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Wir sollten einen Lieferwagen kaufen!

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Wenn junge Familien sich direkt erstmal einen Minivan zulegen müssen weil keine drei Maxi-cosi auf die Rücksitzbank und keine zwei Kinderwagen in den Kofferraum einer normalen Kompaktlimousine schaffen, stellt sich mir die Frage: Wäre noch größer vielleicht noch besser? Die Steigerung von Minivan ist der Bulli, und die Steigerung von Bulli heißt Sprinter oder schlicht Lieferwagen. Genau so einen braucht man heute einfach!


Der Preisvergleich zwischen normalen VW Multivan und einem Kleinbus auf Lieferwagenbasis mit bis zu 9 Sitzplätzen, fällt immer zu Gunsten des Busses aus. VW verkauft seine Ware einfach verdammt teuer -da bekommt man anderswo sein Gefährt zu einem deutlich günstigeren Kilopreis. Und robuster sind die meisten Lieferwagen auch, wie sollten sie sonst im Dauereinsatz der Paketdienste und Handwerkerkolonnen überleben.


Wo normale Diesel-PKW nach einer regelmäßigen Spritztour über die Autobahn verlangen weil sie zu viel im Kurzstreckenverkehr laufen, kommen Lieferwagen im Postdienst erst richtig in Fahrt. Die wurden schließlich genau für diesen Einsatzzweck entwickelt. Auch die Kupplung und der Rest des Antriebsstrangs stammen nichtmehr aus dem PKW-Teileregal sondern sind mehr oder weniger exklusiv für Nutzfahrzeugkunden gemacht.


Da SUV und Pseudo-Geländewagen nach wie vor hoch in der Gunst von Neuwagenkunden stehen kann das wenig sportliche (= viel Seitenneigung) Fahrverhalten und die geringe Höchstgeschwindigkeit (=Aerodynamik eines fliegenden Ziegelsteins) kein wirklicher Grund gegen den Kauf eines Lieferwagens sein. Zudem sei gesagt das sich ein 5,4m langer Lieferwagen mit seinen riesigen Aussenspiegeln und der eckigen Form wesentlich leichter parken und rangieren lässt als so mancher Mittelklassewagen. Ich spreche da aus leidiger Erfahrung.


Die hohe Sitzposition und das bequeme Ein- und Aussteigen würden sicher auch älteren Semestern gut gefallen, durch die breiten Schiebetüren passt alles vom Rolator bis zum Elektroscooter. Für junge Familien und Studenten eignet sich so ein Kastenwagen perfekt als mobile Unterkunft oder zum häufig anstehenden Umzug von WG zu WG. 


An diesem Wochenende stand uns dafür ein 2007er Ford Transit mit kurzem Radstand und 115PS Motor zur Verfügung. Auch wenn es sich dabei, wie der Name schon sagt, um ein reines Nutzfahrzeug handelt, macht es doch Spaß mit dem Gefährt durch die Stadt zu düsen und die ordentliche Beschleunigung auszukosten. Das den ganzen Tag über schlechtes Wetter herrschte war kein Grund zur Sorge, sondern steigerte den Fahrspaß sogar noch.


Mit der Ladefläche voller Möbel und Gepäck hört man kaum noch Klappergeräusche im Innenraum und auch die Straßenlage ist weit weniger bockig. Das ist der Preis den man zahlen muss für eine Zualdung von über einer Tonne. Hätte der Wagen eine Luftfederung würde der Beladungszustand keinen Einfluss mehr auf den Federungskomfort haben. Aber das ist in dieser Fahrzeugklasse absolut nicht die Norm.


Dank der sehr leichtgängigen Servolenkung und der knackigen Sechsgang Handschaltung mit einem kleinen Schalthebel oben im Armaturenbrett ist eine Bedienung wie im PKW möglich. Nur die drei Zigarettenanzünder und das halbe Dutzend Becherhalter unterscheiden ihn von normalen Autos. Da merkt man wieder für wen dieses Fahrzeug in erster Linie entworfen wurde, in den Ablagefächern verschwinden ganze Aktentaschen und Werkzeugkisten wenn es nötig werden sollte. 


Im hinteren Abteil sitzt man auf großen Bänken mit integrierten Anschnallgurten. Neben drei Innenraumleuchten und einer separaten Heizungskontrolle fallen die vielen zusätzlichen Aschenbecher direkt positiv auf -auch wenn ich mir nicht vorstellen kann wie der Fahrer noch etwas sehen soll wenn jemals zeitgleich neun Kettenraucher im Auto sitzen würden. Zur Not bleibt einfach die Schiebetür oder eine Hecktüren offen. Ob Portaltüren oder eine große Heckklappe nun besser sind muss jeder selber wissen, aber in engen Parklücken machen die kleinen Türen mit 270° Öffnungswinkel viele Dinge einfacher.


Auf der Autobahn zeigt die Physik dem Wagen hart seine Grenzen auf, bei knapp 160km/h hemmt der Luftwiderstand jeden weiteren Fortrieb und die Dröhngeräusche im Innenraum machen eine Unterhaltung im Fahrzeug schon bei 130 Sachen fast unmöglich. Das dieses Exemplar schon einige harte Jahre und fast 200.000km auf dem Buckel hat, hilft dabei natürlich kein bisschen. Im Leerlauf erzeugt der Fünfzylinder(!) genau im passenden Frequenzbereich Vibrationen die das Armaturenbrett in Schwingung versetzen. Vermutlich hat deswegen auch das Radio einen Wackelkontakt...


Dafür das es sich 'nur' um einen kleinen Transit mit mittelhohem Dach handelt, passt trotzdem der komplette Wohnungsinhalt in den Laderaum. Wäre er größer hätte man natürlich mehr Platz, dafür könnte man nichtmehr überall durchfahren und in fast jedem Hinterhof wenden. So würde er sogar als Haupttransportmittel eine gute Figur machen und relativ leicht eine passende Parklücke finden. In Parkhäuser und Tiefgaragen kommt man trotzdem nicht.


Sobald die Arbeit erledigt und die Ladefläche wieder leer ist, kann der entspannte Teil des Abends beginnen. Dank des Gummibodenbelages braucht man sich keine Sorgen wegen der fettigen Pizza in der Hand zu machen -zur Not kommt einmal der Gartenschlauch zum Einsatz. Auf dem Heimweg lässt sich auch gleich mal Testen wie gut das ESP eigentlich arbeitet, denn ohne Beladung liegt die Gewichtsverteilung bei gefühlten 70% auf der Vorderachse. Bei leichter Nässe und etwas mehr Gas drehen die Hinterräder bei jeder Gelegenheit durch, doch selbst dann lässt sich das Gefährt sicher in der Spur halten -der lange Radstand sorgt für sehr gutmütiges Verhalten im instabilen Fahrzustand. Oder man lässt das ESP eingeschaltet und es passiert einfach garnichts außergewöhnliches.


Für mich steht das Fazit fest, einmal im Leben muss man ein vernünftiges Auto besitzen und nichts ist vernünftiger als ein Nutzfahrzeug. Was noch fehlt ist das nötige Kleingeld und eine Garage die groß genug ist.

  

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk....

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...ist dieser Rasenmäher! Es ist kein besonderer Rasenmäher, aber es ist mein Rasenmäher. Ich habe ihn aus seinem staubigen Unterschlupf ans Tageslicht gebracht und in die heimische Garage geholt. Hier soll er wieder zum laufen gebracht und für die nächste Gartensaison bereit gemacht werden. 

Zugelaufen ist er uns zwar schon vor einigen Wochen, aber erst jetzt während der Feiertage konnte ich mich mal intensiv mit dem Vehikel beschäftigen. Da er am ersten Weihnachtstag seine ersten Lebenszeichen von sich gab, zählt er für mich als Weihnachtsgeschenk. Begonnen hat die Geschichte schon einige Tage zuvor.
 


Genauer gesagt beginnt die Geschichte irgendwann zwischen 1995 und 1998, in diesem Zeitraum erblickte dieser Aufsitzrasenmäher (Rasentraktoren haben den Motor vor, nicht unter dem Fahrersitz) in Gummersbach das Licht der Welt. Dort produzierte die Firma SABO den Clipper52 -so heißt dieses Modell, 52 steht für die Schnittbreite des Mähwerks in Zentimetern. Die nächsten zehn Jahre verrichtete er unauffällig seine Dienste in einem kleinen Garten mit starker Hanglage -das war auch der Grund warum es unbedingt ein selbstfahrender Rasenmäher sein musste. Nachdem sein Besitzer verstorben war, stand das gute Stück etliche Jahre in seiner Ecke der Gartenhütte und sammelte Staub und Spinneweben.

 

Durch eine glückliche Fügung wurden wir auf diesen Umstand aufmerksam und konnten das gute Stück ergattern und zogen es erstmal mühsam auf vier platten Reifen den Hang hinauf. Dort wartete bereits das Auto samt Anhänger. Zu dritt gelang es den 130kg schweren Brocken aufzuladen und nach Hause zu bringen. Hier blieb es zunächst bei einer ersten Grundreinigung und Begutachtung der nötigen Arbeiten. Einen Startversuch haben wir natürlich gemacht, aber wie zu erwarten gab der Motor keinen Ton von sich. 

 

Vor Ort mit einer kleinen Fußluftpumpe war es uns nicht gelungen die Reifen unter Druck zu setzen, mit dem Kompressor in der Werkstatt sah die Sache schon etwas anders aus. Trotz tiefer Spuren im alten Gummi, das wohl schon mehrere Jahre ohne Luftfüllung gewesen war, ließen sich drei von vier Reifen aufpumpen und hielten ihren Druck. Nur das linke Vorderrad blieb schlapp, da müssen wir wohl den Schlauch flicken.

 

Zwischen dieser Erkenntnis und den weiteren Arbeiten sind wieder mehrere Wochen ins Land gezogen. Mittlerweile ist es Dezember und unangenehm kalt draußen -das perfekte Wetter um sich in die kalte Werkstatt zu hocken und stundenlang an siffigen Motorteilen rumzuspielen. Folglich wurden jeden Tag auch nur ein paar Stunden effektiv gearbeitet, dann ging es zurück in die Wärme. Dort kann man auch bequem die nötigen Ersatzteile ordern, einen neuen Schlauch für das Vordererad und 20cm neue Spritleitung sowie einige Schlauchschellen. Viel mehr (neben Strom, Benzin, Kriechöl und Geduld) brauchte es letztendlich garnicht um die 6PS starke Maschine zum Leben zu bringen.

 

Wie jeder (Benzin)-Motor braucht auch dieser 190Kubikzentimeter große Viertakt-Einzylinder drei Dinge zum Laufen: Kraftstoff, Luft und Zündfunken. Genau in dieser Reihenfolge überprüfte ich dann auch die einzelnen Baugruppen und Anbauteile. Da sich im Tank kein Benzin befand, war dies der erste Schritt zur Wiederbelebung, mit einem halben Liter aus dem Reservekanister im Tank zeigte sich so gleich das erste Problem: die Kraftstoffleitungen sind gleich an mehreren Stellen undicht und der schöne Sprit läuft aus. 

 

Nach so vielen Jahren kann Gummi schonmal porös und undicht werden, neuer Schlauch kostet nicht die Welt und mit passenden Schlauchschellen lässt er sich auch leicht am Benzinhahn, Kraftstofffilter und Vergaser befestigen. Dazu muss der Luftfilter samt Ansaugtrichter demontiert werden, darunter verbirgt sich der Vergaser mit seinem fragilen System auf Drosselklappe Drehzahlregelung und vielen kleinen Federn die alles miteinander Verbinden. Schließlich muss der Motor auf alle Lastzustände optimal reagieren und dazu steht keine ausgefuchste Computersteuerung zur Verfügung sondern nur simple Mechanik. 

 

Doch wenn soviel Grasreste und Schmutz in der Mimik steckt, kann das nicht richtig funktionieren. Also weiter säubern und mit Pressluft den Dreck wegblasen -ohne irgendwelche wichtigen Kleinteile zu verlieren. Briggs&Stratton-Ersatzteile werden teuer verkauft. Eine kleine Dichtung oder Feder kostet schnell über 10€. Aber ohne sie funktioniert die ganze Maschine nicht. Also aufpassen!

 

Mit intakter Spritzufuhr und etwas Sprit im Tank, offenbarte sich das nächste Problem: der Vergaser läuft über. Offenbar klemmt das Düsennadelventil in der Schwimmerkammer fest. Dieses sorgt dafür das immer ausreichend Sprit im Vergaser ist und soll den Zufluss eigentlich stoppen sobald der Pegel einen gewissen Stand erreicht hat. Dann also auch noch den Vergaser runter rupfen und auf der Werkbank reinigen. Mit einer feinen Nadel und Bremsenreiniger kommt der Dreck aus den Kanälen herraus und alles dürfte wieder funktionieren.

 

Jetzt wo Luft und Spritversorgung wieder stimmen (sollten) geht es zum dritten wichtigen Bestandteil des Motors: die Zündanlage. Da dieser Motor schon etwas neueren Datums ist, besitzt er eine kontaktlose Magnetzündung die ohne bewegliche Teile auskommt und als solches Wartungsfrei ist. Die Probleme liegen meist bei der Zündkerze oder der Zündunterbrechung. Mit etwas Improvisation (ohne passenden Zündkerzenschlüssel kriegt man die Kerze nur schwer aus ihrem Loch) kam das Teil endlich herraus. Im hellen Werkstattlicht fiel die verölte Elektrode auf, so kann die Kerze nicht funktionieren. Mit Bremsenreiniger und etwas Feuer lässt sich der Ölfilm abbrennen -sieht spektakulär aus und funktioniert! 

 

Zu Probezwecken schloss ich die Zündkerze wieder an die Zündspule an und hielt das Gehäuse gegen einen guten Massepunkt am Motor. Wenn ich nun den Anlasser betätige müsste es eigentlich ein paar schöne Funken an der Kerze geben. Doch es passierte leider nichts, die Zündung bleibt aus. Na gut, dann auch noch runter mit der Zündspule und durchmessen, in der Primärspule beträgt der Widerstand 2,4Ohm und von der Sekundärspule zum Zündkerzenstecker sind es 4,35Kiloohm, alles in bester Ordnung eigentlich. Mit einer gründlichen Reinigung und nachdem der Luftspalt zwischen den Magneten auf der Schwungscheibe und der Zündspule nach Augenmaß eingestellt war, funktionierte die Zündung auch wieder wie sie sollte. Merkwürdig.

 

Nun sollten alle Teile des Puzzles zusammen sein und in der Theorie müsste der Motor nun auch anspringen. Jetzt machte ausgerechnet die Elektrik Probleme und in der Elektrik sind Fehler nicht so leicht zu finden, besonders wenn wie in diesem Fall kein Stromlaufplan zur Hand ist und alle Kabel im Mäher entweder Rot Blau oder Schwarz sind. Nach einigen Fehlversuchen und dem Universalzündschlüssel (Spitzzange an den entsprechenden Kontakten auf der Rückseite vom Zündschloss) ließ sich der Anlasser doch noch zu einem Lebenszeichen bewegen. Die kleine 4,5Ah Batterie hing in den letzten Wochen schon mehrfach am Ladegerät und hat etwas von ihrer alten Leistungsfähigkeit zurückerlangt. Für ausdauernde Startversuche reicht es aber bei weitem nicht. 

 

Deshalb holte ich mir Starthilfe von der großen 110Ah Batterie vom alten BMW die noch in der Garage stand. Damit kommt der Anlasser richtig in Fahrt und der Motor macht tatsächlich ein paar ernsthafte Startversuche. Nur ohne Gestänge an den Drosselklappen läuft er nicht allzu lange und nicht wirklich rund. Jetzt wo Hoffnung auf eine baldige Probefahrt besteht ist das ganze Gerödel ruck zuck wieder beisammen und die wichtigsten Anbauteilen finden ihren Platz am Motor. Nur der überflüssige zweite Benzintank und die Motorabdeckung bleiben erstmal weg, so kann im Notfall schnell eingegriffen werden.

 

Unter einiger Anspannung und viel gefummel am Zündschloss sprang der Mäher am zweiten Weihnachtstag qualmend und brüllend an. Der Vergaser ist noch nicht wieder 100%ig in Ordnung, daher läuft der Motor zurnächst nur auf Vollgas oder geht direkt aus. Für eine schnelle Probefahrt sollte es dennoch reichen. Das Getriebe und die Bremse konnte ich vorher nur ansatzweise Testen, insofern hoffte ich einfach das alles noch so funktionieren würde wie geplant. 

