicht mehr an als wir zurück nach Hause fahren wollen. Wie gut das der Jimny schon einen Teil seiner Grundausstattung an Bord hat, darunter auch ein farblich passendes Abschleppseil. So schleppen wir den Kadett erstmal wieder nach Hause.


Offenbar ist die Zündanlage doch noch ein bisschen reparaturbedürftiger als zunächst gedacht. Wir beschließen deshalb einmal das große Komplettpaket zu bestellen. Neue Zündkerzen, neue Zündkabel, neue Verteilerkappe, neuer Verteilerläufer und eine neue Zündspule. Sobald man erstmal sicher weiß welche Teile man für das Fahrzeug braucht ist die Bestellung kein Problem und die Investition beträgt keine 80€. Ein paar Tage später sind endlich alle Teile eingetroffen und wir machen uns an die Arbeit. Für die Montage brauchen wir einen Zündkerzenschlüssel, 5,5mm Steckschlüssel für die Verteilerkappe und einen 13mm Steckschlüssel für die Zündspule.


Die größte Herausforderung bei dieser Arbeit besteht darin nicht den Überblick zu verlieren und ein paar Zündkabel zu vertauschen. Am einfachsten ist es die Kabel bzw Anschlüsse vorher zu nummerieren. Oder zumindest ein paar Fotos machen. Der alte Verteilerläufer ist auf der Welle im Zündverteiler so festgebacken, dass er nicht zerstörungsfrei abgenommen werden kann. Da wir passenden Ersatz haben, soll uns das nicht weiter stören. Fertig zusammengebaut machen wir einen neuen Startversuch und jetzt startet der Motor viel besser. Aber mit dem Leeraufverhalten und der Gasannahme sind wir immer noch nicht zufrieden.


Ein Besuch in der Werkstatt wo der Kadett mal kurz an den Abgastester angeschlossen wurde, brachte leider keine wirkliche Verbesserung. Der Motor läuft einfach viel zu fett -selbst wenn die entsprechende Einstellschraube komplett zugedreht ist. Wir vermuten irgendwo im Vergaser eine kaputte Membran oder Dichtung die das Benzin-Luft-Gemisch verfälscht. So wie es aussieht müssen wir uns demnächst nochmal mit dem Vergaser beschäftigen.

Ölwechsel beim Daelim Otello 125

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Und wann machen sie den Ölwechsel bei ihrem Fahrzeug? 1. Wenn die Anzeige im Kombiinstrument dazu auffordert. 2. Wenn die Zeit gekommen ist und die Kilometergrenze erreicht ist 3. Wenn es nach reinem Benzin riecht wenn man den Öleinfülldeckel am Motor öffnet. Bei diesem Daelim Otello ist ganz sicher Nummer 3 die richtige Antwort. Ganz zu schweigen davon dass dieser Roller keine entsprechende Anzeige besitzt und vom Vorbesitzer keine Infos zur Wartungshistorie geliefert wurden.



Die Probleme mit dem überlaufenden Vergaser haben offenbar nicht nur dafür gesorgt das einiges an Sprit auf den Boden getropft ist, sondern auch in die Ölwanne vom Motor. Der Pegel ist nun viel zu hoch und verhindert das sich der Motor überhaupt noch durchdrehen lässt. Ganz zu schweigen von der Tatsache das ein mit Benzin verdünntes Motoröl nicht mehr in der Lage ist alle beweglichen Teile im Motor richtig zu schmieren. 


Seit unserem letzten Bericht vom Otello Roller haben wir die Verkleidung rund um das Helmfach noch nicht wieder installiert. So haben wir bestmöglichen Zugang zu allen Bauteilen. Anderenfalls müsste nur die Serviceklappe vorne unterm Helmfach entfernt werden um an den Öl-Einfüllstutzen zu gelangen. Dafür bräuchte man dann wohl einen etwas längeren Trichter um das neue Öl unfallfrei in den Motor zu gießen.


Bevor das neue Öl oben eingefüllt wird, müssen wir erstmal unten am Motor das alte Öl ablassen. Theoretisch muss dafür nur mit einem 17mm Steckschlüssel die große Ablassschraube, hinter der sich auch das Ölfiltersieb befinfet, losgedreht werden. Leider hat sich an diesem Roller in der Vergangenheit wohl jemand vergangen der nur an Panzern und Baumaschinen gearbeitet hat. Der Schraubenkopf ist stark abgerundet und alles ist bombenfest angezogen. Nur mit einer speziellen Stecknuss zum lösen genau solcher Fälle, gelang es uns die Ablassschraube zu öffnen.


Wenn die Schraube entfernt ist, kommt uns eine große Spiralfelder und das Sieb. Sobald das Öl vollständig ausgelaufen ist, kommt die Schraube wieder rein. Anschließend tauschen wir noch den Ölfilter. Er befindet sich auf der rechten Seite des Motors unterhalb des Lüfterrad und vom Auspuffrohr verdeckt. Hier müssen drei Schrauben gelöst werden um den Deckel abzunehmen hinter dem der Filter versteckt ist. Sofern man bis hier hin lange genug gebraucht hat, sollte der Auspuff nicht mehr allzu heiß sein und keine Brandblasen an den Händen verursachen. Dicke Handschuhe sind dennoch keine schlechte Idee.


Jetzt können wir rund 0,9l neues 10W40 Motoröl für Zweiräder einfüllen. Ob der Ölstand passt, kann man nur am Schauglas auf der linken Seite vom Motor erkennen. Erst muss die Maschine eine Zeit im Stand laufen. Dann den Motor abschalten und schnell schauen wie hoch der Pegel ist. Mit der Zeit läuft das Öl in der Ölwanne zusammen und verfälscht die Messung. Also schnell sein!

Commodore GS/E Restauration Teil 9

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Das Ziel ist schon fast zum Greifen nah. Ein paar letzte Baustellen müssen Armin und sein Commodore noch abschließen. Dann ist es endlich soweit und die erste Probefahrt kann starten. Während am einen Ende der Halle noch die Bremsleitungen verlegt werden, spult der Motor am anderen Ende schon fleißig die ersten Kilometer auf dem Prüfstand ab. Dann kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen.


Bis es soweit kommen konnte musste natürlich eine Menge Zeit investiert werden. Um den Motor überhaupt zum Laufen zu bekommen, musste vier Tage lang intensive Fehlersuche betrieben werden. Dabei zeigten sich mal wieder die Tücken der (alten) Technik. Nach fast 50 Jahren können auch unbenutze Ersatzteile direkt aus dem Karton schon kaputt sein. Das macht es natürlich nicht im geringsten einfacher den Fehler zu finden. 


Letztendlich lag das Problem bei einem defekten Saugrohrdrucksensor im Ansaugluftverteiler und ohne dessen Signal kann das Steuergerät der Einspritzanlage nunmal nicht arbeiten. Jetzt funktioniert alles wie es soll und die überholten Einspritzdüsen bekommen endlich was zu tun. Da jegliche Reparatur oder Einstellarbeit am Motor bedeutend aufwändiger wird wenn sich der Motor bereits im Auto befindet, wurden während insgesamt 1200km Prüfstand-Probelauf vorher alle Einstellungen optimiert. Jetzt ist die Einspritzanlage auf die laut Hersteller korrekten CO-Werte eingestellt und müsste auf der Straße die maximale Leistung bringen. 


Ebenfalls eine optimale Leistung erbringen soll auch die Bremsanlage. Hier wurde im laufe de Restauration bereits alles an den Radbremsen erneuert oder überholt. Die Leitungen von dort bis zum Hauptbremszylinder und Bremskraftverstärker an der Spritzwand sind jetzt an der Reihe. Selbst wenn die alten Teile noch funktionieren könnten, möchte doch niemand dieses Risiko eingehen. Ganz abgesehen davon dass eine rostige Leitung am frisch versiegelten Unterboden irgendwie nicht so richtig gut aussehen würde. Das selbe gilt selbstverständlich für den Hauptbremszylinder und den Bremskraftverstärker. Beide wurden gestrahlt. neu lackiert und im Anschluss mit neuen Dichtungen versehen. Mit zwei Scheiben- und zwei Trommelbremsen sollte der Commodore ganz ordentlich verzögern. Nur auf Fahrassistenzsysteme wie ABS muss man verzichten.


Dafür hat der Commodore einen schöneres Interieur als viele jüngere Fahrzeuge. Das fällt jetzt gerade wieder auf, nachdem der schwarze perforierte Dachhimmel eingespannt wurde. Damit passt er perfekt zu den dunklen Ledersitzen, die schon seit einigen Monaten auf ihren großen Auftritt warten. Aber noch ist es nicht so weit. Erst müssen die letzten Arbeiten im Innenraum abgeschlossen werden.


Derweil ist der GSE von aussen quasi fertig. Die Front und das Heck tragen Stoßstangen und alles was es damals an Scheinwerfern und Leuchten gab. Nur ein paar letzte Chromleisten und Embleme müssen noch an ihren Platz. Der letzte große Akt wird dann wohl die Hochzeit von Motor samt Getriebe und der Karosserie werden. Hoffen wir mal dass sich die Warterei lohnt.

F*ck Taxi. Ich fahr Puch Maxi!

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Die heutige Episode von "Man gönnt sich ja sonst nichts!" trägt den Titel; F*ck Taxi, ich fahr Puch Maxi. Und genau das ist der Plan. Auch wenn die Preise für diese Zwiebacksägen mittlerweile ein stattliches Niveau erreicht haben, kann man hin und wieder doch noch ein Schnäppchen machen. Ausserdem hatten wir schon viel zu lange keinen Zweitaktmotor mehr im SZK-Fuhrpark. Das ändert sich ab heute.



Absofort ergänzt diese dunkelblaue Puch Maxi S von 1981 die Zweiradflotte. Mit 10647km auf der Uhr und kaum Kampfspuren von diversen Schulhof-Parkplätzen, ein guter Fund. Nachdem auch die verloren gegangene Betriebserlaubnis wieder aufgetaucht ist, konnten wir die Puch jetzt endlich in Empfang nehmen. Ohne gültiges Versicherungskennzeichen und ohne funktionstüchtigen Motor bleibt uns nichts anderes übring als das Mofa irgendwie anders nach Hause zu holen. Da die Maschine nicht sonderlich schwer ist, benutzen wir dafür den Fahrradträger auf der Anhängekupplung.


Zurück in der heimischen Garage erfolgt die erste gründliche Bestandsaufnahme. Natürlich sollte man sich so ein Gerät schon vor dem Kauf genau anschauen um keine böse Überraschung zu erleben. Immerhin sind nicht so viele Teile an einem Mofa dran die kaputt gehen könnten. Wobei ein durchgerosteter Benzintank, verbogener Rahmen oder kaputter Motor die kostspielige Ausnahme darstellen. Speziell wenn das Mofa schon etwas älter oder spezieller ist, muss man besonders darauf achten das keine Teile fehlen oder kaputt sind, die nur schwer ersetzt werden können.


Da der Motor bei der Besichtigung nicht funtkionierte, können wir ihn nur eingeschränkt beurteilen. Jedenfalls schein er vollständig zu sein und hat noch fühlbare Kompression. Ein guter Start für uns. Der nächste wichtige Punkt auf der Checkliste sind die Fahrzeugpapiere, sie müssen unbedingt zur Motor- und Rahmennummer passen. Nicht das wir es mit einem Fall von multipler Persönlichkeit zutun haben. Erfreulicherweise gab es hier keine Auffälligkeiten und so wechselten ein paar Euros und die Fahrzeugpapiere den Besitzer.


Jetzt haben wir endlich wieder ein Fahrzeug mit Zweitakt-Motor im Portfolio. Genau diesen Zweitakt-Motor wollen wir ans Laufen bringen bevor wir irgendwas anderes an der Maschine machen oder weiteres Geld investieren. Damit der Motor funktionieren kann braucht es eigentlich gar nicht viel. Luft, Benzin, Kompression und Zündfunken. Da ein normaler Zweitakter keine Nockenwellen und Ventile besitzt, kann hier auch nicht viel kaputt gehen oder verstellt sein. Sofern der Motor frei dreht und keine mechanischen Schäden hat, kann es nur noch am Vergaser und an der Zündanlage scheitern.