 

Mit unangenehm viel Nachdruck ramte ich den Wahlhebel in die Fahrstufe und nahm den Fuß von der Bremse. Sofort machte der Mäher einen kleinen Satz nach vorne und beschleunigte zügig bis zu seiner Höchstgeschwindigkeit von rund 9km/h. Selten hat sich diese Geschwindigkeit so schnell angefühlt! Die Lenkung arbeitet auch einwandfrei, sofern das große Spiel in der Mittelstellung normal ist. Einige Minuten später und nachdem alle Hebel ausprobiert wurden, parkte ich den Mäher wieder in der Werkstatt. Jetzt muss erstmal das Öl gewechselt werden, diese Mischung aus Atlöl, Benzin und Rostlöser sollte nicht länger als nötig im Motor verbleiben. 

Wenn wieder etwas mehr Zeit ist gehts weiter mit "Clipper der Aufsitzrasenmäher". Wir berichten wenn es Neuigkeiten gibt!       

Erkenntnis des Monats Dezember 2014

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"In der Ruhe liegt die Kraft"


Zum Ende des Jahres finden sich nochmal ein paar ruhige Stunden um die Dinge aufzuarbeiten die in den letzten Monaten liegen geblieben sind. Egal ob kleine Pannen und Defekte am Auto oder größere Restaurationen. Eins haben alle Projekte gemeinsam: nur mit ruhigem und überlegtem Handeln kommt man ans Ziel. Mit Hektik oder roher Gewalt macht man mehr kaputt und verursacht häufig unnötigen Mehraufwand. Solange am Ende das gewünschte Resultat steht, darf man aber trotzdem mit sich und seinem Tagwerk zufrieden sein. 

 

In the bleak midwinter . . .

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Über Nacht war es kalt geworden und der bislang eigentlich recht warme Winter zeigte sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auch mal von seiner frostigen Seite. Ich war auf der Autobahn unterwegs nach Hannover um zwei Freunde zu besuchen, als mir auffiel dass die Temperaturanzeige die meiste Zeit über im "Keller" blieb und die 70°C kaum erreichte. Sollte der Passat nicht eigentlich auch seine Betriebstemperatur bei 90°C erreichen? Da fehlen locker zwanzig Grad! Auf der Rückfahrt wurde es nicht besser. Immer wieder pendelte die Temperaturanzeige zwischen Auflagepunkt und der 70 Gradmarke. Nur nach einer längeren Ampelphase am Autobahnzubringer konnte der Passat kurzzeitig die 80 Gradmarke knacken. Doch nachdem die Ampel den Weg wieder freigab sank die Kühlwassertemperatur wieder herab. Was ist denn hier los?  

 


Der Fall ist klar: Das Thermostat ist hinüber. Das Thermostat soll ja eigentlich die beiden Kühlkreislaufe des Autos miteinander verbinden und durch abwechselndes Öffnen und Schließen der beiden Kreisläufe das warme und das kühlere Wasser so miteinander vermischen, dass ein annähernd konstanter Temperaturwert gehalten werden kann - die 90 Grad Betriebstemperatur. Wenn das nicht der Fall ist, hat es vermutlich einen leichten Schaden. Entweder bleibt es offen oder zu -hier war wohl ersteres der Fall.

Doch viele erfahrene Passatfahrer werden hier wohl aufschrecken. Im Passat hat eine schwankende Temperaturanzeige nämlich nicht immer sofort etwas mit einem defekten Thermostat zu tun. Im  Kombiinstrument befindet sich ein sogenannter Spannungskonstanter, der die Instrumente mit ausreichend Strom versorgen soll. Geht dieses Bauteil kaputt, was beim Passat 35i wohl häufiger der Fall ist, so merkt man dies an pendelnden Zeigerbewegungen der Instrumente. Doch in meinem Fall war es nicht der Spannungskonstanter der die Nadel tanzen ließ. Ansonsten wäre die Tankanzeigennadel auch betroffen gewesen. Diese zeigte jedoch pausible Werte an. Außerdem gab es noch einen eindeutigen Hinweis darauf, dass die angezeigten Temperatuwerte echt sind: Als ich an der Ampel stand und die Kühlwassertemperatur stieg, wurde auch die Luft die aus der Heizung kam spürbar wärmer. Defakto ist der Temperaturunterschied also definitiv spürbar und das Thermostat ist defekt. Nun muss es ausgetauscht werden. Eigentlich ein einfaches Unterfangen. Damals im Vectra ging es auch relativ leicht von der Hand (habe ich mir sagen lassen). Doch der Passat verstand es uns das Leben nicht so leicht zu machen.


Das Thermostat im Passat sitzt genau an der vom Keilriemen angetriebenen Wasserpumpe, die das Kühlwasser durch den Kreislauf pumpt. Also verwundert es nicht, dass wir am Riementrieb danach suchen müssen. Aber wie genau bahnt man sich einen Weg zu dem kleinen Gehäuse, in dem das Thermostat verbaut ist? Von oben? Von unten? Oder anders gefragt: Reicht es nur die Servopumpe abzubauen oder müssen wir die Anbauaggregate oben auch noch ausbauen? Lichtmaschine, Klimakompessor, Ankerplatte mit Spannrollenvorrichtung . . . Gibt es denn keinen Hinweis der uns helfen könnte? Wozu so lange tüfteln, wenn es vielleicht schon Lösungen gibt? Man muss das Rad nicht neu erfinden.


Leider waren hier die Suchergebnisse weniger hilfreich. Bestenfalls fanden sich Anleitungen für den Nasenbärvorgänger des 35i, der keine Federspannrollenvorrichtung des Rippenriemens besaß, sondern über eine Längenverstellung an der Lichtmaschine. Auch im Selbstschrauberreparaturhandbuch stand nicht mehr alsw wir ohnehin schon wussten. Die wenigen Hinweise für den B4 betrafen nur Fahrzeuge ohne Klimaanlage. Etwas irritiert von der Tatsache, dass man das Thermostatgehäuse im Schummerlicht der Werkstatthandlampe nicht erkennen konnte und die leicht fragile Servopumpe mit ihren starren Leitungen den Abbau etwas schwerwiegender erscheinen ließ, entschlossen wir uns zunächst von oben an die Sache heranzugehen. Die Batterie war im Nu abgeklemmt und die Lichtmaschine schnell ausgebaut. 


Doch dann kamen schon die nächsten Probleme auf. Wie löst man die Ankerplatte? Muss dazu auch der Klimakompressor von der Ankerplatte gelöst werden oder kann man ihn zusammen mit der Ankerplatte abnehmen? Wir entschlossen uns dafür den Klimakompressor montiert zu lassen und hatten letztendlich Glück mit unserer Entscheidung. Alle Schrauben für die Ankerplatte zu finden war garnicht so einfach und letztendlich die größte Hürde bis dahin. Eigentlich waren wir der Meinung alle Schrauben gefunden zu haben, doch  fanden wir im Dreck einer Nische doch noch die eine entscheidende Schraube und so hielten wir wenig später die Ankerplatte in den Händen. Allerdings mussten wir nun feststellen, dass die letzten Arbeiten wohl anscheinend allesamt überflüssig waren. Jetzt wo die Ankerplatte den Blick auf den Motorblock frei gab, konnte man den Deckel des Thermostatgehäuses eindeutig erkennen, etwa eine Etage tiefer in Höhe der Servopumpe. Herzlichen Glückwunsch, sie haben die Arbeitsbeschaffungsmaßnahme soeben erfolgreich absolviert.


Wie ärgerlich. Also muss nun doch auch die schon leicht lecke Servopumpe weichen. Mit einem Trick 17 war das dann aber doch nicht mehr so undenkbar, wie es zunächst bei erster Betrachtung schien. Die Servopumpe hingen wir mit Hilfe eines quer über den Motorraum gelegten Besenstils auf und konnten durch Lösen der Halterung am Ende der Leitung etwas Spiel und Arbeitsraum zum Handtieren gewinnen.Jetzt war auch der Deckel vom Thermostatgehäuse frei.



Da wir nun sowohl Servopumpe als auch Ankerplatte gelöst hatten, war definitiv ausreichend Platz zum Arbeiten vorhanden. Allerdings stellte sich uns nun die Frage ob es nicht auch gegangen wäre, wenn wir die Ankerplatte montiert gelassen und nur die Servopumpe gelöst hätten -denn ein Stück weit ragt die Ankerplatte trotzdem über den Deckel des Thermostatgehäuses. Schwer zu sagen ob dies möglich wäre. Allerdings werden wir es wohl nur beim nächsten Mal herausfinden indem wir es probieren, denn nach dieser Verlängerung und Nachspielzeit, sollte nicht nun auch noch das Elfmeterschießen stattfinden. Also fix den Eimer zur Hand, Kühlwasserschlauch gelöst und "platsch", das Kühlwasser ergoss sich in drei Schritten in unseren Auffangeimer. Als der Deckel vom Thermostatgehäuse abgeschraubt war und ein erneuter Schwall im Eimer landete, konnte man den Übeltäter endlich erblicken. Kleinvieh macht also auch Mist.


Das alte Thermostat klemmte so sehr fest, dass nur eine Zange uns weiterhelfen konnte. Als noch ein Schwall restliches Wasser dann endlich im Eimer war, konnte nun das neue Thermostat eingesetzt werden und eigentlich müsste es nun doch schnell und einfach von der Hand gehen, alles in umgekehrter Reihenfolge wieder dem ursprünglichen Zustand anzunähern. Doch das war es nicht. Auch wenn sich der Deckel vom Thermostatgehäuse, die Schläuche und auch die Servopumpe wieder annähernd leicht befestigen ließen, bereitete uns doch die Ankerplatte wiedermals Probleme. Die Flucht für die Bolzen wollte nicht passen und nur mit einigem Überredungspotential (Hammer) und einiger Ausdauer saß dieses Monstrum wieder an seinem ursprünglichen Platz. Bis heute eigentlich unverständlich woran es gehakt haben soll.




Aber nun ein Endspurt, draußen dunkelt es unaufhaltsam. Jetzt schnell das Kühlwasser wieder aufgefüllt und dann vorsichtig den Motor im Stand warmlaufen lassen und immer wieder den Pegel im Ausgleichsbehälter kontrollieren. Nachdem sich das Wasser erstmal im System verteilt hat, dauert es noch einige Minuten bis dass das Thermostat den Heizungskreislauf öffnet und auch dort das Kühlwasser ankommt. In diesem Augenblick sinkt der Pegel ein weiteres Mal im Ausgleichsbehälter und muss wieder durch Wasser bzw. Kühlerfrostschutz ausgeglichen werden (der Passat hat übrigens das gelb-grün-bläuliche G11 als Frostschutz). Anschließend folgte eine Probefahrt. Relativ schnell erreichte der Passat jetzt seine Betriebstemperatur von 90 Grad und aus der Heizung kam derartig heiße Luft, dass ich den Passat fast nicht wiedererkannt habe. Phänomenal und unglaublich, was etwa zwanzig Grad Temperaturunterschied für eine Heizung bedeuten können.



Doch plötzlich blinkte auf dem Rückweg von der Probefahrt im Kombiinstrument die Kontrollleuchte für den Pegel des Kühlmittelstandes im Ausgleichsbehälter. Wir hielten an der nahgelegenen Tankstelle an und mussten noch etwa einen Liter Kühlwasser auffüllen. Vermutlich war es eine Luftblaste im Heizungssystem, die sich nun bis zum Ausgleichsbehälter vorgearbeitet hatte und kein Leck, denn bislang ist der Pegel danach recht konstant geblieben.



Nachdem nun auch einige Kilometer hinter der Aktion liegen, hat sich der Frostschutz im System gut verteilt und eine letzte Kontrollmesserung zeigt an, dass genügend Frostschutz aufgefüllt wurde: bis etwa -30 Grad ist der Motor vor Frost geschützt; Temperaturen die wir in diesem Jahr wohl nicht mehr erwarten müssen. Ich bin froh, dass der Passat endlich wieder seine Betriebstemperatur erreicht, die Heizung angenehm warme Luft in den Innenraum bläst und wir bei der Gelegenheit das Kühlwasser teilweise erneuern konnten. Beim nächsten Mal sind wir schlauer, man lernt eben jeden Tag dazu.

Auf Kollisionskurs mit der Hauswand und die Folgen

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Leider kann sich wohl niemand davon freisprechen, niemals eine Macke in ein Auto zu fahren. Denn es kann eigentlich immer passieren. Besonders in solchen Momenten, in denen man am wenigsten mit ihnen rechnet. Unverhofft kommt halt oft und so war es auch, als dem Spezialpassatfahrer in der Hofeinfahrt des Mehrparteienwohnhauses plötzlich Gegenverkehr entgegen kam. Eigentlich gibt es hierfür eine Ampelschaltung die signalisiert, dass jemand aus der uneinsichtigen Hofeinfahrt versucht herauszufahren. Doch diese wird kaum benutzt, obwohl sie funktionstüchtig ist. So auch dieses Mal. Unser Spezialpassatfahrer versuchte noch etwas auszuweichen, als aber schon die Hauswand den Weg blockierte und mit der hinteren rechten Tür zusammenkam.




Die Tür ist hinüber. Mit Ausbeulen und Spachteln lassen sich keine vernünftigen Ergebnisse mehr erzielen. Wie gut dass der Passat ein vielgefahrenes (und bei den Verwerten daher vielrecycletes) Modell ist und obendrein die LN5Y-Lackierung eine gängige Farbe der Modellreihe war. So gibt es bei den gängigen Anlaufstellen schnell Ersatz und ein Türausbau ist in diesem Fall die wirtschaftlichste Art den Schaden zu beheben. Für einen geringen Betrag gab es die nackte Tür mit Fensterscheibe, jedoch ohne sonstige weitere Anbauteile wie Fensterhebermechanik, Türschloss, Vakuumaktivator, Türfangband, Außengriff, Zierleiste und ähnlichem. Dies ist jedoch nicht schlimm, da diese verbleibenden Teile in der alten Tür noch voll funktionsfähig sind. Man muss sie halt "nur umwuppen", wie Comickus sagte


Doch das gestaltete sich zunächst doch etwas schwieriger und zeitintensiver als gedacht. Das Lösen der Türverkleidung war noch ein Kinderspiel. An den entsprechenden Stellen sind die Plastikklipse und Schrauben zu lösen und mit einigen gekonnten, teilweise ruckhaften Handgriffen war die Pappe auch schon ab. Doch so ruppig sollte man nicht mit allen Teilen umgehen. Da der Passat inzwischen einige Jahre auf dem Buckel hat, ist die Ersatzteillage was fahrzeugspezifische Ausstattungsteile betrifft relativ schlecht, so dass der Ausbau sorgfältig und gewissenhaft erfolgen muss. Die Schaumstoffsperrschicht, die hinter der Türverkleidung auf die Tür festgeklebt ist, gibt es bei VW nicht mehr käuflich zu erwerben und die Verwerter legen ihr Augenmerk auf vermeintlich wichtigere Bauteile. Daher galt unser Bemühen etwa eine geschlagene Stunde lang der Schaumstoffmatte um sie möglichst heile und am Stück auszubauen. Mit einem Reisehaartrockner erhitzten wir den Kleber und konnten Stück für Stück die Pappe vorsichtig von der Tür abziehen.



Das ging gemessen an den kalten Außentemperaturen doch erstaunlich gut. Nachdem nun der Blick auf das Türinnere frei war, mussten nun alle Teile ausgebaut werden die später mit in die Tür umziehen sollten. Angefangen haben wir mit der Fensterhebermechanik. Hierzu muss das Fenster an der Halterung der Mechanik gelöst und auch die Führungsschiene am hinteren Türrahmen gelöst werden. Mit ein wenig Eifer in den Fingern war auch dieses Unterfangen mittelschnell gelöst. 


Im nächsten Schritt folgte das Schloss, dass mit Abstand am leichtesten ausgebaut werden konnte. Am meisten Kopfzerbrechen bereitete uns jedoch die Zentralverriegelung. Die Zentralverriegelung ist im Passat über ein Vakuumsystem realisiert worden. Eine Pumpe erzeugt wahlweise einen Unter oder einen Überdruck und sorgt damit, dass das Auto öffnet oder verriegelt. In den einzelnen Türen sitzen daher Aktivatoren, die den jeweiligen Druckunterschied mechanisch übertragen. Doch wie löst man die Schläuche? Hierfür gibt es eigentlich einen Connector/Stecker an den Türen, der sich durch einen Umdrehung mit der Zange öffnen lassen sollte. Das passierte bei uns allerdings nicht. Der Stecker saß dermaßen fest, dass wir am Arretierring sogar ein Stück rausbrachen. Bevor noch mehr kaputt ging änderten wir unsere Strategie und mussten entdecken, dass man auch am Aktivator selbst das Kabel und den Pneumatikschlauch lösen kann.So fädelten wir die beiden Leitungen einfach aus der Tür heraus. Und die alten Tür war nun bereits zum Lösen. Das ging erstaunlich einfach. Nachdem die beiden Schrauben an den Scharnieren und das Fangband gelöst waren, hielten wir sie in den Händen. Inzwischen hatten wir dann alle Teile zusammen und waren bereit zum Aufarbeiten der Ersatztür. 