Die spärliche Kunststoffverkleidung an der Puch Maxi ist größtenteils mit Rändelschrauben befestigt und kann ohne Werkzeug demontiert werden. Für die Abdeckung vom Kettentrieb und Polrad braucht es 10mm Steckschlüssel und Schlitzschraubendreher, zusätzlich muss auf der rechten Seite das Pedal abgeschraubt werden. Dafür nur die M8 Mutter lösen und den Haltestift vorsichitg raus schlagen, dann kann das Pedal samt Arm von der Welle abgezogen werden. Wenn der Kettenkasten aus dem Weg ist, können wir die Spannung der kurzen Kette zwischen Pedalwelle und Motor korriegieren.


Damit ist schon mal ein Problem aus der Welt geschafft das wir schon beim Kauf bemerkt hatten; wenn man fester in die Pedale tritt um den Motor zu starten springt die Kette manchmal über und macht fieste Geräusche. Sobald die Spannrolle (roter Pfeil) ein bisschen nach unten bewegt wurde, hat die Kette genug Spannung und die Kette springt nicht mehr über. Jetzt können wir auch vernünftig testen ob der Motor noch gute Kompression hat; der Schnelltest funktioniert ganz einfach mit dem Daumen auf dem Zündkerzenloch. Wenn man nun den Motor von Hand durch dreht und der Druck im Zylinder so hoch ist, dass der Daumen nicht auf dem Loch gehalten werden kann, hat der Motor höchstwahrscheinlich auch genug Kompression um damit zu laufen.


Warum wir nicht so wie sonst erstmal ein bisschen Öl in den Zylinder gekippt haben? Ganz einfach um einen vorher/nachher Vergleich machen zu können. Wenn der Motor kaum Kompression hat, kann man ein bisschen Öl in den Zylinder schütten und testen ob die Kompression damit steigt. Wenn ja, sind die Kolbenringe hinüber. Da bei uns alles in Ordnung ist, machen wir mit der Spritversorgung weiter. Der Luftfilterkasten kann bei der Puch Maxi als Einheit abgenommen werden. Jetzt kann der Vergaser besser in Augenschein genommen werden. Wenn der Motor (angeblich) noch vor kurzer Zeit gelaufen ist, kommt man mit etwas Glück um eine vollständige Demontage und Innenreinigung herum. Wir sind mal experimentierfreudig und beschränken unsere Arbeit darauf, den alten Sprit aus dem Tank abzulassen und einen Liter neues Zweitaktgemischt (1:50 in diesem Fall) aufzufüllen.


Als hoffentlich letztes Puzzleteil zu einem funktionierenden Motor fehlt jetzt eigentlich nur noch ein guter Zündfunke der das Gemisch zur richtigen Zeit entfacht. Weil wir uns die Sache ein bisschen leichter machen wollen, benutzen wir eine elektrische Bohrmaschine mit passendem Adapter für einen 14mm Steckschlüssel als Anlasser. So kann eine Person alleine den Motor durchdrehen und die Zündung überprüfen. Nachdem ein bisschen am Zündschalter (anstelle eines konventionellen Zündschloss) herumgespielt wurde, produziert die neue Zündkerze die wir einfach mit dem Kerzenstecker verbinden und an den Motorblock halten einen kräftigen Zündfunken.


Alles ist bereit für einen ersten Testlauf. Also Zündung an, Benzinhahn auf, Vergaser manuell volllaufen lassen, Choke zu, Gas auf 3/4 und dann mit der Bohrmaschine den Motor andrehen bis er Lebenszeichen von sich gibt. Ein kleiner Schuss Starterspray und mit viel Rauch und bisschen Lärm erwacht die Puch nach vermutlich jahrelanger Pause wieder zum Leben. Jetzt brauchen wir nur noch ein gültiges Versicherungskennzeichen und dann können wir auf die erste kleine Probefahrt starten. Wenn das soweit ist, werden wir darüber berichten.

Erkenntnis des Monats - Februar 2019

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 "Kinderkrankheiten gibt es immer"

 Eines der wichtigsten Argumente wenn es um den Kauf eines neuen Autos geht ist die sprichwörtliche Zuverlässigkeit. Aber wie wir alle wissen "nicht nur Neu ist treu" und Kinderkrankheiten gibt es immer wieder mal. Egal ob quietschende Türen und rappelnde Verkleidungen oder doch etwas gravierende Fehler in der Elektrik und Mechanik. Da kann man nur hoffen dass die Werkstatt nicht zu weit weg ist und alle Defekte noch während der Garantiezeit abgestellt werden können.

Bremslichtschalter tauschen am Daelim Otello 125

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Endlich scheint unser koreanische Maxi-Roller bereit für seinen ersten Ausritt. Der Motor hat neues Öl und der Vergaser verhält sich ebenfalls unauffällig. Bevor wir die Maschine an ihren neuen Besitzer übergeben können, müssen trotzdem noch ein paar Reparaturen durchgeführt werden. Allein schon weil die Hauptuntersuchung demnächst fällig ist und wir dann keine böse Überraschung erleben wollen.

Eine dieser Überraschungen hätten wir spätestens dann erlebt wenn jemand die rechte (Vorderrad-) Handbremse betätigt und kein Bremslicht aufleuchtet. mit der linken Handbremse funktioniert es hingegen. Vermutlich ist das Kabel zum Schalter oder der Schalter selbst das Problem. In jedem Fall muss die vordere Lenkerverkleidung demontiert werden um freien Zugang zu erhalten.
Da unser Roller mit einer Windschutzscheibe ausgestattet ist muss diese als erstes demontiert werden. In unserem Fall also vier Inbusschrauben lösen und die Scheibe abnehmen. Jetzt folgen die beiden Aussenspiegel die mit jeweils einer großen Schraube befestigt sind. Die lackierte Frontverkleidung ist oben (bei den Instrumenten) und von unten mit jeweils 2 Kreuzschlitzschrauben fixiert. Zusätzlich ist auf jeder Seite eine weitere kleine Blende rund um die Griffe die mit einer Schraube festgemacht ist.


Endlich sieht man das Teil wegen dem wir uns die ganze Arbeit machen. Der Schalter hat nur zwei Anschlüsse und wird mit einer Kreuzschlitzschraube am Lenker befestigt. Mit ein wenig Fummelei gelingt es uns das Teil auszubauen und gegen ein neues Ersatzteil auszutauschen. Und wie nicht anders zu erwarten funktioniert das Bremslicht jetzt auch mit der rechten Handbremse. Damit diese Arbeit so bald nicht nochmal nötig wird, montieren wir auf der anderen Seite auch noch einen neuen Schalter.


Die Lenkerverkleidung wieder zusammen zu bauen ist jetzt keine große Herrausvorderung mehr. Wenn irgendwann mal die Blinkerbirnen oder Instrumentenbeleuchtung kaputt gehen sollte, müssen wir die selben Arbeitsschritte wieder durchexerzieren. Kein besonders durchdachtes Design wie wir meinen. Immerhin braucht man keine speziellen Werkzeuge. Ein paar Steckschlüssel und Schraubendreher reichen völlig.


Das letzte Puzzleteil welches noch fehlt um die HU zu überstehen ist ein neuer roter Rückstrahler fürs Schutzblech. Da die Schraube und Mutter dauerhaft dem Spritzwasser ausgesetzt waren, ist hier natürlich alles festgerostet. Da hier ohnehin alles erneuert wird, sägen wir das alte Teil einfach ab. Schade das man nicht alle Probleme mit einer Eisensäge lösen kann.

Damit sollte der Roller bereit für seinen täglichen Einsatz sein. Wir machen natürlich trotzdem noch ein paar ausgedehnte Proberunden. Der Motor scheint noch nicht wieder seine volle Leistung zu mobilisieren. Aber damit befassen wir uns ein anderes Mal.

#1000: Endlich fette Schlappen für den Normalpassat

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Geduld ist eine Tugend. Ganz besonders wenn man ein rein objektiv völlig unnötiges Projekt in die Tat umsetzten will. Einfach nur weil man Spaß daran hat. Größere Leichtmetallfelgen und breitere Reifen sind je nachdem wen man fragt genau so ein Fall. Und trotzdem bekommt der Normalpassat nun endlich ein Paar schicke Sommerschuhe. Das glückliche Ende einer verdammt langen Geschichte. 


Angefangen hat eigentlich alles mit dem Spezialpassat und dessen Fahrer. Der hat sich vor inzwischen fast 9 Jahren dazu durchgerungen einen weiteren Satz Räder anzuschaffen damit der Wagen nicht das ganze Jahr über auf Winterreifen fährt. Natürlich reichten damals keine billigen Stahlfelgen in 14Zoll. Immerhin hat sein Passat schon vom Werk die größten lieferbaren Räder gehabt. Im Internet fanden sich verhältnismäßig günstig originale VW Westwood Felgen in 15Zoll. Bis heute warten diese Räder nun auf ihren Einsatz - dem steht jedoch der hohe Qualitätsanspruch entgegen. Bevor die Felgen nicht komplett neuwertig aufgearbeitet sind, bleiben sie in der Garage liegen. 


Vom Normalpassat war zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nichts geplant. Als er dann relativ spontan in die SZK Familie kam, wurde trotzdem schon mit dem Gedanken gespielt auch einen Satz VW Westwood Felgen anzuschaffen. Irgendwann würden die beiden Passat dann auf den ersten Blick wirklich identisch aussehen. Wie so oft im Leben kam alles anders als geplant. Für den ersten Winter wurden gebrauchte Winterreifen auf 14Zoll VW Alufelgen angeschafft. Im Sommer lief der Normalpassat auf 14Zoll Stahlfelgen. 


Da die Alufelgen ziemlich unansehnlich waren, musste erstmal an der Optik gearbeitet und alles neu lackiert werden. Der schleichende Luftverlust und das ungleichmäßig abgefahrere Profil (nicht zuletzt wegen dem reparaturbedürftigen Fahrwerk) machten es mittlerweile erforderlich in neue Winterreifen zu investieren. Die Sommerreifen waren zu diesem Zeitpunkt kein Stück besser; auf feuchter Fahrbahn geriet der Wagen schon bei normalen Fahrmanövern in den Grenzbereich und untersteuerte wie auf Glatteis. Dann doch lieber regelmäßig Luft aufpumpen und mit dem tierisch lauten Abrollgeräusch leben.


Im letzten Jahr ging es dann gar nicht mehr und es musste mindestens ein Satz neue Reifen angeschafft werden. Logischerweise wurde das Geld in Winterreifen investiert. Wenn der Spezialpassat seit fast 20 Jahren nur auf Winterreifen durch die Weltgeschichte fährt, kann es doch gar nicht so schlimm sein. Da die Alufelgen schon ziemlich zerbombt sind, wurden die neuen Reifen auf die gut erhaltenen Stahlfelgen montiert. Irgendwie macht das auch mehr Sinn diese Felgen im Winter und Alufelgen im Sommer zu fahren.


Mangels Sommerreifen musste nun eine Zeit lang dauerhaft auf den Winterrädern gefahren werden. Zu diesem Zeitpunkt lagen seit fast 3 Jahren vier gebrauchte Alufelgen im Schuppen und warteten nur auf ihren großen Auftritt. Natürlich sind es 15Zoll Westwood Felgen. Der Preis war heiß und haben ist besser als brauchen. Leider sind passende Reifen in der richtigen größe (205/50-R15) nicht mehr üblich und deshalb teilt sich das verbliebene Angebot auf in zwei Gruppen; teure Markenreifen und billig Müll aus Fernost. 


Folgerichtig musste erstmal das nötige Budget gesichert werden um neue Pellen zu kaufen. Die Felgen kamen zwar mit Sommerreifen,  aber die Gummis waren nicht nur alt und fast blank. Sie hatten auch das falsche Format. Jetzt trägt der Normalpassat endlich seine neuen alten Felgen mit neuen Uniroyal Reifen. Nach der Fahrwerksüberholung sind die neuen Reifen definitiv die stärkste Verbesserung des Fahrverhalten. Endlich kann der Normalpassat ohne schlechtes Gewissen mal ein bisschen zügiger bewegt werden. 