Nachdem nun die Fensterhebermechanik relativ schnell verbaut war (drei Schrauben), bereitete das Türschloss einige Probleme mehr. Der kleine Hebel, an dem der Drahtzug vom Türgriff befestigt wird, ließ sich aufgrund seiner Kürze und seiner Federkraft kaum halten und erschwerte das Einfädeln des Zuges. Das gelang dann auch erst mit einiger Übung und vier Händen problemlos. Der Türgriff außen, und der Aktivator an sich waren da schon sorgenfrei montierbar, wäre da nicht dummer Weise ein kleines Missgeschick passiert. Der Drahtzug vom Aktivator ist nämlich nicht direkt am Türschloss, sondern an einem Plastiknupsi festgemacht, der wiederum am Türschloss eingehakt wird. Dieser soll das Rausrutschen des Drahtes verhindern. Leider ist auch dieses Plastik nicht mehr das jüngste und so brach bei einem misslungenen Einfädelungsversuch des Hakens eine Arretiernase ab. Nun rutschte der Drahtzug beim Verriegeln aus der Ankerung heraus. Etwas, dass uns in der Zeitplanung wiederum nach hinten warf. VW hatte dieses Teil nicht auf Lager und musste es (übrigens im Wert von 1,09 Euro) bestellen. Ohne dieses Teil brauchen wir die Schaumstoffpappe nicht wieder einkleben und die Türverkleidung anbringen. Spätestens hier stand schon fest, dass es eine zwei Tagesaktion wird. Immerhin haben wir im Vorfeld daran gedacht bei VW ein neues Türfangband zu bestellen und direkt mitzuverbauen. 



Somit endete der erste Teil der Aktion mit dem wohl schwierigsten Teil der gesamten Aktion: die aufgearbeitete und neubestückte Tür muss wieder ans Auto. Doch so leicht wie die alte demontiert war, desto schwieriger war es die neue Tür wieder am Wagen festzuschrauben. Wie hält man die Tür am besten fest um sie zu montieren? Gibt es dafür Tricks? Wir kannten zumindest keine und so sind wir wohl etwas unbedarft an die Sache herangegangen. Comickus und ich haben die Tür gehalten, während der Spezialpassatfahrer versucht hat die Tür festzuschrauben. Doch das war garnicht so einfach. Comickus und ich konnten nichts sehen und mussten uns auf unser Gefühl und die Anweisungen vom Spezialpassatfahrer verlassen. Doch der hatte es auch nicht einfach. Es dunkelte schon und im Taschenlampenlicht gleich drei Fixpunkte übereinstimmend in Einklang zu bringen ist doch nicht zu unterschätzen. Ein großes Problem war auch, dass das Fangband immer im Weg war. Doch nach einigen zähen Minuten hing die Tür letztendlich doch am Wagen und passte auch erstaunlich gut. 




Als am nächsten Werktag dann der bestellte Nupsi vorhanden war, konnte es weitergehen. Der Plastikhaken für den Aktivator war schnell eingehakt und somit war das Innenleben der Tür komplettiert. Jetzt kann die Schaumstoffpappe wieder angeklebt werden. Wir wissen zwar nicht welches mysteriöse Zeug VW ab Werk als Kleber benutzt hat, jedenfalls dachten wir uns das Sika auch halten muss. Und so legten wir eine durchgehende Raupe ringherum um die Tür und setzten schließlich die Schaumstoffpappe im Gesamten an. Dabei diente uns die Aufnahme der Fensterkurbel als Zentrierpunkt und die Löcher als Fixpunkte. Nun mussten nur noch die Halter für die Türverkleidung wieder angebracht und die Türpappe eingehakt werden.


Insgesamt hat der Tausch der Tür über den Daumen gepeilt doch einige Stunden gedauert, was für uns einen ganzen Bastelsamstag bedeutet. Ich will nun nicht behaupten dass wir nächstes Mal schneller sein werden, aber einige Handgriffe werden sicherlich besser sitzen und trotzdem hoffen wir mal, dass es nicht nötig sein wird noch einmal eine Tür zu tauschen.


Falls sich jemand fragt, was es mit der fehlenden Stoßleiste auf sich hat. Sowohl die Halteklipse als auch die Leiste an sich sind bei VW nicht mehr bestellbar. Auf Nachfrage sagte uns der Mitarbeiter beim VW-Teileservice, dass es im Lager in Kassel noch eine einzige Leiste gäbe, diese aber 70 Euro kosten würde und die Plastikklipse seien trotzdem nicht lieferbar. Angesichts des Preises haben wir darauf verzichtet sie zu kaufen. Wir nehmen aber mal an, dass inzwischen auch die letzte verbliebene Leiste verkauft wurde und müssen wohl nun bei den Verwertern nach geeigneten Modellen Ausschau halten. Die alte Stoßleiste ist nach dem Kontakt mit der Hauswand leider nicht mehr zu gebrauchen.

Im Cabrio durch die Winternacht

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Die Winterzeit und Cabrios sind keine ganz glückliche Kombination. Wenn der Eine vor der Tür steht, verkriecht sich der Andere in die stille Ecke und wartet bis seine Zeit gekommen ist. Viele Cabrios verbringen sie kalten Monate daher im Winterlager unter einer Decke oder sie bekommen das Hardtop aufgepflanzt um damit gegen Schnee und Eismassen gewappnet zu sein. Doch es gibt auch Ausnahmen.


Diese Minderheit stellen Winter-Cabriofahrer(innen) dar. Hardtopklappdach-Modelle ignoriere ich hier mal großzügig, schließlich ist das Auto kein Cabrio solange selbiges über den Passagieren geschlossen ist. Hier geht es vielmehr um jene abgebrühten Menschen die mit Stoffverdeck unterwegs sind. Nichtnur dass sie ihren Auto mehr zumuten (Stoffdächer mögen kein Eis), sie frieren dabei meist auch mehr -da könnte man das Dach doch eigentlich auch gleich offen lassen. 

 

Ziemlich genau diesen Gedankengang hatten wir auch als sich uns die Möglichkeit bot für eine Nacht ein Cabrio zu bekommen. Nachts und im Winter ist zwar absolut nicht die perfekte Zeit um Cabrio zu fahren -aber dem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Darum störte es uns auch nicht allzusehr, dass wir kein "richtiges" Cabrio bekommen -auch wenn es so heißt. Das Fiat 500 Cabrio, ist genau so viel ein Cabrio wie die Citroen 2CV oder ein Baur-BMW mit Targadach. 


Bei diesem Fahrzeug lässt sich das "Verdeck" nicht wie bei eigentlichen Cabrios oder Roadstern samt Dachholmen wegfalten, sondern nur die Dachhaut verschwindet nach hinten. Also ein großes Stoff-Schiebedach welches sich auf Wunsch inklusive Rückfenster zusammenlegt und über dem Kofferraumdeckel aufschichtet. Darum nennt sich diese Fahrzeuggattung auch Cabriolimousine.


Damit soll nicht gesagt werden das ein 500C keinen Spaß macht und seiner Funktion als Schönwetterauto abträglich wäre, aber es ist doch nochmal was anderes wenn der Himmel komplett frei ist und nur die Windschutzscheibe vor dem Fahrtwind schützt. Andererseits ist es Nachts bei knapp 4°C Lufttemperatur auch nicht zu verachten wenn man ziemlich gut geschützt mit offenem Dach durch die Stadt fahren kann.


Genau so haben wir es nämlich gemacht. Raus aus dem warmen Parkhaus. Verdeck runter. Mützen auf und Kragen hoch schlagen. Die Heizung läuft selbstverständlich auf Maximum. Wenn man sich etwas nach vorn beugt, föhnt das Gebläse die Hände während der Kopf abkühlt. Ständig braucht man das nicht erleben, aber bei Stadttempo lässt es sich aushalten. Andere Autofahrer sind um diese Zeit kaum noch unterwegs, aber die LKW-Fahrer an der Ampel neben uns schauten doch recht verwirrt aus dem Fenster zu uns runter.


Den härtetest machten wir auf der Kraftfahrstraße: Mit geschlossenem Verdeck schafft der Wagen knapp 170 Sachen und ohne Verdeck wird es ab 120kmh so laut, dass man sich nur noch anschreien kann. Der ausklappbare Windabweiser an der vorderen Dachkante macht wirklich einen deutlichen Unterschied, ohne ihn wäre es noch lauter im Innenraum. Genauer gesagt ist der 500C mit offenem "Schiebedach" leiser als ein Ford Escort Vollcabrio aus den 90ern mit geschlossenem Dach. (Aber vielleicht lag das auch am schlechten Zustand des Fords)

Mal abgesehen von den guten Wintereigenschaften (die Heizung bringt die Kabine schnell auf angenehme Temperaturen -solange das Dach zu bleibt. Ist der Fiat 500 eine nette Mischung aus vernunftorientiertem Stadtfloh und Schönwetter-Zweitwagen mit viel Retrodesign. Das hat natürlich alles seine Vor- und Nachteile wenn man versucht zwei Fahrzeugkonzepte zu vereinen. Die Frage ist einfach, was man von dem Auto erwartet.


Mit einem winzigen Zweizylinder Turbobenziner und nicht einmal 0,9L Hubraum sind die Erwartungen der Beschleunigung eher gering. Dabei machen die 85 PS einen sehr lebhaften Eindruck und treiben den Italiener mit steigender Drehzahl zügig vorran. Dazu passt auch der unter Last kernig röhrende Auspuffsound, zwar nicht so wie bei einer Harley aber deutlich besser als so manch anderer Kleinwagen mit Nähmaschinenmotor.


Mit einem Fahrwerk das für die Innenstadt mit vielen schlechten Straßen und engen Parklücken ausgelegt ist, machen schnelle Landstraßenritte eigentlich nicht viel Spaß -die Rückmeldung der sehr leichtgängigen Lenkung lässt zu wünschen übrig und in Verbindung mit den glatten Sitzen rutscht man in Kurven hin und her. Der Kurze Radstand bringt den Wagen bei Bodenwellen zum Wippen, eine straffere Federung könnte das wohlmöglich vermindern, aber dann sind die Komforteinbußen im Alltagsverkehr wieder zu groß. 


Apropos Alltagsverkehr: Für den Einkaufstrip in die Stadt eignet sich so ein Kleinwagen ideal, nur sollten die Einkäufe nicht allzu umfangreich sein, denn durch die kleine Kofferraumluke lässt sich der schmale Laderaum schlecht erreichen. Dann legt man das Gepäck doch besser gleich auf die Rücksitzbank. Für normale Menschen ist dort ohnehin kein Platz vorhanden, nur Kinder und Menschen mit Beinen wie Zahnstocher können dort länger als ein paar Minuten bequem sitzen. 

 

In der ersten Reihe ist das Platzangebot schon deutlich besser. Durch die großen Türen kommt man leicht auf seinen Sitz und auch die Kopffreiheit ist ausreichend für größere Menschen. (Mit offenem Verdeck können die ganz großen Fahrer auch über die Dachkante nach draußen schauen. Die Bedienelemente befinden sich übersichtlich angeordnet auf dem in Wagenfarbe lackierten Armaturenbrett und lassen sich bequem von den recht hohen Sitzen erreichen, Ohne ausgeprägte Sitzwangen bieten letztere keinen guten Halt in schnellen Kurven, aber dafür stören sie auch nicht wenn man mehrfach am Tag ein und aussteigen muss. 


Mit den lackierten Innenerkleidungen und Schaltern in Klavierlackoptik macht der Innenraum einen sehr freundlichen und wertigen Eindruck. Nur das sehr vollgepackte und schwer ablesbare Kombiinstrument sowie die Blinker und Wischerhebel die ohne Veränderung aus dem FIAT-Nutzfahrzeugprogramm stammen gefallen mir nicht gut. Aber damit lässt sich gut leben wenn man weiß wie günstig so ein 500C im Vergleich zu ähnlich positionierten Fahrzeugen ist (besonders der Mini Cooper). Mit der (ebenfalls) eher durchwachsenen Langzeitqualität muss man sich in beiden Fällen abfinden.

So oder so war es ein schöner Ausflug mit einem interessanten Auto das viele Rollen spielen kann. Modernes Citymobil mit viel Sicherheits und Spritspartechnik -unter anderem Start&Stop-Automatik sowie Schaltpunktempfehlung für das Fünfganggetriebe sowie Retrodesign und komfortables Freizeitauto für Ausfahrten bei strahlendem Sonnenschein und offenem Verdeck.

Kurzes Update vom Radio im Passat

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Wie ich bereits erwartet hatte, ist das Verständnis für das Radioprojekt im Passat äußerst verhalten ausgefallen. Ich wäre doch nicht mehr ganz bei Trost den heutigen Stand der Technik auszublenden und derartig veraltete Standards wie eine Musikkassette einzusetzen, zumal das original VW-Radio klanglich nur die hinteren Ränge belegt, durch Gleichlaufschwierigkeiten im Bandwerk auffällt, durch mangelnde Abschirmung von Audio- und Datenleitung im CD-Wechsler ein unterschwelliges Brummen erzeugt und den Musikgenuss stört. Außerdem soll ich mich was die Designaspekte des anderen Radios betreffit auch nicht so anstellen. Ich hätte nicht gedacht, dass ein derartiges Thema so polarisierend wirkt.  Dabei ist es doch nur ein Radio . . .



Nur ein Radio . . . von wegen. Doch auch ich hätte nicht gedacht, dass sich ein so einfaches Thema wie ein Radioumbau derartig in die Länge ziehen kann. Man ist nur mit Problemen konfrontiert. Seit längerem habe ich nun Ausschau nach einem originalen Kabelbaum gehalten. Leider gibt es hier zumeist nur selten genug Angebote und diese enden dann meist überteuert oder sehen auf den miserablen Bildern durch den Ausbau bereits gerupft aus. Daher fiel meine Wahl beim Ansteuern des Wechsler auf ein neues Wechslerkabel, das jedoch leider radioseitig den falschen Anschluss bekommen hat. 

Denn wenn man sich auf eines verlassen kann, dann dass die Normungsversuche im Car-HiFi-Bereich alles andere als genormt ist. So ziemlich jeder bastelt sich sein eigenes System zusammen und Kompatibilitäten scheinen ausgenommen zu sein. So kam bei VW am Gamma IV für den Anschluss des CD-Wechslers noch der rechteckige 10polige Isostecker zum Zuge. Doch bereits beim Nachfolgemodell hat VW auf den Nachfolgestandart des quadratischen 8poligen Miniisosteckers umgerüstet, damit die immer wichtiger werdende Verknüpfung von Informations-, Unterhaltungs- und Bordelektronik  auch mitberücksichtigt werden kann. Deshalb bestellte ich mir passend hierfür einen Adapter vom Miniiso auf den Isostandart. Doch es funktionierte nicht. Der Wechsler machte keinen Mucks. Mit etwas Überlegungs- und Messgeschick stellte sich dann heraus, dass der bestellte Adapter dermaßen falsch bestückt wurde, dass nahezu kein Kabel an den richtigen Kontakt kam. Doch ohne vorhandenes Werkzeug zum Umpinnen äußerst schwierig hier aufzuräumen. 


Als dann der Umpinner besorgt war, war das Umpinnen nun ein Kinderspiel. Doch der Wechsler schwieg weiterhin. Nun hatte ich die Faxen leid und konnte zufällig günstig einen originalen Wechslerkabelbaum erstehen. Hier war die Belegung dann ersichtlich. Nicht nur der Wechsler stimmte nicht überein, sondern auch das neue Nachbaukabel war bereits falsch bestückt worden. Offentlichlich gibt es, obwohl es nach Herstellerangabe für die entsprechenden Radios bestückt wurde, auch hier Abweichungen von der werksinternen Normung. Hierbei meint werksintern jedoch nich VW sondern den HiFi-Hersteller. Kein Wunder, dass es nicht funktionierte.