Jetzt stellt sich nur noch die Frage wann der Spezialpassat nachzieht und ebenfalls die Westwood Felgen ans Auto kommen dürfen. Glasperlengestrahlt sind die Teile inzwischen schonmal.

Motorrad Service: Fit für die neue Saison

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Das Wetter sieht schon ganz vielversprechend aus. Die Saisonzulassung ist endlich wieder gültig und eigentlich wollen wir direkt irgendwo hin fahren. Aber bevor es raus auf die Piste geht, müssen wir noch den planmäßigen Service an den beiden BMW GS Motorrädern machen.Natürlich bleibt es nicht bei einem einfachen Ölwechsel.



Seit ihrem ersten Auftritt im SZK hat die R1200er GS fast 4000km zurückgelegt, die Zeit ist reif für den Wechsel aller Betriebsstoffe. Im Gegensatz zur blauen R1100RS muss hier nur noch das Motoröl und Getriebeöl gewechselt werden. Der Kardanantrieb braucht keinen Ölwechsel mehr. Das spart uns zumindest ein bisschen Arbeit. Während die Motorradhebebühne aufgebaut wird, läuft das erste Motorrad schonmal warm.


Wir starten mit dem Getriebeöl. Diese soll standardmäßig ausgewechselt werden. Bei unserer R1100RS ist dieses Öl noch "Lebenslang" drin. Während das blaue Öl abläuft, lösen wir die Einfüllschraube und reinigen den eingebauten Magnet von Metallspänen. Da es nicht sonderlich viele Späne sind, machen wir uns erstmal noch keine großen Sorgen. Anschließend füllen wir neues 75W140 GL5 Getriebeöl auf, bis es aus der Einfüllöffnung wieder raus läuft (etwa 0,8l).


Bevor das Motoröl abgelassen werden kann, muss die Motorschutzwanne demontiert werden. Je nach Modell müssen drei bis vier Schrauben entfernt werden. Danach kommt man ordentlich an den Ölfilter und die Ablassschraube dran. Für den Filter benötigt man übrigens einen speziellen Ölfilterschlüssel. Der Schlüssel von der älteren R1100RS und der neueren F700GS passt nicht(!!). Sehr gut wenn man sowas erst hinterher merkt. Im Notfall klappt auch die Pfuschermethode mit dem Schraubenzieher durchs Gehäuse schlagen und dann los drehen.


Der neue Filter bekommt 11Nm Anzugsdrehmoment und die Ablassschraube von Motor und Getriebe jeweils 30Nm. Jetzt füllen wir 3,5l 15W40 Synthetiköl in den Motor und können nach einem kurzen Probelauf alles wieder zusammenbauen. Ganz fertig sind wir mit dem Service an der 1200GS aber doch noch nicht. Eine neue Batterie und Luftfilter müssen auch noch sein. Selbst wenn das ABS noch keine Probleme macht, wollen wir doch nichts riskieren und bauen jetzt schon eine Neue ein. Der Austausch ist kein großer Akt. Sitzbank abnehmen. Batteriepolklemmen und die Schraube vom Niederhalter lösen und schon kann das Teil herausgewuchtet werden.


Um an den Luftfilter zu gelangen müssen wir ein bisschen mehr tun. Besonders wegen dem Sturzbügel wird die Aufgabe teilweise erschwert. Die Schrauben der vorderen Seitenverkleidung müssen von vorne bis zur Sitzbank allesamt gelöst werden. Die Blechverkleidung muss nach vorne und die Kunststoffverkleidung nach hinten am Bügel vorbei gezogen werden. Jetzt kommt man an die Schrauben der seitlichen Tankverkleidung und kann diese entfernen. Dahinter verbirgt sich der Rüssel vom Luftfilterkasten. Er ist nur eingerastet und kann samt dem Deckel gelöst (zwei Klammern) und nach aussen weg genommen werden.


Mit dem neuen Filter an Ort und Stelle ist jetzt nichts mehr an der 1200GS zu tun ausser die Verkleidungsteil wieder festzuschrauben. Ach ja da ist noch eine Kleinigkeit; die Tankuhr ist kaputt, respektive der Tankgeber. Egal wieviel Sprit im Tank ist, die Anzeige steht immer auf Leer. Vermutlich ist der Geber selbst kaputt und muss getauscht werden. Damit müssen wir uns demnächst mal beschäftigen. Jetzt ist erstmal die graue F700GS an der Reihe. Sie hat in der letzten Saison ordentlich Kilometer gemacht (4300km) und braucht nun ebenfalls neues Motoröl und einen neuen Luftfilter.


Inzwischen wissen wir zumindest für den Ölwechsel genau was zu tun ist und kommen zügig vorran. Wobei die Demontage der Motorschutzwanne immernoch am meisten Zeit in Anspruch nimmt. Aber ohne das Teil rumfahren wollen wir dann doch nicht. Wer schön sein will muss leiden. Der allerletzte Punkt auf dem Serviceplan ist nun der Austausch des Luftfilter. Dafür müssen einige Schrauben mit verschiedenen Werkzeugen und in verschiedenen Größen entfernt werden. Keine Ahnung warum die sich nicht auf ein Format einigen können. Das würde die Sache stark vereinfachen.


Wie dem auch sei. Erstmal müssen die vier Schrauben unseres Tankrucksack-Halter gelöst werden. Dann hebeln wir vorsichtig die schwarze Blende rund um das Zündschloss ab und lösen die drei Schrauben die sich darunter verbergen. Jetzt kann die komplette Abdeckung abgenommen werden. Unmittelbar hinter der Batterie sitzt der Luftfilterkasten dessen Deckel mit vier Schrauben gesichert ist. Auch diese müssen wir natürlich entfernen um an den Filter zu gelangen. Bevor Letzterer entnommen wird nehmen wir uns die Zeit alle toten Insekten mit dem Staubsauger aufzusaugen, damit bloß nichts in den Motor gelangt. Mit dem neuen Filter an seinem Platz wird alles wieder zusammengebaut.