Doch während ich auf die Ankunft des Kabelbaums wartete, nahm ich zunächst den Wechsler genauer unter die Lupe. Es fiel ein Klappern auf. Da sich das Magazin nicht entriegeln ließ beschloss ich ihn aufzuschrauben. Eine Garantie gibt es auf dieses Teil sowieso nicht mehr. Beim Aufschruaben arbeitete ich mich sorgfältig ins Innere voran und konnte bereits zwischen zwei Platinen erkennen, dass sich hier noch CDs- im Magazin befanden und eine CD halb verklemmt im Laufwerk steckte. Die musste nun herausoperiert werden. Nach einer halben Stunde Schrauberei lag die verklemmte CD dann vor mir: BravoHits 40, CD 1 und 2. Veröffentlichungstermin war Februar 2003. Ich nehme mal an, dass der Wechsler ungefähr zu dieser Zeit wohl auch da drin liegt. Eigentlich kein gutes Zeichen dafür, dass der Wechsler noch funktionsfähig ist. Doch bisweile plagt mich ein anderes Problem. Der Auflageteller im Wechsler ist nicht verankert und fällt bei jedem von mir mechanisch ausgelösten Bewegungsvorgang von seinem Dorn und landet irgendwo im Gehäuse. 


Solange dieses Problem noch nicht gelöst ist, scheint jeder weitere Versuch aussichtlos diesen Wechsler ans Laufen zu kriegen. Doch dieses ist nicht der einzige Rückschlag. Da das Gamma mit seiner CD-Wechsleransteuerung ein äußerst gefragtes Gerät ist wird es im Vergleich zu Alpha und Beta recht teuer verkauft. Umso glücklicher war ich, ein derartiges Schnäppchen für meines gemacht zu haben. Allerdings trübt sich dieses Bild etwas. Nachdem mit dem Umpinner nun die passende Steckerbelegung auch für den Stromanschluss möglich war, wurde auch der Kontakt für die Radiobeleuchtung mit Strom versorgt und ich musste mit Erschrecken feststellen, dass das Radiodisplay blau und die Tasten rot beleuchtet sind. Was ist denn hier passiert? Eigentlich sollte das Gamma grün leuchten, passend zur Instrumentenbeleuchtung. Hat hier etwa einer gebastelt? Und das trotz der Beteuerung, dass das Radio die letzten Jahre im Schrank verbracht hat? 


Nein, denn dieses Radio stammt scheinbar aus der Übergangszeit um 1997, als in der VW Palette eine blaue Instrumentenbeleuchtung eingebaut wurde. Hier gab es ab Werk dann die "alten" Radios mit angepasster Beleuchtung. Soviel zu meinen Designplänen, die sich gerade etwas vernichten. Mal schauen, wie diese Geschichte weitergehen wird.

Fortsetzung folgt . . .  

Mein Gott Walter; die Back-to-Life-Maschine

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Der Winter lässt zumindest in dieser Region noch auf sich warten, Schnee fällt keiner und auch die Temperaturen bleiben dauerhaft über dem Gefrierpunkt. Trotzdem ist es kalt und dunkel, das bedeutet höhere Belastung für die Autobatterie wenn der Motor gestartet werden muss und weniger Ladestrom wenn während der Fahrt viele Zusatzverbraucher laufen. Batterieprobleme sind daher zur Zeit an der Tagesordnung, doch man kann sich auf den Ernstfall vorbereiten.


Für den Anfang wäre es schonmal hilfreich zu wissen wie es um den Allgemeinzustand der Batterie bestellt ist. Die Ruhespannung liefert einen ersten Anhaltspunkt; eine leere Batterie kann den Motor nicht starten auch wenn sie ansonsten in Ordnung ist. Die Faustregel besagt 12,8Volt (oder mehr) entsprechen 100% Ladung, ab 11,8Volt (oder weniger) ist die Batterie entladen -den Zwischenraum kann man sich selbst zusammenreimen.

**** Exkurs Ruhespannung messen*****

Die Ruhespannung, ist die Spannung in der Batterie welche anliegt solange keine Verbraucher eingeschaltet sind (abgesehen von Dauerverbrauchern wie der Alarmanlage). Wenn man direkt nach einer Fahrt die Batteriespannung misst, ist diese oberflächliche Ladung/Spannung deutlich höher als die tatsächliche Ruhespannung -daher sollte man wenigstens eine Viertelstunde warten bis zur Messung. Das zweite Problem sind intelligente Autos mit vernetzten Steuergeräten, solange eine Haube oder Tür offen steht, kann man keine Ruhespannung ermitteln da das Fahrzeug nicht "einschläft". Aus diesem Grund (aber nicht nur dafür) haben wir beispielsweise dem E38 BMW auch eine Anhängersteckdose mit Dauerplusanschluss verpasst -so kann die Ruhespannung jederzeit gemessen werden ohne das Auto auch nur aufschließen zu müssen.

****Exkurs Ruhespannung messen Ende****

Leider sagt die Klemmenspannung allein nicht mit Sicherheit aus wie gut eine Batterie noch im Saft steht und ob sie in der Lage ist den Motor zu starten. Zum einen gibt es einfach Autos mit kleinen Motoren die selbst bei kaum 12,1Volt Batteriespannung sofort anspringen und andere Autos (mit großen Motoren) schaffen es schon bei 12,3Volt nichtmehr. Die Batterie soll aber nicht bloß eine gewisse Spannung beim Startvorgang aufrecht erhalten können, sie muss auch schlagartig die großen Strommengen liefern die für den Anlasser oder die Glühkerzen erforderlich sind. 


Durch Alterung und innere Beschädigungen verlieren Batterien irgendwann die Fähigkeit besagte Anforderungen dauerhaft und unter schwierigen Bedingungen zu erfüllen. Dann sind sie reif für einen Austausch. Sofern man keinen Batterietest in der Werkstatt machen lassen kann oder will, merkt man es spätestens daran wenn der Anlasser sich schwerer tut den kalten Motor durchzudrehen.

Den meisten Autofahrern ist ihre Batterie herzlich egal und sie machen sich erstmals Gedanken wenn irgendwann nichts mehr geht und der Motor aus bleibt. Sofern die Batterie wirklich nur leer ist, kann man sie über Nacht am Ladegrät aufladen -durch die Gegend fahren um die Batterie zu laden ist 1. langwierig, 2. unwirtschaftlich weil der Strom aus der Steckdose billiger ist als der Sprit an der Zapfsäule und 3. vermeidbare Umweltbelastung. Aber wie kann sowas überhaupt passieren? Der Motor benötigt doch nur einmal kurz beim Start viel Strom, danach übernimmt die Lichtmaschine und versorgt alle Verbraucher und die Batterie mit Energie? Weil zB eine Stunde lang im Auto gesessen und Radio gehört wurde, aber die Batterie durch den ständigen Kurzstreckenbetrieb mit eingeschalteter Beleuchtung und Heizung einfach keine Reserven mehr dafür hat. Aus diesem Grund sollte die Ruhespannung der Batterie auch regelmäßig geprüft werden und wenn nötig mal nachgeladen werden. 


Genau diese Situation hatten wir vor einigen Tagen als der schwarze E34 Touring Nachts nicht mehr nach Hause fahren wollte. Pannenhelfer waren keine zur Hand und Starthilfekabel auch nicht. Doch Zuhause liegt die Back-to-Life-Maschine, besser bekannt als Starthilfegerät -das ist nichts anderes als eine kleine Batterie mit Anschlusskabeln in einem kleinen Gehäuse. Damit soll man ohne fremde Hilfe seinen Wagen wieder in Gang bekommen, wenn wie in diesem Fall noch ein kleiner Kompressor integriert ist, sollen auch Plattfüße kein so großes Problem mehr sein -für den Dauereinsatz ist der Kompressor jedoch nicht ausgelegt und das eingebaute Manometer ist nicht sehr genau und für die Kontrolle des Reifendruckes ungeeignet.

Leider klappte es auch mit dem Batteriepack nicht wie erhofft; zum einen lag das Teil seit fast einem Jahr unbenutzt in der Ecke und war auch nicht vollständig aufgeladen, dann hat dieses Modell keinen allzugroßen Akku und kann nur unter optimalen Bedingungen überhaupt genug Saft liefern um ein Auto zu starten. Erschwerend kam dann noch hinzu, dass der BMW einen größeren Sechszylinder-Motor hat und sehr viel Startstrom benötigt. So drehte sich die Kurbelwelle in der Nacht auch nicht schnell genug für einen erfolgreichen Startvorgang. Insofern ist es bemerkenswert, dass die kleine 55Ah Batterie solange klaglos funktioniert hat, sogar der Audi hat eine größere.


Bis es soweit kam musste auchnoch ein paar andere fahrzeugspezifische Hürden überwunden werden, da der Wagen schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat geht die Motorhaube nichtmehr ganz einfach auf und man muss wissen wo man wie ziehen muss damit es funktioniert, zusätzlich ist die Batterie nicht beim Motor sondern unter der Rücksitzbank montiert. Wenn man das Handbuch hat oder sich bei Tageslicht im Motorraum umschaut sieht man sofort den Pluspol-Kontakt neben dem Bremskraftverstärker den BMW genau für solche Fälle installiert hat -wenn nicht muss man erstmal suchen und überlegen.

Am nächsten Tag und mit einem frisch aufgeladenen Akkupack ging es wieder zurück zum Havaristen. Mit Tageslicht und einem zweiten Auto als Reserveplan sollte es jetzt endlich funktionieren. Die Messung mit dem Multimeter ergab knapp 12,2 Volt Batteriespannung, bei normalen Autos müsste das eigentlich noch zum Starten reichen -aber dieser BMW ist halt anspruchsvoller, doch mit der angeschlossenen Hilfsbatterie hörte man sofort wieder das vertraute Klicken der Relais und Surren der Stellmotoren. Nach dem Schlüsseldreh musste sich der Anlasser erstmal sammeln und drehte den Motor nur unwillig durch, erst nach zwei Sekunden kam er auf Drehzahl und der Motor sprang an. Sofort lief er ruhig im Leerlauf und zeigte keinerlei Auffälligkeiten. Wo der Motor schonmal an ist wollen wir ihn auch nicht so schnell wieder abstellen und prüfen bei der Gelegenheit gleich die korrekte Funktion der Lichtmaschine -dafür gibt es zwar eine Kontrollleuchte im Kombiinstrument, aber die sagt noch nichts über die tatsächliche Leistung aus.


Bei laufendem Motor messen wir rund 14,3Volt Spannung, ein guter Wert für unsere Zwecke. Höhere Spannungen schaden der Batterie und weisen auf eine defekte Lichtmaschine oder Laderegler hin und geringere Werte ebenfalls. So bleibt uns nichts weiter zu tun als das Werkzeug wieder einzupacken und abzuhauen. Nicht ohne zwei letzte Hinweise loszuwerden: 1. die Batterie vom Akkupack muss sofort wieder aufgeladen werden, sie ist meist so klein das normale Autos zwei bis dreimal gestartet werden können -hier reichte es gerade für einen Versuch, wer weiß wieviel Reserven noch vorhanden sind. 2. die Autobatterie muss ebenfalls aufgeladen werden, am besten 24h am Ladegerät, nur durch herumfahren wird man keine vollständige Aufladung erreichen können.

Dieses Erlebnis hat mich darauf gebracht mal genauer in die Materie einzusteigen und mein eigenes Akkupack anzuschaffen. Nach den gemachten Erfahrungen wusste ich worauf es zu achten gilt: der Akku muss möglichst groß sein um genügend Energie bereit zu stellen -sowohl Stromstärke als auch Menge. Am Ende lief es auf Walter hinaus, der Name sagt mir zwar nichts aber die Kenndaten stimmen. Mit eingebautem Kompressor, Arbeits- und Warnleuchten sowie diversten Steckdosen kann das Batteriepack für viele andere Einsätze zweckentfremdet werden. 


Aufgrund vieler Einflussfaktoren wie falscher Behandlung, schlechter Qualität oder schlicht Überalterung verschleißen die eingebauten Akkus relativ schnell und nach wenigen Jahren sind sie keine wirkliche Hilfe mehr. Für den Fall finden sich im Internet günstige Optionen für neue und bessere Akkus die auch großen Autos auf die Sprünge helfen sollen, bei der Gelegenheit kommen auch längere Stromkabel mit besseren Polklemmen zum Einsatz. Beim Omega muss das Batteriepack im Motorraum stehen, wenn es dort herunterfällt und sich die Kabel lösen könnte es zum Kurzschluss kommen -anders als bei den Profigeräten von Pannenhelfen oder Autohändlern gibt es hier weder Hauptschalter noch Sicherung und die Stromzangen stehen immer unter Spannung.

Fürs erste und für die Mehrheit aller Autos im SZK-Fuhrpark reicht es aber auch in dieser Konfiguration. Und wenn doch noch mehr Saft von Nöten ist, nehmen wir einfach das Starthilfekabel aus dem Kofferraum und suchen uns einen zweiten Wagen zum überbrücken.

Der Passat und die Kennzeichenleuchten

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Ich weiß, dem ein oder anderen ist es bestimmt auch schon aufgefallen, aber so langsam entwickelt sich der SZK zum Passatreport. Doch es sei euch versichert, dass auch bald wieder Neues von den anderen Fahrzeugen aus dem Fuhrpark zu lesen sein wird, denn wie warb schon eine Baumarktkette treffend? Es gibt immer etwas zu tun! So auch beim Passat und deshalb heute eine weitere Geschichte von einem unserer Zwillinge. Beim Kauf war damals ja schon aufgefallen, dass die Kennzeichenbeleuchtung nicht funktionierte. Bei genauerer Betrachtung stellte sich dann allerdings heraus, dass es nicht nur an der Birne lag. Aber seht und lest selbst:


Die Glasabdeckung war abgebrochen und die Birne gnadenlos der Witterung ausgesetzt. Aufwirbelndes Wasser der Reifen und die Gischt haben hier leichtes Spiel in die Tiefe vorzudringen. Das war bislang auch sehr erfolgreich. Genau auf der Fläche wo ursprnglich mal die Glasabdeckung auflag, warf der Lack bläschen und blätterte ab. Man erkannte schon deutlich den Rost. Auf der anderen Seite sah es nicht besser aus, obwohl hier das Abdeckglas noch vorhanden war. Scheinbar sind 19 Jahre eine zu lange Zeit, als dass die Dichtung hier dicht halten könnte. Hier müssen wir schnell handeln, bevor der Rost an die Substanz geht. 


Einfach war es noch die - relativ kostengünstigen - neuen Abdeckungen bei VW zu bestellen. Ich entschied mich dafür die unwesentlich teurere Variante mit Fassung zu bestellen, da diese garantiert unbeschädigt sind und preislich nicht viel mehr kosten. Später musste sich dann herausstellen, dass es gut war. Die Fassung war nur eingeklipst und durch das inzwischen spröde gewordene Plastik sind die Haltenasen beim Herauslösen abgebrochen. Der Teileservicemitarbeiter wusste wohl, warum er mir das Set angeboten hat. Doch soweit sind wir noch garnicht. Zuerst müssen die völligst bis zur Unkenntlichkeit zusammengerosteten Klumpen Metalloxid, die mal Schrauben gewesen sein müssen, "losgeschraubt" werden. Dies gelang nur mit viel Überzeugungskraft und Geduld. Bei einigen Schrauben funktionierte noch die feine Methode mit dem Ankörnern und Schlagen. Bei anderen wiederum half nur noch die Zangenmethode, nachdem die alte Abdeckung kaputtgebrochen war. 


Nun lag das Elend frei und entblöste sich. Die Fassung war dann recht schnell abmontiert. Für VW-Verhältnisse ist der Kabelbaum der Fassungen sogar überraschend lang. Doch nun hieß es den Rost zu beseitigen. Immer fleißig mit dem Feinbohrschleifer die Lackschichten durchdringen und den Rost abtragen. Nach einiger Zeit war auch hier nur noch blankes Metall zu sehen. Gut zu wissen, dass der Rost noch nicht weiter vorangeschritten ist. Kommen wir nun zur Wiederherstellung des Lackes. An dieser Stelle möchte ich wie in den früheren Beiträgen mit Lackierinhalt nochmals betonen, dass ich vom Lackieren keine Ahnung habe. Wundert euch daher bitte nicht, dass das Ergebnis schlecht aussieht. Zum Glück sieht man die Kennzeichenleuchte hinterher nicht.


Nach dem Trocknen waren die neuen Kennzeichenleuchten schnell montiert und angeschlossen. Allerdings musste ich nun feststellen, dass die neuen Schrauben für die Glasabdeckungen in den alten, durch den Rost etwas ausgenudelten Löchen keinen zu großen Halt finden. Keine Sorge, sie fallen nicht raus. Dazu sitzen sie zu fest. Aber bis zum Anschlag lässt sich hier auch nichts drehen. Hier muss ich bei Gelegenheit nochmal nachbessern. Doch bis dahin ist eine Roststelle weniger am Passat und die Kennzeichenbeleuchtung ist wieder funktionstüchtig. Wollen wir hoffen, dass es noch lange halten wird . . . . . 



Fürs Handling abgestimmt; Toyota Corolla Sportfahrwerk

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Warum Teile nur austauschen wenn man auch gleich optimieren kann? Getreu diesem Motto nutzen wir so ziemlich jede Möglichkeit ein kaputtes oder verschlissenes Anbauteil an unseren Fahrzeugen durch eine verbesserte Variante zu ersetzen. Das Fahrwerk ist ein besonders dankbares Feld für Modifikationen, schließlich soll der Hersteller für jede Situation eine Lösung bieten. Damit sind aber nicht längst alle Autofahrer zufrieden - so wie Nic mit seinem Toyota Corolla, dessen Straßenlage lässt doch einiges zu wünschen übrig und verlangt nach Zuwendung.

An dieser Stelle verwende ich bewusst das Wort "Tuning" für diesen Umbau, schließlich heißt tunen im ursprünglichen Sinne Einstellen oder Abstimmen und genau das wird hier gemacht, der Wagen wird für ein besseres Handling abgestimmt und kann/muss nicht mehr primär komfortabel sein - wobei letzterer nicht wirklich gelitten hat.

In den Ohren normaler Mitmenschen klingt Auto&Tuning in erster Linie nach tiefer breiter härter und Fahrzeugen deren Optik mehr verspricht als Fahrer und Technik halten können. Das ist bei diesem Toyota allerdings nicht der Fall - im Gegenteil, rein äußerlich deutet nichts auf den gehoben fahrdynamischen Anspruch hin den das Auto erfüllen kann. Motorseitig sind dazu keine Veränderungen notwendig gewesen, nur das Fahrwerk und die Karosserie wurden optimiert. Man kann auch mit nur 75PS seinen Spaß haben, solange man den Schwung nicht verliert und die Strecke zwischen den Kurven nicht zu lang wird. 


Bevor es jetzt mit dem Umbau des Fahrwerks inklusive neuer Federn und Dämpfer losgeht noch ein bisschen Vorgeschichte zum Auto und wie eines zum anderen führt. Gebaut wurde dieser Corolla im Januar 1996 und ging durch zwei Paar leidlich pflegliche Rentnerhände bevor er mit knapp 36.000km zu seinem jetzigen Besitzer kam. Den guten Erhaltungszustand hat er sich bis heute bewahrt, doch in den letzten 6 Jahren und 50.000km Kilometern kam schon das eine oder andere Zubehörteil ans Auto. Manchmal muss ein bisschen Veränderung sein und wenn es auchnoch der Sicherheit (und Dynamik) dient kann man es doch nur befürworten. 


Neben den vier Hella Zusatzscheinwerfern (zweimal Fernlicht, zweimal Nebelscheinwerfer), wurden auch noch eine Domstrebe im Motorraum und Zugstreben am Unterboden angebracht. Letztere sind gebraucht und stammen aus einem Toyota Corolla E11  und wurden beim Nachfolgemodell serienmäßig eingebaut um die Verwindungen der Karosserie zu reduzieren. Jede Flexibilität und Bewegung der Karosserie reduziert die Lenkpräzision und damit die Straßenlage. Fürs Federn ist das Fahrwerk zuständig, nicht die Karosserie.


Sobald die ungewollten Verwindungen der Karosserie und Achsaufnahmen in der Kette von Einflüssen auf die Straßenlage reduziert wurden, geht es weiter mit den Reifen. Etwas breitere Reifen (185 zu 165mm) bieten mehr Verbindung mit der Fahrbahn und können mehr Kräfte in Längs- und Querrichtung übertragen, sowohl die Kurvenlage als auch das Bremsverhalten profitieren davon. Solange man sich dabei im Herstellerseitig vorgesehen Rahmen bewegt, gibt es damit auch keine Platzprobleme (Schleifen bei starkem Lenkeinschlag) oder Schwierigkeiten bei der Eintragung/Hauptuntersuchung.


Zwischen Reifen und Karosserie muss das Fahrwerk vermitteln und dafür sorgen, dass sowohl die Reifen immer optimalen Bodenkontakt behalten und die Insassen nicht zu sehr durchgeschüttelt werden. Ein Kompromiss für gute und schlechte Straßen muss ebenfalls gefunden werden wenn das Auto später für normale Menschen im Alltagsverkehr geeignet sein soll. Dabei ist ein tiefes und bretthartes Fahrwerk kein Garant für gute Straßenlage und schnelle Kurventempi - im Gegenteil, wenn man es übertreibt ist das Auto am Ende langsamer als mit dem Serienfahrwerk. Solange man nur über die Bodenwellen hüpft und bei jedem Asphaltflicken das Rad abhebt kann es keine Seitenführungskräfte übertragen und das Fahrzeug eiert nervös über die Fahrbahn.


Den passenden Mittelweg zwischen komfortablem Alltagsbetrieb und ausreichender härte für flottere Reisegeschwindigkeit (ich verwende in diesem Zusammenhang nicht den Begriff "sportlich" das klingt zu sehr nach Möchtegern-Schumi und Geschwindigkeitsübertetung) zu finden ist eine hohe Kunst und jeder Autohersteller gibt viel Geld für die optimale Abstimmung seiner Fahrzeuge aus. Entsprechend teuer und aufwendig entwickelt sind daher alle guten Nachrüst-Fahrwerke namenhafter Hersteller.


Hier am falschen Ende zu sparen hat negative Folgen für das Fahrverhalten mit den obigen Symptomen. Darum machen wir es auch etwas anders: Da ein wirklich gutes Gewindefahrwerk was alle Anforderungen erfüllen könnte über dem Budget liegt, kommen die straffer abgestimmten Fahrwerksfedern vom Toyota Corolla E11 G6-R zum Einsatz. Der E11 G6-R ist der Nachfolger dieses Corolla und die Homologationsbasis für den Rallyeeinsatz. Neben einem anderen Fahrwerk und natürlich einem stärkeren Motor verfügt er unter anderem über eine Motorhaube aus Aluminium.

 

Die Federn sind gebraucht, aber noch in gutem Zustand, alle anderen Teile wie Manschetten Anschlagpuffer und Schwingungsdämpfer kommen neu. Bei den Dämpfern handelt es sich um japanische Kayaba Ultra SR, bei dem etwas eingeschränkten Angebot (es ist halt kein Golf) und durch die guten Kritiken in einschlägigen Japanauto-Foren bestätigt, erhielten sie den Zuschlag. Die Kombination aus quasi-Serienkomponenten und etwas strafferen Dämpfern sollte für eine deutlich verbindlichere Straßenlage sorgen ohne jede schlechte Straße zur Folterpiste werden zu lassen.

 

Der Einbau erfolgte werkstattmäßig, aber in Eigenregie. Mit einer Hebebühne ist die ganze Aktion in wenigen Stunden erledigt und ohne anschließende Achsvermessung sollte man ohnehin nicht allzuweit fahren. Da dieser Wagen rundum MacPherson-Federbeine hat, müssen die Federn samt Dämpfer vom Auto getrennt und auf der Werkbank demontiert werden. Bevor das möglich ist, müssen erstmal die Pendelstützen welche den Stabilisator an der Hinterachse mit den Federbeinen verbinden gelöst werden. Wie bei einem nicht mehr ganz jungen Auto zu erwarten ist, sind die  Schrauben nichtmehr ohne etwas Überredungskunst zu lösen, aber mit Kriechöl und dem Feuerschlüssel (Acetylenbrenner) gelingt es doch. Auch das ABS-Kabel und die Bremsanlge bzw deren Leitungen müssen ebenfalls vom Federbein/Achsschenkel gelöst werden, im Anschluss wurde die Bremse entlüftet (nicht vergessen!). Dann halten nurnoch jeweils drei Muttern oben am Domlager und zwei Schrauben unten am Achsschenkel die Federbeine an ihrem Platz. Im Kofferraum verstecken sich die Federbeindome unter einer Plastikverkleidung, diese lässt sich aber einfach entfernen.

 

Da in unserem Fall sämtliche Komponenten des Federbeins (bis auf den Federbeinteller) getauscht wurden, können wir an dieser Stelle alle neuen Teile zusammenstecken und mit einem Federnspanner die Feder soweit komprimieren bis der Federteller oben auf die Kolbenstange passt und sich die Mutter aufschrauben lässt. Erst wenn diese korrekt angezogen ist darf der Federnspanner gelöst werden. Andernfalls kann sich die Feder selbstständig machen und mit großer Wucht davonspringen, wer davon getroffen wird kann sich schwer verletzen! Das gleiche gilt für die Demontage des alten Federbeines um an die Teile zu kommen die wiederverwendet werden müssen.

Mit neuen (gebrauchten) Federn, neuen Dämpfern, Endanschlägen und Staubschutzmanschetten kann nun der Zusammebau erfolgen. Zum Abschluss erfolgen dann die Entlüftung der Bremsanlage und die Einstellung der Scheinwerfer (neue Fahrhöhe) sowie Sturz und Spurwerte auf dem Achsvermessungsstand. Dort wurden die Einstellungen der Fahrwerksgeometrie und dem angestrebten Verwendungszweck angepasst. Mit etwas mehr Vorspur an Vorder und Hinterachse (die Vorderkanten der Räder zeigen jetzt minimal zusammen) sollte der Wagen ruhig liegen und sich selbsttätig stabilisieren. Außerdem trägt die größere Vorspur zu einem gleichmäßigeren Reifenverschleiß bei erhöhtem negativen Sturz bei.


Die erste Probefahrt nach erfolgreichem Umbau bestätigte den gewünschten Effekt dieser Operation unmittelbar. Wo vorher ein Aufschaukeln der Karosserie und starkes Eintauchen beim Bremsen waren, liegt der Wagen jetzt deutlich satter ohne übermäßige Neigung bei Längs- oder Querbeschleunigung auf der Straße. Lenkbefehle werden präziser von den Rädern auf den Asphalt übertragen und auch das Bremsverhalten wurde deutlich verbessert, da die Karosserie sich nichtmehr so stark bewegt und die Räder besseren Bodenkontakt haben. Negative Einflüsse auf den Fahrkomfort sind kaum feststellbar und das Verhalten im Grenzbereich ist weiterhin gutmütig und neutral. Als netter Nebeneffekt hat der Corolla durch den Umbau vorne knapp 2cm und hinten 1cm an Bodenfreiheit gewonnen und liegt so wieder auf dem Niveau das er 1996 schonmal hatte. Die neuen Federn sind ~0,5mm dicker und in den letzten Jahren wohl nicht so stark zusammengesunken wie die 86.000km alten Originalteile - obwohl sie eine deutlich höhere Laufleistung haben (rund 150tkm).


Der Umbau ist nun schon gut einen Monat her und die neu entdeckte Freude am Fahren hat kein bisschen nachgelassen. Die nächsten Modifikationen sind schon geplant, aber fürs erste sind wir mit dem aktuellen Stand sehr zufrieden. Trotz des kleinen 1,3L 4E-FE Motors, kann der Corolla auf Landstraßen zügig bewegt werden - man darf einfach nicht den Schwung verlieren.

In diesem Sinne. Gute Fahrt und Munter bleiben.

Nur ein kleines Stück Papier

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Was lange währt, wird irgendwann auch mal fertig. So wie der Plan meine kleinen Änderungswünsche in die Fahrzeugpapiere eintragen zu lassen. Es hat auch bloß zwei Monate gedauert. Eine echte Lapalie, wenn man sonst keine Hobbys hat und sich die Zeit vertreiben muss - ich kann es nur jedem Empfehlen.

Zusammenfassen lässt sich die Vorgeschichte so: "Was macht ein Mantafahrer wenn ihm ein Vogel auf die Motorhaube gemacht hat? Er fährt zum TÜV und lässt  sich die Scheiße eintragen!"Und genau das sollten alle anderen Autofahrer auch besser machen wenn sie technische Veränderungen an ihrem Fahrzeug vorgenommen haben. Andernfalls kann es unschöne Folgen haben wenn bei einer Verkehrskontrolle oder nach einem Unfall herraus kommt, dass nicht genehmigte Umbauten vorgenommen wurden. Im schlimmsten Fall verweigert die Versicherung ihre Leistungen.


Was sind überhaupt technische Änderungen und warum interessieren sich Polizei und Versicherung so sehr dafür was ich an meinem Auto umbauen will? Kurze Antwort: wegen der Sicherheit. Lange Antwort: Weil jede unsachgemäße Änderung an sicherheitsrelevanten Fahrzeugteilen (das sind fast alle) ein großes Gefährdungspotenzial für den Fahrer und alle Menschen um ihn herum bietet. 

Darum kann man nicht einfach jedes x-beliebige Teil aus dem Internet bestellen und an seinen Wagen schrauben, in der Hoffnung das er hinterher schöner und oder schneller ist. Vor der Kür auf dem Parkplatz an der Tankstelle kommt erstmal die Pflicht in der Prüfhalle und auf der Zulassungsstelle. Dort müssen die Änderungen nämlich je nach Teil und Gutachten abgenommen (begutachtet) und eingetragen werden. Erst wenn das geschafft ist darf man erleichtert aufatmen und sich wieder auf die Straße trauen.


 Je nachdem welche Veränderungen man plant und welche Dokumente mit dem Teil kommen welches man installieren möchte, muss man mehr oder weniger Aufwand betreiben um die gewünschte Eintragung zu erhalten -oder man braucht sie erst garnicht zu machen. Diese Möglichkeit besteht auch.

Zur Veranschaulichung berichte ich hier von meinem Omega und den Felgen die ich eintragen lassen wollte. Bei den Felgen handelt es sich um Exip/Intras 1769G im Format 7x16Zoll. So weit keine besondere Sache, in diesem Format bot Opel damals auch serienmäßige Felgen für den Wagen an. Aber diese Felgen waren dabei als ich den Wagen vor gut vier Jahren erwarb und darum blieben sie auch. Gut erhaltene Opel-Felgen sind nicht ganz billig und ohne Not wollte ich mich nicht von ihnen trennen. Ein Teilegutachten war auch dabei und mein Modell wurde darin aufgeführt, alles in Ordnung soweit.


Wie ich zu meiner Schande gestehen muss habe ich mich nie weiter damit befasst, das Gutachten liegt vor und alles ist super. Da die Hauptuntersuchung bei meinem Auto immer in den Wintermonaten erfolgt, steht er dann natürlich auf Winterreifen mit anderen (originalen) Felgen. Dort gab es auch niemals Probleme. Doch vor kurzem wurde ich der Tatsache gewahr, das ich die Felgen respektive deren korrekte Montage und Freigängigkeit am Fahrzeug von einem Gutachter bestätigen lassen muss und dann eine Ergänzung im Fahrzeugschein erfolgen muss. Also auf zum örtlichen Prüfonkel.

Dort wurde mir relativ unmissverständlich klar gemacht das keine Chance bestünde diese Räder einfach eintragen zu lassen, schließlich stammt das Gutachten von einem Omega Caravan und wurde vor der Modellpflege erstellt. Mein Auto wäre von diesem Gutachten nicht betroffen. Na Klasse. Nach einigen Recherchen im Internet und viel Hin und Her konnte ich schließlich doch noch überzeugend darlegen, dass eine Omega Limousine und ein Omega Caravan Reifentechnisch gleichbedeutend sind und durch die Modellpflege keine für das Gutachten relevanten Bauteile verändert wurden - unter dem ganzen Kunststoff befindet sich noch die gleiche Karosserie wie bei früheren Baujahren. 

So gelang es schließlich doch noch die gewünschten Dokumente zu erhalten. Dieser Fall ( §19 StVZO mit Teilegutachten) ist noch einer der günstigeren Wege andere Teile ans Auto zu bekommen. Noch einfacher geht es mit Teilen die über eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE / ABG) verfügen, sofern in den Unterlagen keine weiteren Vorgaben gemacht werden, dürfen sie einfach ans Auto gebaut werden und fertig. Ein neuer Auspuff oder Felgen aus dem Werkszubehörprogramm verfügen in der Regel über eine ABE und können direkt installiert werden.