Wer sich jetzt wundert warum wir überhaupt keinen Service an der blauen R1100RS gemacht haben; die Maschine soll nachwievor verkauft werden und hat dieses Jahr nur einige Bewegungsfahrten gemacht. Alles in allem nicht genug um den Aufwand eines kompletten Service mit allen Ölen zu rechtfertigen.

Benzinhahn tauschen beim Daelim Otello

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Und wenn man denkt alles ist in Ordnung mit der Welt. Tritt ein neues Problem ans Tageslicht. Eigentlich dachten wir der Otello Roller wäre alle Sorgen los und fit für die Straße. Dem ist offenbar nicht so. Der Motor hat gleichzeitig zu viel und zu wenig Kraftstoff. Das soll mal einer verstehen. 



Die Probleme äussern sich folgendermaßen; wenn der Roller lange genug gestanden hat besteht eine 50% Chance dass der Motor nicht anspringt weil der Vergaser übergelaufen ist und den Motor oder zumindest den Zylinder mit Kraftstoff gefüllt hat. So kann sich der Kolben nicht bewegen und die Kurbelwelle nicht drehen. Dann kann man nur die Zündkerze raus drehen und den Motor durchdrehen bis der ganze Kraftstoff rausgepumpt ist. Nach dem dieses Problem aufgetreten ist, steigt der Ölpegel im Motor stark an, da ein Teil vom Benzin bis in die Ölwanne gelangt und das Öl verdünnt. Darum ist es auch so wichtig einen Ölwechsel zu machen wenn der Pegel steigt. 


Damit hört das Drama noch nicht auf. Wenn der Motor (wieder) läuft und man eine Weile mit über 60 km/h fährt oder aus dem Stand mit Vollgas beschleunigt, geht dem Motor relativ schnell die Puste aus. Offenbar bekommt der Motor nicht genug Benzin zugeführt. Bei Teillast und im Stop&Go-Verkehr gibt es dieses Problem nicht, da der Motor dann weniger Sprit verbraucht. Unsere Vermutung ist ein kaputter Benzinhahn. Dieses Bauteil öffnet und verschließt die Benzinleitung automatisch wenn der Motor läuft und ein Unterdruck im Ansaugstutzen herscht. 


Entweder öffnet er nicht ganz, schließt nicht ganz oder irgendwas dazwischen. Jedenfalls kostet ein neuer Benzinhahn nicht viel Geld und wenn der Fehler damit behoben ist, machen wir uns gerne die Arbeit. Leider muss dafür ein Großteil der Verkleidung auf der rechten Seite vom Roller demontiert werden. Den Anfang haben wir schon bei der Reinigung vom Vergaser gemacht und nun müssen noch das Topcase mit Halterung und das hintere Seitenteil weichen. Tatsächlich sind das nur eine Hand voll Schrauben und Muttern, wirklich nicht so schwer wenn man Ruhig bleibt und nicht wie ein Wilder an der Verkleidung reisst weil sie nicht ab gehen will.


Der erste neue Benzinhahn kam nach einigen Tagen mit der Post und konnte direkt wieder umgetauscht werden. Die Zahl der Anschlüsse passt nicht und egal ob man an der Unterdruckleitung saugt, der Sprit fließt dauerhaft weiter. Beim nächsten Benzinhahn hatten wir dieses Problem nicht mehr. Und wo wir schon mal dabei sind tauschen wir noch die Vakuumleitung aus, teilweise sind diese Leitungen nicht Benzinbeständig und lösen sich von innen auf. Bevor wir den neuen Benzinhahn richtig testen können, muss der Roller wieder nahezu komplett zusammengebaut werden.

Wie gut oder schlecht das neue Teil funktioniert berichten wir euch dann beim nächsten Mal.

Auch ein Twingo kann einschnappen

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Irgendwie haben es die Twingos nicht leicht im SZK. Entweder werden sie verulkt, an den Garagenwänden aufgerieben oder so lange vernachlässigt bis eine ganze Liste von Problemen vorliegt. Dieser schwarze Twingo ist keine große Ausnahme von dieser Regel. In de letzten Zeit gab es häufiger was zu tun. Was das war, berichten wir heute.



Anfangen wollen wir mit dem Ölwechsel. Den bekommt der kleine Franzose jedes Jahr pünktlich und bis jetzt war dabei noch nie irgendwas negativ aufgefallen. Dieses Mal ist leider eine dicke Schicht brauner Schleim im Öleinfüllstutzen zu sehen. In der Hoffnung dass es sich hier nur um die Spätfolgen des kalten Winter und viel Kurzstreckenbetrieb handelt, machen wir erstmal nur alles sauber und führen den Ölwechsel durch. Wenn der Schleim wieder auftaucht, müssen wir uns weiter Gedanken machen.


Der eigentliche Ölwechsel verlief dann auch fast ohne Störungen ab. Nur die mit dem neuen Ölfilter mitgelieferte Dichtung für die Ablassschraube funktionierte überhaupt nicht. Bis die richtigen Dichtringe verfügbar waren, musste eine dicke Wurst aus Dirko HT Dichtmasse. Gut gepfuscht ist halb geschraubt.  Trotzdem wäre es schön wenn Renault einfach vernünftige Schrauben und Gewinde verwenden würde die von sich aus dicht sind und ohne spezielle Dichtungen auskommen. Immerhin verbraucht der Twingo kein Öl und das ist auch nicht immer selbstverständlich.


Wenn schon kein Öl nachgefüllt werden muss, dann doch wenigstens Kühlwasser. Zumindest hat sich im laufe des Jahres ein gewisser Bedarf nach einem kleinen Schluck in den Ausgleichsbehälter entwickelt. Entweder verliert der Motor sein Wasser an einer undichten Leitung oder die Zylinderkopfdichtung ist kaputt - das würde dann auch den Schleim im Motor erklären. Hier und jetzt haben wir aber ein viel gravierenderes Problem; der Motorhaubenzug des Twingo ist durchgerissen!