Deutlich teurer wird es wenn man mehrere Baugruppen verändern will die sich gegenseitig beeinflussen, also Beispielsweise ein kleines Sportlenkrad, Tieferlegungsfahrwerk und größere Felgen mit Breitreifen darauf. Dann reichen keine Gutachten für jedes Teil mehr, hier bedarf es einer Einzelabnahme (§21 StVZO). Dabei muss ein Sachverständiger das Auto als ganzes begutachten und überprüfen ob es durch die Kombination der neuen Teile zu negativen Folgen kommen kann, die das Fahrzeug verkehrsunsicher machen. Das kostet nicht gerade wenig Geld, ist aber die letzte legale Möglichkeit umfangreiche Umbauten im Auto durchzuführen. Je nach Bundesland in dem man lebt, machen diese Einzelabnahmen entweder der TÜV oder die DEKRA. 


Gerade wenn man vor hat umfangreichere und (teure) Pläne zu verwirklichen kann es nicht schaden sich im vorraus mit dem Sachverständigen zusammenzusetzen und alles durchzusprechen. Wenn die Teile erstmal montiert sind gibt es keine einfache Lösung mehr wenn der Prüfer etwas bemängelt.

Zusätzlich zu meinen Felgen wurde auch noch eine erhöhte Anhängelast eingetragen. Diese stammt von Opel und bescheinigt dem Fahrzeug bis zu einer Steigung von 8% eine um 200kg erhöhte Anhängelast. Nicht die Welt aber für meine Zwecke genau richtig; die meisten Mittelklassewagen wiegen heute so viel, dass sie mit dem Autoanhänger nicht hinter den Omega dürfen - das ändert sich nun.


Auch diese Abnahme lief nicht völlig Reibungslos ab, scheinbar sind derartige Wünsche mittlerweile nicht mehr an der Tagesordnung und zwei von drei Prüfen wussten nichteinmal das so etwas überhaupt möglich ist - noch dazu mit einer Freigabe direkt vom Hersteller. Das meine Anhängerkupplung nicht von Opel stammt und die ebenfalls nicht originalen Felgen erschwerten die Sache zusätzlich. Erst nachdem auch die Begleitpapiere zur Anhängerkupplung vorlagen und eine Nachberechnung ergab das mit dieser AHK theoretisch sogar Gewichte bis 2,4t möglich wären, wurde meinem Anliegen entsprochen.

Mit den gutachterlichen Bescheinigungen über eine ordnungsgemäße Montage ging es zur Zulassungsstelle, dort müssen diese Angaben in den Fahrzeugschein übernommen werden. Da zwischen den Jahren relativ wenig los ist, konnte ich zügig mit der Prodzedur zu beginnen. Hektik ist hier jedoch fehl am Platze - zum einen werden Beamte nicht gern gehetzt und zum zweiten ist es absolut überlebenswichtig, das die Angaben exakt in den Schein übersetzt werden. Beinahe wäre ich sonst mit 1900kg ungebremster Anhängelast im Schein nach Hause gefahren. Das hätte sicherlich für die eine oder andere Überraschung gesorgt bei der ersten Kontrolle.


Gekostet hat mich der ganze "Spaß" knapp 70€ für die Gutachten, 12€ für die neuen Papiere und mindestens eine Woche Lebenszeit sowie einige Liter Benzin die ich verfahren musste. Immerhin habe ich nun nichts mehr zu befürchten wenn doch mal jemand meine Papiere checken will. Bisher war das noch nie der Fall - so ein Omega scheint nicht im geringsten Verdächtig zu wirken (im Gegensatz zu angeschlagenen älteren Siebener BMWs...)

Erkenntnis des Monats Januar 2015

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"Bewegung muss sein"

Im Januar haben wir alle viel zu tun; das neue Jahr hat begonnen und die Altlasten vom letzten Jahr müssen zeitnah abgearbeitet werden. Darum bleibt weniger Zeit an den Autos zu arbeiten, dabei brauchen sie gerade in der kalten Jahreszeit mehr Aufmerksamkeit. Wenn nichtmal mehr Zeit bleibt sie regelmäßig zu bewegen, müssen Maßnahmen ergriffen werden um sie einzumotten.

An anderen Stellen ist Bewegung wiederum Fehl am Platz, zum Beispiel im Fahrwerk bei einer flotten Kurvenfahrt. Damit das so ist, bekommt ein neuer Wagen im SZK-Portfolio verbesserte Komponenten installiert. 

Apropos Altlasten; die kleinen kulinarischen Sünden der Weihnachtszeit kann man sich gut durch körperliche Arbeit in der Werkstatt ab trainieren - so machen wir es jedenfalls. ;-)


Neue Dachrehling für den Spezialpassat

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Zum Abschluss dieses sehr vom Passat geprägten Monats berichten wir heute von der kleinen Kosmetischen Operation die den Spezialpassat wieder in einen etwas ansprechenderen Zustand gebracht hat -und zeitgleich den Nutzwert auf das alte Niveau bringt. Ein Kombi ohne funktionierende Dachrehling ist einfach nicht so praktisch.

Wie schafft man es überhaupt seine Dachrehling kaputt zu machen? Ganz einfach: man parkt ein zweites Auto samt Garagenbühne auf dem Dach des Spezialpassat. So haben wir es jedenfalls gemacht und das Ergebnis überzeugte auf ganzer Linie: das Dach ist eingedrückt und eine Rehling durchgebrochen.


Bisher musste eine notdürftige Panzerband-Reparatur ausreichen um die Verkehrssicherheit und Optik wiederherzustellen. Doch irgendwann muss auch das beste Provisorium mal durch eine dauerhafte Lösung ersetzt werden, wie zum Beispiel eine neue Dachrehling.


Gebrauchten Ersatz findet man im Internet für 30-40€ (Paarpreis), wie gesagt normalerweise sollte so eine Dachrehling überhaupt nie kaputt gehen und ausgetauscht werden. Aber irgendwann ist immer das erste Mal. Entsprechend knapp sind die Informationen aus dem Schrauberhandbuch, dort hat man wohl nicht mit der Notwendigkeit einer solchen Operation gerechnet.


Erste Befürchtungen der Dachhimmel müsse weichen um von innen an die Befestigungspunkte zu gelangen erwiesen sich als unbegründet. In diesem Fall hat VW eine einfache und schrauberfreundliche Lösung gefunden: Auf der Innenseite der drei Füße befindet sich ein Plastikstopfen, diesen kann man mit einem kleinen Schraubendreher ab hebeln. Dahinter erkennt man den Kopf einer Inbussschraube, mit dem passenden Schlüssel (5mm) lässt sie sich herrausdrehen. Dann kann die Rehling vorsichtig nach oben abgehoben werden.


Trotz der deutlich sichtbaren Verwerfungen um die rechte D-Säule in der Dachhaut, ließ sich das neue Ersatzteil ohne Probleme montieren. Je nach Lust und Laune versuchen wir vielleicht irgendwann nochmal das Dach dort auszubeulen -für heute belassen wir es jedoch dabei.


Doch halt, bevor wir Feierabend machen können muss natürlich die andere Rehling auch getauscht werden. Da es sich in unserem Fall um NOS Teile (neuwertige Lagerbestände) handelt, sieht man einen deutlichen Unterschied zwischen linker und rechter Rehling -das kann so nicht bleiben. Und nach weniger als fünf Minuten ist die gesamte Aktion erledigt. 


Jetzt können wir wieder unbesorgt Dachgepäckträger installieren und den Nutzwert dieses Spezialpassat steigern, Hauptsache die zulässige Dachlast wird nicht wieder um mehrere Tonnen überschritten...

Wie die Batterien unter Spanung bleiben

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In den letzten drei Jahren hat sich im Schlagzeilenkäfer-Fuhrpark einiges getan. Autos kamen und gingen. Motorräder gehören jetzt zum festen Repertoire und einige Dauergäste die nicht zum festen Kern gehören bereichern das Angebot zusätzlich. Dabei verursachen schon die regulären SZK-Mobile genügend Arbeit um keine Langeweile befürchten zu müssen, besonders zu dieser Jahreszeit haben wir alle Hände voll zu tun sie in einwandfreiem Zustand zu halten und auf mögliche Probleme sofort zu reagieren.


Drei Punkte sind für mich zur Zeit wichtig wenn es um die Fahrzeuge geht für die ich mich Verantwortlich zeichne; genügend Spannung auf der Batterie um zuverlässig anzuspringen, ausreichend Scheibenreiniger für eine freie Sicht bei längeren Fahrten durch den Sprühnebel der anderen Autos und zu guter letzt eine vollständig funktionierende Beleuchtunsanlage.


Über alle diese Punkte haben wir in der Vergangenheit bereits zur Genüge berichtet. Wie man die Lichter am Fahrzeug prüft und  bei Bedarf auch repariert wird im Tankwart-ABC erläutert. Und das der Frostschutzgehalt im Scheibenreiniger ausreichend hoch konzentriert sein muss ist sicherlich selbst erklärend. Hier und heute befasse ich mich mit dem größten Thema für sämtliche Fahrzeuge, egal ob sie im Winter eingemottet werden oder täglich im Einsatz sind: die Batterien.


Allein in diesem Haushalt befinden sich drei Autos, zwei Motorräder und ein Rasenmäher die alle über eine Batterie verfügen deren Lebensdauer und Leistungsfähigkeit direkt abhängig ist von der Pflege die ihnen zuteil wird. Welche Pflege sie benötigen hängt wiederum davon ab um welche Art von Batterie es sich handelt.


Da die meisten Fahrzeuge im SZK-Fuhrpark schon etwas älteren Semesters sind, haben sie in der Regel eine klassische Blei-Säure Batterie an Bord. Wenn es sich um ältere Batterien oder Zweiräder handelt, lassen sie sich teilweise noch öffnen und können gewartet werden. Neuere Fahrzeugmodelle mit Start-Stop-Automatik haben in der Regel eine AGM (Absorbent Glas Mat) Batterie installiert bei der die Bleiplatten nicht von flüssiger Battriesäure umgeben sind, sondern aus Vliesmatten die das Elektrolyt binden, sie sind wartungsfrei.


Wartungsfrei meint in diesem Falle einfach nur, das man keine Flüssigkeit ergänzen kann wenn der Pegel zu weit abgesunken ist. Darauf muss bei der Wahl des richtigen Ladegerätes Rücksicht genommen werden. Durch zu hohe Ladespannung kann die Batterie regelrecht kochen und die Flüssigkeit verdampft - wenn nicht mehr genügend Elektrolyt in den Kammern ist, geht die Batterie kaputt.

Mit dem Fuhrpark wuchs natürlich auch die Anzahl der Ladegeräte die wir vorhalten. Schließlich weiß man nie welche Überraschungen uns erwarten und ob nicht mehrere Fahrzeuge/Batterien parallel versorgt werden müssen. Hier mal ein Überblick von einfach bis komplex und von günstig bis hochpreisig.


Absaar Batterielader; der Aufdruck "Made in West Germany" sagt eigentlich schon alles was man wissen muss. Dieses Gerät ist über 25 Jahre alt und funktioniert nach sehr einfachen Prinzipien - aber immerhin absolut zuverlässig und egal welche Batterie man anschließt. Da es nur zwei Vorwahlstufen für den Ladestrom gibt und keine Überwachung der Batterie erfolgt, ist es möglich durch zu langes Laden ohne Kontrolle den Akku zu zerstören (Laden bis zum Kochen). Die Vorteile dieser einfachen Technik sind zum einen die großen Ladeströme die Kurzfristig übertragen werden können, ideal wenn beispielsweise eine schlappe Autobatterie schnell wieder aufgepäppelt werden muss. Desweiteren gibt es keine Probleme bei tiefentladenen Akkus, während "intelligente" Geräte garnicht erkennen das eine Batterie angeschlossen wurde, gibt der rote Kasten erstmal ordentlich Saft auf den Speicher bis er sich wieder rührt. Da wir nur 12Volt Batterien im SZK haben, ist die Möglichkeit mit 6Volt zu laden für uns kein wirklicher Vorteil - aber gut zu wissen ist es doch.


Medion MD11265; seit mehr als zehn Jahren im Einsatz und trotz der geringen Erwartungen (bei dem niedrigen Kaufpreis kann es doch nichts taugen) bis heute funktionstüchtig. Durch die vollautomatische Ladung kann man Batterien einfach anschließen und auch mal mehrere Tage unbeaufsichtigt lassen. Dank des wasserdichten Gehäuses gut für den Einsatz an den Motorrädern geeignet wenn diese in der Remise parken. Mehrere Ladeprogramme stehen zur auswahl, wobei nicht deutlich gesagt wird welches Programm wie genau arbeitet. Bisher hatten wir nur einmal wirkliche Probleme mit dem Gerät als es uns eine Motorradbatterie zerkochte, ob der Fehler bei der Batterie lag oder beim Ladegerät können wir nicht sicher sagen, jedoch ist seitdem nichts negatives passiert. Die Polklemmen sind etwas kleiner als bei dem Absaar und können bei manchen klobigen Batterieanschlüssen schwer angesetzt werden.


BMW Motorrad Ladegerät 71 60 7 688 864; zusammen mit der blauen R1100RS die uns im letzten Jahr zugelaufen ist, kam auch dieses kleine Erhaltungsladegerät mit. Es dient einzig und allein dazu die Batterie fit zu halten wenn die Maschine während der Winterpause nicht genutzt wird. Da die Batterie bei diesem Motorrad sehr zugebaut ist, verfügt das Ladegerät über einen Stecker mit dem es von ausserhalb mit der Batterie verbunden werden kann ohne die Verkleidung zu demontieren. Der maximale Ladestrom beträgt 1Ampere, für Batterien mit mehr als 25Amperestunden ist es nicht geeignet - dafür überwacht es sich selbstständig und kann sowohl AGM als auch Blei-Gel bzw Blei-Säure Batterien laden. Es verfügt über keinerlei Schalter sondern wird einfach angeschlossen und zeigt den aktuellen Status über eine Reihe von LEDs an.


CTEK MXS 5.0; für schwächelnde Batterien oder für solche die dauerhaft am Netz bleiben sollen haben wir seit kurzem ein CTEK Ladegerät im Bestand. Durch die speziellen Ladezyklen soll es möglich sein die Sulfatierung (Verkrustung der Bleiplatten durch Bleisulfatkristalle) abzubauen, welche die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer kontinuierlich vermindert. Dazu wird mit besonders hoher Spannung geladen welches die Verkrustungen lösen und zurückbilden soll. Ob das wirklich funktioniert können wir bis jetzt noch nicht sagen. Die meisten Fahrzeuge haben erst vor kurzem neue Batterien erhalten und hatten derartige Probleme noch nicht. Schön sind die CTEK eigenen Schnellverbinder die es ermöglichen das Ladegerät mit einem Stecker schnell ans Fahrzeug anzuschließen ohne mit Polklemmen rumhantieren zu müssen. In den meisten Autos befindet sich nun so ein Kontakt der leicht zugänglich ist und uns erlaubt die Batterie zu laden ohne das Auto zu öffnen -sehr hilfreich wenn sich andernfalls die Alarmanlage beschwert oder die Steuergeräte dauerhaft im Standby-Modus bleiben und die Batterie niemals voll aufgeladen wird.


Wie ihr seht gibt es ein breites Angebot von Modellen, ganz nach persönlichem Bedarf und Budget. Einige teure Geräte bieten viele Zusatzfunktionen welche die Lebensdauer der Batterien verlängern sollen - doch das funktioniert nur wenn sie auch regelmäßig angeschlossen werden. Für diejenigen welche nicht proaktiv handeln sondern ihre Batterie erst dann aufladen wenn der Motor schon nicht mehr starten will, reicht vermutlich auch ein einfaches Gerät aus dem Baumarkt - solange man die Batterie gewissenhaft überwacht kann man auch damit gute Ergebnisse erzielen.

Zum Abschluss hier mal ein Überblick über den aktuellen Stand der Batterien im SZK-Fuhrpark:


Der Spezialpassat bekam 2011 eine neue 55Ah Varta Batterie, bis jetzt funktioniert sie problemlos - wobei der SP auch etwas mehr Bewegung hat als in früheren Jahren.

Der Normalpassat erhielt direkt nach dem Kauf im Herbst 2014 eine neue Deta 72Ah Batterie und hat bisher ebenfalls keinerlei Ausfälle zu beklagen - wobei der Nikograf ebenfalls häufig Langstrecke fährt.