Offenbar handelt es sich dabei um ein bekanntes Problem. Entweder der Seilzug scheuert sich mit den Jahren durch oder die Schlossmechanik wird schwergängig und irgendwann muss man so fest am Griff ziehen, das er komplett aus dem Armaturenbrett kommt. In jedem Fall ist es eine echte Strafarbeit den Seilzug auszubauen und gegen einen Neuen zu ersetzen. Und die Motorhaube muss man dafür auch erstmal irgendwie auf kriegen. Letzteres ist noch die geringste Hürde. Mit einem 10mm Steckschlüssel und passender Verlängerung kann man durch den "Kühlergrill" in der Stoßstange hindurch an die beiden Muttern gelangen die das komplette Haubenschloss fixieren.


Also einfach die Muttern abdrehen, die Schrauben nach hinten wegdrücken und schon kann die Motorhaube ein Stück weit geöffnet werden. Dann kommt man mit einem Schraubendreher auch an den kleinen Hebel der die erste Stufe der Motorhaubenentriegelung frei gibt. Der Rest funktioniert dann wie gewohnt. Als provisorische Lösung nehmen wir einen stabilen Draht und befestigen diesen an dem entsprechenden Hebel im Schloss und bauen alles wieder zusammen. Jetzt kann man mit der Hand durch den "Kühlergrill" fassen, die Mechanik über den Draht betätigen und dann die Haube mit dem zweiten Hebel normal öffnen.


Wo der Twingo schon mal mit offener Haube vor uns steht, werfen wir auch nochmal einen Blick in den Öleinfüllstutzen. Hier ist schon wieder alles voll Schleim. Damit können wir relativ sicher sagen dass die ZKD hinüber ist. In anbetracht der Tatsache dass der Wagen ohnehin nicht mehr ganz lange in der Familie bleiben soll, stellt sich nun die Frage ob der Defekt einfach weiter ignoriert werden sollte. Andererseits hat der Wagen bis auf ein paar kaputte Glühlampen und Geräusche aus den hinteren Trommelbremsen (die nach ein paar Mal während der Fahrt an der Handbremse ziehen verschwunden waren) keine großen Probleme. Bei der jüngst fälligen Hauptuntersuchung wurde dann auch nur ein beginnendes Spiel der inneren Spurstangengelenke und leichter Ölverlust am Getriebe/Differential moniert.

Also entweder alles in Ordnung bringen und den Twingo weiter fahren und irgendwann verkaufen oder ihn in Grund und Boden fahren bis zur letzten Haltestelle auf dem Schrottplatz. Keine ganz leichte Entscheidung. Ein bisschen Emotion ist halt auch bei einem Stück Seife auf Rädern mit dabei.

Ölwechsel in Deutschland und Italien

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Manchmal kommt die Pflicht doch erst nach der Kür. Erst wurde die neue Kompressor Dreiklangfanfare mühevoll im Motorraum dieses Fiat Panda versteckt und jetzt muss noch ein Ölwechsel gemacht werden. Immerhin verspricht diese Arbeit nicht so viel Zeit und Improvisationstalent in Anspruch zu nehmen. 



Bevor wir überhaupt irgendwas machen können, muss erstmal neues Öl und ein neuer Ölfilter besorgt werden. Wie wir erfahren mussten ist es nicht immer ganz eindeutig zu sagen welcher Ölfilter der richtige für den Motor ist. Je nach Baujahr gibt es zwei unterschiedliche Größen. Entweder man fragt den freundlichen Fiat Händler vor Ort welchen man braucht oder man versucht das Teil im eingebauten Zustand auszumessen. So haben wir es auch gemacht (bei unserem Modell war es übrigens der kleinere Filter).  Vom neuen Öl in der Viskosität 5W40 brauchen wir 2.8l.


Auf der Fahrt vom Teiledealer zurück in die Garage hat der Motor nochmal Gelegenheit auf Betriebstemperatur zu kommen, dann läuft das Öl wesentlich einfacher aus der Ölwanne ab. Dafür muss man etwas mehr aufpassen wenn man in die Nähe der Abgasanlage kommt. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Das selbe gilt für das Format der Ölablassschraube; der 22mm große Stopfen ermöglicht es das Öl schnell abzulassen, aber nur wenn man den passenden 12mm Inbusschlüssel zur Hand hat. Die tiefe Delle in der Ölwanne und dem Auspuffrohr ist übrigens nicht original.


Nachdem das Öl aus der Wanne abgelassen ist, kann der Stopfen wieder eingeschraubt werden. Dabei ist keine Dichtung notwendig. Das Schraubengewinde dichtet selbstständig ab. Schade dass dieses Patent nicht viel häufiger genutzt wird. Jetzt geht es mit dem Ölfilter weiter, den wir dank der großzügigen Platzverhältnisse mit fast jedem handelsüblichen Ölfilterschlüssel lösen und austauschen können. Zum Abschluss jetzt das neue Öl einfüllen und den Motor kurz im Stand laufen lassen. Wenn irgendwo eine undichte Stelle ist, wollen wir das lieber jetzt sofort bemerken und nicht auf halber Strecke nach Hause.


Damit ist der planmäßige Service an diesem Fiat Panda erledigt. Neue Zündkerzen und Luftfilter gibt es erst in einem Jahr wieder. Stattdessen kümmern wir uns noch um ein kleines Detail im Innenraum das kaum stört aber doch sehr nervig ist; die kaputte Beleuchtung der Heizungsregler. Hätten wir doch bloß vorher gewusst wie einfach das geht. Die Regler ganz nach links Drehen und dann die komplette Blende samt Drehgriff vorsichtig aus dem Armaturenbrett hebeln. In unserem Fall reichten schon ein Paar stabile Fingernägel dafür. Jetzt kann die kaputte T5 1.2W Glassockellampe getauscht  und alles wieder zusammengebaut werden.


Der Fiat Panda kam nicht ganz alleine zu seinem Ölwechsel in die Werkstatt. Charlie und ihr Golf IV sind ebenfalls da. Obwohl durch den stetigen Ölverbrauch bedingt permanent frisches neues Öl nachgekippt wird, sollte der Service dennoch regelmäßig und pünktlich durchgeführt werden. Immerhin wissen wir mittlerweile ganz genau wo jede Schraube sitzt und welches Werkzeug man braucht. So dauert die ganze Aktion auch mit dem zusätzlichen Demontageaufwand für die Unterbodenverkleidung und größerer Ölmenge nur unwesentlich länger.