Die Kuh, der 94er Opel Vectra A, steht die meiste Zeit im Stall und fährt wenn überhaupt nur mit der Kirche ums Dorf. Insofern ist es schon beachtlich das die aktuelle 45Ah Batterie seit 2012 funktioniert.

Der blaue E38 735i aus dem Haus des Nikografen ist prädestiniert für den schnellen Batterietod, viele Verbraucher an Bord und ein kurzer Weg zur Abeit. Doch dank der regelmäßigen Pflege hält der Energiespeicher seit 2011 tapfer durch, ein neuer 110Ah Akku wäre auch keine kleine Investition.


Der zweite E38 735i läuft erst seit ein paar Monaten im SZK und macht bisjetzt noch keine Probleme, bei identischem Nutzungsprofil wie sein Counterpart hat uns die 95Ah Batterie unbekannten Alters noch nicht enttäuscht - ein deutlicher Fortschritt zu seinem Vorgänger.

Mein Omega hat nach wie vor die selbe Batterie unter der Haube wie beim Kauf im Herbst 2010. Wie alt dieser 75Ah Varta Akkublock ist kann niemand sagen. Da ich mittlerweile nurnoch selten mit dem Auto fahre, bin ich umso mehr auf eine regelmäßige Aufladung bedacht - bisjetzt klappt das ganz gut.


Der weinrote Audi A4 ist seit Ende 2008 bei uns und erhielt im letzten Jahr eine neue Deta 60Ah Batterie. Die alte Batterie hatte zuvor fast fünf Jahre lang zuverlässig ihren Dienst getan, was nicht überragend ist.

Ebenfalls von 2008 ist die Batterie in Tippes Fiesta. Mit nur 45Ah kein großer Klotz aber in diesem Fahrzeug auch keiner übermäßigen Belastung ausgesetzt, wenige Verbraucher und ein langer Weg zur Arbeit lassen genügend Reserven um den Speicher permanent geladen zu halten.


Vom schwarzen E34 Touring und seinen Batteriesorgen haben wir vor kurzem berichtet. Seit dem gab es keine Zwischenfäller mehr. Es war wohl wirklich bloß etwas zuviel auf einmal für die kleine 55Ah Batterie in dem großen Auto.

Die beiden BMW Motorräder haben im Vergleich zu den Autos winzige Batterien an Bord, doch dafür gibt es auch nur einen Bruchteil der elektrischen Verbraucher. Die rote F650 hat zum Saisonauftakt 2014 eine frische 12Ah Batterie erhalten, nachdem die alte abgeraucht ist (siehe Medion Ladegerät). Dank des guten Wetters konnten wir viele Kilometer fahren und nun im Winterlager überwacht das Erhaltungsladegerät im ständigen Wechsel beide Motorradbatterien.


Die blaue Boxer-BMW hat schon einiges mehr an Komfort- und Sicherheitsausstattung, was auch eine größere Batterie erfordert. Mit dem 19Ah Akku ließen sich nachweislich auch kleine Automotoren zum Leben erwecken. Da die Batterie beim Kauf schon dabei war, können wir nicht sagen wie alt sie ist, sofern der letzte Besitzer ebenfalls das Ladegerät verwendet hat kann sie aber noch einige Jahre durchhalten.

Apropos einige Jahre durchhalten; Mels Roller und der Sabo Rasenmäher haben beide eine winzige 4,5Ah Batterie unterm Sitz. Beide wurden jahrelang vernachlässigt und sind nun wieder häufiger im Einsatz. Durch etwas Zuwendung und häufiges Auf- und Entladen hat zumindest die Batterie im Mäher wieder etwas von ihrer alten Leistungsfähigkeit zurückgewonnen. Und im Zweifel haben wir immernoch einen Kickstarter bzw Seilzugstarter.


Das zeigt recht deutlich worauf es ankommt um die nicht ganz billigen Batterien möglichst lange im Betrieb halten zu können; entweder möglichst viel "benutzen" also häufig und lange fahren oder wenn das nicht praktikabel ist mit entsprechenden Ladegeräten die Akkus aufladen und so im Training halten. Wenn der Akku einmal durch Vernachlässigung Schaden genommen hat, ist es nur schwerlich möglich ihn wieder auf sein altes Niveau zu bringen. Eine regelmäßige kurze Kontrolle mit dem Voltmeter (Ruhespannung messen) kann einen guten Anhaltspunkt liefern. Doch wenn alles nichts hilft - kann man immernoch zur Back-to-Life-Maschine greifen.

Schmutz und Schmuddelwetter

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Es hätte mir schon komisch vorkommen müssen, dass es morgens im Zimmer so hell war. Als ich aus dem Fenster sah wusste ich warum. Nun ist der Winter doch noch gekommen. Schnee, begleitet von Graupelschauern, Matsch, Eisblumen und ähnlichen Witterungserscheinungen hatten nun auch endlich die norddeutsche Tiefebene erreicht. Wie gut, dass ich genügend Zeit hatte den Passat für solche Wetterszenarien vorzubereiten. Oder etwa doch nicht?





Eine sehr gute Frage. Um Winterreifen habe ich mich schon recht früh bemüht und einen brauchbaren Satz erstanden. Die Winterausstattung ist mit Ausnahme des Enteisungsspray und des Türschlossenteisers noch aus dem Omega und vollständig. Frostschutz wurde neulich erst im Zuge der Thermostaterneuerung überprüft und für gut befunden. Die Scheibenwischer sind unmittelbar nach dem Kauf erneuert worden und wischen noch nahezu wie am ersten Tag. Eigentlich ist doch alles für den Winter hergerichtet. Oder etwa doch nicht? 

Wie ich bei diesem Wetter nun schließlich im Praxistest feststellen musste, hatte ich zwei Banalitäten schlicht und ergreifend übersehen und vergessen, vielleicht weil sie sonst so selbstverständlich sind. Der Kofferraum vom Omega wurde mit einer Kofferraumwanne vor Nässe und Schmutz geschützt. Doch wie sieht das jetzt im Passat aus? Nasse Regenschirme, Taschen und ähnliches geben die Feuchtigkeit direkt an den Teppich ab, der diese aufnimmt und quasi als eine Art Wasserspeicher auf Dauer die Raumluft befeuchtet. Kein Wunder, dass die Scheiben im Passat trotz eingeschalteter Klimaanlage auch noch nach Ewigkeiten  beschlagen sind. Es ist genügend Nachschub da, gespeichert im Teppich. Doch dem wurde nun ein Riegel vorgeschoben. Jetzt hat auch der Passat eine Kofferraumwanne aus - nun ja - nahezu formstablien Polyethylen mit integrierter Antirutschmatte. Sehr praktisch, da sie den Teppich nun nicht nur gegen Feuchtigkeit sondern auch vor mechanischer Belastung schützt. Diesen Punkt hätten wir also schonmal aus dem Weg geräumt.


Allerdings ist ja nicht nur im Kofferraum ein Teppichboden der Feuchtigkeit speichern kann. Zwei nicht unbedingt passgenaue Gummifußmatten schützen den Autoteppich im Fahrer- und Beifahrerfußraum vor Feuchtigkeit und verhindern dort ein Eindringen, aber die hinteren Plätze sind ungeschützt. Dort gibt es keine Fußmatten, sie waren beim Kauf des Wagens nicht dabei. Da ich selbst nicht oft hinten sitze, ist es mir bislang garnicht so bewusst gewesen dass dort die Matten fehlen. Aber es erklärt die Feuchte. Meine Mitfahrer nehmen bei diesem Witter genügend Feuchtigkeit mit ins Auto und bringen diese mit Leib und Schuhwerk in die Teppichfasern ein. Normalerweise sitzen dort nicht so oft Mitfahrer, aber in letzter Zeit häufen sich unsere Fahrgemeinschaften und die Plätze werden allesamt ausgekostet. Hier muss Abhilfe geschaffen werden. Doch auf meiner Suche habe ich bislang noch keine Gummifußmatten gefunden die meinen Ansprüchen genügen. Da hilft wohl nur weiterzusuchen, bis sich eine Quelle mit entsprechenden Matten findet. 

Bis dahin halte ich es wie meine Oma und lege die guten alten Aufnehmer im Wagen aus. Was zum Wischen der Verlegeware im Haus gut ist, kann im Auto auch nicht verkehrt sein. Sollte sich dann noch immer ein Unmaß an Feuchtigkeit im Wagen halten, dann werden härtere Geschütze aufgefahren. Doch erstmal bis hier hin, hoffen und erst dann weitersehen. In diesem Sinne, auf eine allzeit trockene Fahrt.

Perfekt integriertes Tagfahrlicht am Alki-Fiesta

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In den letzten Monaten ist es etwas ruhiger geworden um Tippe und seinen Alkohol-Fiesta, die Arbeit und der damit verbundene tägliche Pendelverkehr bringen ordentlich Kilometer aufs Konto und nun ist es an der Zeit dem Wagen mal etwas Aufmerksamkeit zu widmen. Bis zum Frühlingsanfang sind es zwar noch einige Wochen, doch wir stellen uns schonmal auf eine Zeit ein in der wir bei hellem Sonnenschein durch die Gegend fahren können.

Bei solchem Wetter ist es verständlicherweise nicht notwendig mit voller Beleuchtung am Auto umher zufahren. Zweimal 50Watt je Hauptscheinwerfer plus 30Watt für die Begrenzungsleuchten (Standlicht) und einige winzige Sofitten im Innenraum leuchten unnötig in die Landschaft. Das kostet Energie und somit Kraftstoff, ausserdem hält eine normale Glühlampe nicht ewig und muss umso früher gewechselt werden je häufiger sie benutzt wird. Doch es gibt eine Alternative; Tagfahrlicht.


Mit jeweils vier LEDs und insgesamt 8Watt Stromaufnahme deutlich energieeffizienter und der Anforderung besser gewachsen. Das Licht strahlt parallel zur Fahrbahn und trägt deutlich weiter, trotz der geringen Leuchtkraft und bei größerer Lebensdauer. 

 

In der Vergangenheit bekamen schon der Audi A4 dieses Sicherheitsfeature verpasst das mittlerweile zum Serienstandard aller Neuwagen gehört. Nachrüstungen sind erlaubt und erwünscht, aber bitte ohne die Optik des Wagens zu zerstören und allzusehr ins Auge zu springen. In unserem Fall war das garkeine große Herrausforderung, wenn man weiß wie man die Sache angehen soll.

 

Dieser Ford Fiesta JD3 hat bereits das Facelift und könnte ab Werk mit runden Nebelscheinwerfern bestellt werden. Da unser Exemplar nur die Gabi-Ausstattungslinie hat, befinden sich in der Stoßstange nur zwei Blenden an Stelle der Scheinwerfer. Immerhin ist das entsprechende Loch schon vorhanden und die Kabel liegen ebenfalls.

 

Im Internet finden sich (nachgebaute) Scheinwerferblenden für die originalen runden Ford-Lampen. Deren Durchmesser beträgt 70mm, genau so groß wie gängige LED-Tagfahrleuchten und somit perfekt für unsere Zwecke. Alles was jetzt noch fehlt sind entsprechende Leuchten die sich für kleines Geld ebenfalls im Internet auftreiben lassen. Dann kann auch schon mit der Montage begonnen werden.

 

Die Lampen kommen mit Haltern und Schaltbox welche die Lampen StVZO-konform mit der Zündung ein und mit dem Standlicht/Abblendlicht wieder abschaltet. Um die TFL mit der Blende zu verbinden haben wir einfach die Halterungen durchgeschnitten und passend verbogen bis sie der Kontur unser Blenden entsprechen, dann noch zwei Löcher gebohrt, festgeschraubt und fertig.

 

Probleme gab es zwischenzeitlich mit den Lampen, da die mitgelieferten Schrauben nicht die richtige Größe hatten(!) und zu wenige mitgeliefert wurden. Im Baumarkt fanden wir passenden Ersatz. Mit etwas grauer Sprühfarbe wurden die sichtbaren Befestigungsschrauben überlackiert um sie dem Untergrundmaterial optisch anzugleichen. Wer nicht direkt drauf starrt sollte sie kaum bemerken. Auf Klebverbindungen wollten wir uns hier nicht verlassen, da der glatte Kunststoff keinen guten Haftgrund bietet. 

 

Bei unserem Referenzprojekt - Tagfahrlicht im Audi A4 - mussten wir viel Zeit und Kreativität in die Verkabelung investieren um alle Anforderungen zu erfüllen. Dank einiger kluger Menschen und dem Internet ging es in diesem Falle deutlich schneller über die Bühne. Am Stecker des Lichtschalters kommt (unter anderem) ein Kabel an welches nur Spannung führt solange die Zündung ein und das Licht ausgeschaltet ist. Also genau das war wir benötigen, nur weiß leider niemand so genau was dieses Kabel sonst noch versorgen muss und wieviel zusätzliche Belastung es verkraften kann.

 

Aus diesem Grund benutzen wir einen Stromdieb um dort das Schaltsignal abzugreifen welches ein Relais im Sicherungskasten betätigt das seinerseits Spannung auf die originale Leitung zu den Nebelscheinwerfern gibt. Sehr elegant und bis auf etwas Fummelei um die Signalleitung hinterm Radio auf die Beifahrerseite durchzuleiten auch kein unmöglicher Aufwand. 

 

Den Arbeitsstrom beziehen wir aus einem leeren Steckplatz im Sicherungskasten und bringen ihn am Knotenpunkt im Beifahrerfußraum in die originale Verkabelung ein. Auf diese Weise werden direkt beide Scheinwerfer und die Kontrollleuchte im Kombiinstrument angesteuert, eigentlich ist letzteres garnicht notwendig aber wir können es verkraften während der Fahrt eine grüne Kontrollleuchte anzusehen. Rot wäre schlimmer.


Der Knotenpunkt ist gut versteckt in einem Kabelpaket das vom Sicherungskasten zur Fahrerseite und nach draußen durch die Spritzwand verläuft. Nachdem die Ummantelung aus Gewebeband gelöst ist, sieht man das schwarz isolierte Teil sofort. Zwei grün-weiße und ein grün-blaues Kabel laufen dort zusammen. Mit einem davon verbinden wir per Stromdieb die Ausgangsleitung unseres Arbeitsrelais.


Damit das Relais korrekt funktioniert benötigen wir ein Schaltsignal (Klemme 85), Arbeitsstrom Eingang (Klemme 30), Arbeitsstrom Ausgang (Klemme 87) und Masse (Klemme 86). Die Masseleitung kann an dem bereits vorhandenen Massepunkt mit der Karosserieverbunden werden. Zum Schutz vor Kurzschlüssen und Kabelbränden hängt zwischen Sicherungskasten und Relais eine 5Ampere Sicherung. Eigentlich völlig überdimensioniert, aber so wurde uns das Paket geliefert.


Nachdem alle Kabel sauber und vibrationsgeschützt verlegt sind, konnten wir die Zündung probeweise Einschalten und nachprüfen ob an der Stoßstange tatsächlich Spannung anliegt. Das war der Fall und so ging es zum finalen Arbeitsschritt; die originalen Ford-Stecker der NSW abschneiden und Superseal-Stecker für unsere TFL aufcrimpen. Stoßverbinder mit Schrumpfummantelung sind unser Mittel der Wahl wenn an schlecht zugänglichen Orten zwei ziemlich kurze Kabelenden dauerhaft und (möglichst) wetterfest verbunden werden müssen. 


Aufgrund der ungeplanten Verzögerungen und der sinkenden Arbeitsmoral bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zogen sich die Montagearbeiten über ein Wochenende hin. Am Sonntag Nachmittag (gestern) konnten wir bei strahlendem Sonnenschein die Wirksamkeit der neuen TFL bei hellem Umgebungslicht testen und für adäquat befinden. 


Jetzt kann Tippe sich - schönes Wetter vorrausgesetzt - gut Sichtbar über die Straßen bewegen ohne unnötig Energie zu verbrauchen. Mal schauen was als nächstes passieren wird, doch zuvor steht eine gründliche Wäsche und Beseitigung der winterlichen Verschmutzungen an.

BMW Coming Home Funktion der anderen Art

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Genau drei Monate hat es gedauert unseren grauen Autogas-Siebener zurück nach Hause zu bekommen. Ganz einfach war es auch nicht, schließlich fehlten zum Schluss so wichtige Bauteile wie das Getriebe und der Benzintank. Wie es doch noch gelang ihn Heim zu bringen, lest ihr hier.