Im Gegensatz zum Panda bekommt der Golf heute auch einen neuen Luftfilter installiert. Dafür braucht es nur einen Inbusschlüssel für die vier Schrauben der Motorabdeckung und einen Kreuzschlitzschraubendreher für die Schrauben im Luftfilterkasten. Nachdem der alte Filter entnommen ist, sehen wir eine schmierige gelblich braune Ablagerung rund um die Drosselklappe. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Motoröldämpfen und Kondenswasser das aus der Kurbelgehäuseentlüftung in den Ansaugtrakt gelangt. Kurzstreckenbetrieb im Winter beschleunigt diesen Prozess noch. Wir putzen alles sauber und lassen die Sache erstmal in Ruhe.


Nicht ganz so tatenlos dürfen wir beim nächsten Problem bleiben; an der Ölwanne und den angrenzenden Motorteilen hängt ein großflächiger Ölfilm. Anscheinend verbrennt der Golf nicht nur Öl, er verliert es auch nach draußen. Die Frage ist nur wo es her kommt. Unsere Vermutung ist eine mehr oder minder verstopfte Kurbelgehäuseentlüftung durch die das Öl an den Dichtungen vorbei nach draußen gedrückt wird. Sobald es wieder wärmer wird wollen wir hier alles zerlegen und gegebenenfalls austauschen. Mit etwas Glück zügeln wir damit auch den nicht unerheblichen Öldurst dieses 1.4l Motors.

Manueller Benzinhahn und CDI beim Daelim Otello 125

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Die Suche nach dem Fehler im System des Daelim Otello geht in die nächste Runde. Eine Menge Teile wurden bereits ausgetauscht oder repariert, aber die Probleme sind noch nicht vollständig verschwunden. Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben und versuchen es jetzt mal mit weniger originalen Teilen und mehr Universallösungen. Schlimmer werden kann es kaum noch.



Dem Motor geht bei Vollgas immer noch nach ein paar hundert Metern der Saft aus und wenn der Roller eine Weile steht, stand der Motor schon mindestens einmal wieder voller Kraftstoff. Da der automatische Benzinhahn "eigentlich" keinen weiteren Kraftstoff vom Tank zum Vergaser durch lässt wenn der Motor aus ist, vermuten wir die Ursache jetzt direkt im Vergaser. Ein neuer Schwimmer und Schwimmernadelventil sollen die Sache richten. Doch selbst nachdem der Schwimmer ein bisschen modifiziert (=zurechtgebogen) wurde, um schon etwas früher die Spritzufuhr abzustellen, bleibt das Problem bestehen.


Im letzten Bericht hatten wir den originalen automatischen Benzinhahn gegen einen neuen identischen Benzinhahn ausgetauscht. Leider blieb auch dieser nicht dauerhaft dicht und brachte den Vergaser mindestens ein mal zum Überlaufen. Ab jetzt gehen wir wissenschaftlich vor; irgendwie muss es doch möglich sein durch logisches überlegen auf das defekte Bauteil zu stoßen. Theoretisch müssten sowohl der Vergaser als auch der Benzinhahn dem Kraftstoffdruck aus dem Tank widerstand leisten. Bei unserem experimentellen Versuchsaufbau mit dem Vergaser auf der Werkbank und einer kleinen Benzinflasche als Tankersatz, hält der Vergaser dicht.


Trotzdem steht regelmäßig der ganze Ansaugtrakt voller Sprit. Nur um mal zu testen welche Rolle der Benzinhahn spielt, ersetzen wir den automatischen durch einen manuellen Hahn. Dafür müssen wir uns entweder sehr verrenken oder wieder alles demontieren was schon beim letzten Bericht im Weg war. Dieser ist definitiv dicht. Also sollte jetzt maximal noch die verbliebene Spritmenge zwischen Hahn und Vergaser in den Motor auslaufen können. Oder der Vergaser schafft es dem geringeren Kraftstoffdruck besser standzuhalten. In jedem Fall ist damit zumindest eines der beiden Probleme gelöst. Aber das reicht uns noch nicht.


Bei Dauervollgas geht dem Motor weiterhin nach kurzer Zeit die Puste aus. Der einzige Vorteil des neuen manuellen Benzinhahn ist nur dass die Schwimmerkammer jetzt schneller wieder voll laufen sollte - wenn das Problem denn bei der Spritversorgung liegt. Es gäbe da ja noch die Zündanlage die zumindest theoretisch eine Rolle spielen könnte. Zu Testwecken kaufen wir eine billige Zündsteuerungseinheit (CDI) im Internet und machen weitere Probefahrten. Die Montage ist kein Hexenwerk, solange man das richtige Exemplar gekauft hat passen die Stecker wie beim Original zusammen. Leider bringt auch der Griff in die Tuningteilekiste keine wirkliche Verbesserung. Also weiter suchen.


Mittlerweile haben wir alle Benzinleitungen, den Vakuumschlauch, den Kraftstofffilter, den Benzinhahn, die CDI, die Zündkerze, den Luftfilter, den Schwimmer und selbst die Schwimmernadel getauscht. Aus lauter Verzweiflung flicken wir sogar den Riss im Faltenbalg zwischen Luftfilter und Vergaser obwohl dieser wirklich keinen Einfluss haben kann. Jetzt gehen uns langsam aber sicher die Ideen aus. Ein kompletter neuer oder gebrauchter Vergaser kostet schnell mehrere Hundert Euro und das ist uns einfach Zuviel nur um auf Verdacht weiter Teile zu tauschen.


Wohl oder Übel muss der Otello Roller erstmal so wie er ist durchs Leben ziehen. Unser nächster Ansatzpunkt ist das Getriebe. Vielleicht passt irgendwas mit der Variomatik nicht und der Motor dreht bei Dauervollgas einfach zu hoch und verbraucht dadurch mehr Sprit als der Vergaser aus dem Tank nachziehen kann. Und den Grobfilter im Tank wollen wir auch nochmal neu durchspülen. Wie es weiter geht und ob das Problem verschwindet berichten wir dann beim nächsten Mal.
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