Am Morgen des 6. Novembers erhielt ich die schlechten Nachrichten aus der Heimat; der Motor unseres 740i hat sich verabschiedet und eine Reparatur kommt schon aus wirtschaftlichen Überlegungen nicht in Frage. Eine andere Lösung musste gefunden werden, und zwar in Form eines neuen E38.


Weniger als eine Woche später fand sich ein gut erhaltener 735i mit deutlich geringerer Laufleistung und in besserem Zustand als der bisherige Wagen. Die geringere Motorleistung und Ausstattung lässt sich bei dem guten Preis noch verschmerzen. So befanden sich kurzfristig drei E38 im SZK-Fuhrpark, doch das Schicksal des grauen Siebeners war bereits besiegelt; ausschlachten und möglichst viele Teile gewinnbringend Verkaufen oder für den Eigenbedarf einlagern. 


Die Autogasanlage und das Getriebe baute unsere Stammwerkstatt noch aus, damit der neue Wagen schnellstmöglich aufgerüstet werden kann. Doch den Rest übernehmen wir selbst und weiden die Karosse Zuhause Stück für Stück aus. So kann man sich jedes Teil  nochmals in Ruhe anschauen und abwägen ob es noch zum Wiederverkauf taugt.
 

Ohne funktionierenden Motor oder sonstige Antriebsteile wie Getriebe und Kardanwelle ist ein Transport aus eigener Kraft ausgeschlossen. Normales (ab)schleppen mit einem Seil ist aus rechtlichen Gründen nicht zulässig und auf dieser Strecke auch keine gute Lösung. Einen Abschleppwagen könnten wir zwar fahren, aber woher nehmen und nicht stehlen? Die Rettung kam (wie damals bei dem Punto) in Form eines PKW-Transportanhängers den wir preiswert mieten konnten. 


Als Zugfahrzeug musste der Omega herhalten. Mit der erhöhten Anhängelast und durch die fehlenden Teile und Betriebsflüssigkeiten sollten wir es schaffen im legalen Rahmen zu bleiben. Doch wiegen konnten wir den Wagen ohnehin nirgends, also rauf auf den Anhänger und schauen was passiert.


Mit dem Tandemanhänger auf dem Haken mussten wir als nächsten Schritt den antriebslosen Wagen passend positionieren und auf die Ladefläche bekommen. In unserem Fall hat der Anhänger ein hydraulisch kippbares Plateau (keine Auffahrrampen notwendig) und eine manuelle Seilwinde, damit sollte es doch möglich sein den - relativ leicht rollbaren - Brocken aufzunehmen. 


Wichtig ist bei allen Arbeiten an und um den Anhänger immer alle Hände und Füße aus dem Gefahrenbereich fern zu halten. Wenn ein führerloses Auto vom Anhänger fällt oder sich der Anhänger beim Beladen aufstellt besteht große Verletzungsgefahr, darum lasst euch lieber Zeit und macht es nur mit mindestens einem weiteren Helfer der wenn nötig im Auto sitzen und bremsen oder lenken kann. 


Das Plateau wird gekippt nachdem die Sicherungsverschlüsse (grün markiert) geöffnet und das Ventil an der Handpumpe geschlossen ist, dann einfach mit dem Hebel pumpen bis das Heck auf dem Boden aufliegt. Als zusätzliche Sicherung gegen ungewollte Bewegungen haben wir dabei die Handbremse am Anhänger und Zugfahrzeug angezogen. Nun können wir das Auto mit viel Anlauf ein gutes Stück die Rampe hinauf schieben und müssen nurmehr die letzten Meter mit der Seilwinde kurbeln. 


Sobald die Hinterräder vollständig auf dem Plateau stehen, öfffnen das Hydraulikventil des Anhängers und kurbeln solange weiter bis die Ladefläche durch das Gewicht des Wagens wieder in die waagerechte Position kommt. Von dort aus schieben wir den Wagen noch ein kleines Stück weiter vorwärts um etwas mehr Stützlast auf den Zugwagen zu bringen. 


Nun kann das Auto transportsicher verzurrt werden. Die Sicherungsverschlüsse an der Deichsel welche das Plateau gegen hochspringen sichern müssen nun auch unbedingt wieder verschlossen werden. Auch die Handbremse im BMW ziehen wir an, sie bringt zwar nicht viel, aber so kann das Auto zumindest nicht während des verzurrens umher rollen. Mit vier starken Gurten um die Felgen sichern wir das Fahrzeug gegen Bewegungen in der Längsrichtung. In Querrichtung machen wir uns keine großen Sorgen da der Wagen nahezu formschlüssig auf der Ladefläche steht und die Gurte auch schräg zur Mitte hin verlegt sind.


Nach einer letzten Kontrolle aller Gurte, Sicherungssysteme und der Beleuchtungsanlage geht es raus auf die Straße. Das Gewicht am Heck ist deutlich spürbar, aber nur beim Beschleunigen und in schnellen Kurven wo der Anhänger teilweise etwas störrisch wird. Beim Bremsen hingegen leistet die Auflaufbremse gute Arbeit und das Gespann kommt zuverlässig zum Halt. Für längere Strecken oder gar die Autobahn fehlt dem Omega eindeutig die Leistung, aber auf der Landstraße kann man im vierten Gang entspannt vorran kommen ohne zum Verkehrshindernis zu werden.


Am Ziel angekommen müssen erstmal die Gurte gelöst und das Plateau erneut gekippt werden. Wir haben den Wagen in der Schräge mit der Handbremse gesichert und die Zurrgurte entfernt. Nachdem alles aus dem Weg war konnten wir den Wagen vom Stapel laufen lassen und mussten ihn nicht den ganzen Weg bis zu seinem neuen Stellplatz auf dem Hof schieben. Von dort aus rangieren wir ihn einfach von Hand oder mit der Abschleppstange und einem zweiten Auto.

In den nächsten Wochen und Monaten soll nun die Innenausstattung, Steuerungselektronik und möglichst viele weitere Teile geborgen und weiterverwertet werden. Auch davon werden wir natürlich hier berichten.  

Breitenlichter für den Neuen

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Vor beinahe vier Jahren bekam der Sepzialpassat ein Update. Die Blenden in der Frontschürze wichen zwei Nebelscheinwerfern die seit dem für ausreichend Orientierung bei schlechter Witterung im Straßenverkehr sorgen. Nun war es an der Zeit auch den Neuling auszustatten.


Eigentlich ist der Passat ein dankbares Auto zum Nachrüsten der Nebelscheinwerfer. Der Kabelbaum ist vorverlegt. Einzig ein neuer Lichtschalter, ggf. ein Relais, die Nebelscheinwerfer an sich und die kleine Blende zwischen Nebelscheinwerfer und Blinker sind notwendig und auch relativ schnell besorgt.



Doch bevor es zum Einbau geht, erfolgt zunächst der Zusammenbau der Scheinwerfer. Hierbei zeigte sich schon die mäßige Qualität der Nachbauscheinwerfer. Die Steckkontakte saßen schief in der Buchse. So kann kein Stecker fluchten. Einer der beiden Scheinwerfer ist mit dickem Klebematerial abgeklebt und der Bügel zum Halten der H1-Birne steht stark unter Spannung. Hoffentlich leidet hierunter nicht die Birne. Doch für unsere Zwecke soll es wohl ausreichen. Was erwartet man schon von billigen Nachbauscheinwerfern?


Nachdem die Pinne mit der Pinzette begradigt wurden passte auch der Stecker und dem Einbau stand nicht mehr im Wege. Normalerweise gibt es zur Befestigung der Scheinwerfer in der Stoßstange Gewindeeinsätze von VW. Doch diese waren zum Zeitpunkt des geplanten Einbaus nicht aufzutreiben. Deshalb entschloss ich mich dazu Blechmuttern als Ersatz zu nehmen, was wunderbar funktionierte. Sicher wäre die andere Variante eleganter gewesen, aber einer nachträglichen Optimierung steht ja bei Zeiten nichts im Wege.


Normalerweise werden die Blenden und Scheinwerfer mit Federn zur Mitte der Stoßstange hin eingehakt und nur auf der entsprechend äußeren Seite verschraubt. Doch sobald ich die Scheinwerfer festschrauben wollte, erklang ein Geräusch und die Feder war aus der Führung des Scheinwerfers gesprungen. Ein Vergleich zeigt, dass der Scheinwerfer in den Maßen mit dem Original zwar identisch war, nicht jedoch die Feder. Die Feder war bestimmt zwei entscheidende Millimeter zu schmal. Es ist also kein Wunder, dass diese unter Spannung nicht in der Führungsnut halten können. Ich entnahm dann die Federn aus den nun nicht mehr verwendeten großen Blenden - mit Erfolg. Nun noch die kleine Blende einsetzen. Auch hier sind die Produktionstoleranzen sehr großzügig ausgelegt. Zweimal löste sich die kleine Blende auf der Fahrerseite und sprang ein Stück hervor. Auch hier ist die Passform der Feder nicht gegeben. Doch nach dreimaligem, festeren einhaken scheint nun auch dieses Problem behoben. Alternativ gibt es auch hier Mittel und Wege die Blende anzupassen. 

Kurz um: Man muss sich nur zu helfen wissen und an den passenden Stellen etwas basteln und bis zu einem gewissen Grad kann man so auch wahre Glanzleistungen mit Billignachbauten zustandebringen. In diesem Sinne bin ich mal gespannt wie lange die Scheinwerfer halten. Wir werden es sehen.

Der Anfang vom Ende

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Unser grauer ex-Autogas Siebener wird Augeschlachtet. Im Prinzip nichts besonders. Aber für uns doch eine Premiere. Normalerweise müssen wir hinterher alles auch wieder zusammenbauen, hier ist es wohl das letzte Mal dass wir diese Teile in Händen halten werden. 

Nachdem die Werkstatt uns die größten Brocken schon separat vom Auto übergeben hat, bleiben für uns hauptsächlich Kleinigkeiten. Doch auch die bringen noch ein nettes Sümmchen beim Verkauf, schließlich senkt BMW seine Ersatzteilpreise nicht nur weil das Auto schon über 15 Jahre alt ist!


Zuhause sind die technischen Möglichkeiten etwas beschränkt, was größere Bauteile ohnehin uninteressant macht. Der Motor bleibt vorläufig an Ort und Stelle und das Fahrwerk wird erst zum einem späteren Zeitpunkt demontiert. Die Bremsanlage ist noch nicht mal ein Jahr lang im Einsatz gewesen.


Also beginnen wir mit den Teilen die aktuell gebraucht werden und solchen die wir schnell verkaufen können ohne großen Aufwand mit dem Versand zu betreiben. Die Steuergeräte aus dem Kofferraum, die Innenausstattung und die Anhängerkupplung. Letztere wird am heutigen Tag in den neuen BMW montiert. (Hoffentlich mit weniger Problemen als beim ersten Mal)

 

Mit einem Schlagschrauber und ohne störende Teile wie Auspuff und hintere Stoßstange ist die Anhängerkupplung in wenigen Minuten demontiert. Auch die Steuergeräte sind leichte Beute, wenn man das Prinzip hinter den Sicherungsbügeln der Stecker durchschaut hat.

 

Abgesehen von ihrem Gewicht machen die Vordersitze ebenfalls keine Probleme, Hauptsache man hat noch Strom im Auto um die elektrische Sitzverstellung zu benutzen. Andernfalls sind die Torxschrauben welche den Sitz mit dem Bodenblech und den Anschnallgurt fixieren unerreichbar. Ach ja und aus dem Teppich kommt noch ein winziges Stahlseil für die Höhenverstellung des Anschnallgurtes. Jetzt weiß ich endlich wie das Teil funktioniert.

 

Einige Zeit und Schweiß waren nötig um die Rücksitzbank vom Auto zu trennen. Zwar müssen eigentlich pro Sitzelement nur zwei 10er Muttern und die Gurtführung gelöst werden, aber die Kopfstützen müssen auch ausgebaut werden um die Rückenlehne nach oben aus ihrem Halter zu schieben. Aus lauter Frustration habe ich sie schließlich mit dem Hammer samt Plastikhülse nach oben aus ihrer Führung gekloppt. Vermutlich gäbe es auch einen eleganteren Weg, aber da wir nicht jedes einzelne Teil verkaufen werden, kann ich mit kleinen Kollateralschäden leben.

 

Der alte Siebener hat relativ zeitnah ein neues Lederlenkrad bekommen, welches natürlich direkt in den neuen Wagen rübergetauscht werden musste. Nach dem Umbau hat die Werkstatt den Fahrerairbag erst garnicht wieder eingebaut. So konnte ich einfach die Schraube lösen und das Lenkrad von der Nabe abziehen. Nur so kommt man an das Kombiinstrument ran, vielleicht wird das auch noch in den neuen Wagen getauscht - die Pixelfehler sind mittlerweile so dramatisch dass sich der Kilometerstand nurmehr erraten lässt.

 

In der Mittelkonsole müssen noch das Radio mit Navidisplay, die Klimabedieneinheit, die Sitzheizungsschalter und das Autotelefon geborgen werden. Klima und Sitzheizungsschalterbox sind einfach eingeklipst und können mit einem spitzen Schraubendreher vorsichtig herrausgehebelt werden. Das Radio muss erstmal von seiner Holzblende befreit werden um die winzigen Schräubchen zu lösen welche es festhalten. Bevor es verkauft werden darf müssen wir allerdings noch die Kassette vom Winterurlaub 2012 retten.

 

Zum vorläufigen Abschluss der Abwrackarbeiten sollten noch die Frontscheinwerfer demontiert werden. An sich keine schwere Aufgabe. Nur fehlte uns leider der wirklich notwendige Torx T20 Schraubendreher für vier pisselige Schrauben welche unterhalb des Scheinwerfers sitzen und anders nicht zu erreichen sind. So zog sich auch dieser Schritt in die Länge und musste am folgenden Tag fortgesetzt werden. Insgesamt lief es trotzdem ganz gut und auch ohne fundiertes Wissen zu diesem speziellen Modell hat die alte "gucken und wackeln bis die letzte Schraube gefunden ist" Methode gut funktioniert. Ob der Wagen auch wieder zusammengebaut werden könnte, wage ich zu bezweifeln - dafür liegen mittlerweile zu viele Schrauben im Fußraum herum.


Nun wird es erstmal wieder etwas ruhiger um den grauen Siebener. Bis sämtliche Teile verkauft sind wird sicher einige Zeit verstreichen. Dann geht es irgendwann weiter im Motorraum mit den Nebenaggregaten des Motors und dem Fahrwerk. Und kurz vor Schluss müssen auch die Türen und Hauben weichen. Davon berichten wir wenn es Fortschritte zu melden gibt.

Siebener mit Anhang - zweite Runde

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Endlich mal wieder eine neue Episode unserer "Verkuppelt"-Reihe. Wobei in diesem Fall absolut keine neuen Erkenntnisse gemacht werden sollten - schließlich haben wir genau diese Anhängerkupplung vor gut drei Jahren an unseren grauen Autogas Siebener montiert. Und heute zieht sie weiter ans nächste Auto, den blauen Autogas Siebener. Natürlich lief trotzdem wieder einiges anders als geplant und so mussten wir einige Dinge dazulernen.

Beim ersten Mal waren unsere größten Probleme die Elektrik zum funktionieren zu bringen und die diagonalen Verstrebungen am Auspuff vorbei zu führen. Damit gab es in der zweiten Runde keine wirklichen Probleme, dafür mussten wir mit schrecken feststellen, das sowohl die Anhängerkupplung nach drei Jahren als auch der restliche Wagen nach fast 17 Jahren schon ordentlichen Rostbefall aufweisen.


Aus diesem Grund wurde die AHK vor einer erneuten Verwendung unterm nächsten Trägerfahrzeug auch gründlich entrostet und neu lackiert. Damit sollte sie wieder die nächsten drei Jahre überstehen, oder so lange wie der neue Wagen durchhält. Wie schon bei meinen Omegas muss man hier wohl einfach einsehen dass es nicht möglich ist ein günstiges Fahrzeug Aufzutreiben das mechanisch Top und auch von der Karosserie her Kerngesund ist.


Demnächst muss sich mal die Lackiererei damit befassen und ein umfangreiches Angebot für die Rostbeseitigung machen. Schließlich kommt es nicht in Frage das Auto nach all der Arbeit einfach tatenlos dem Rostfraß zu überlassen. Noch sind die meisten Stellen bestenfalls kosmetisch beschädigt, doch wenn wir noch länger warten kann sich dieser Umstand schnell zum schlechteren ändern.


In der selben Garage wo auch schon der Audi, Omega #1&2 sowie der graue Siebener verkuppelt wurden, begannen wir am Freitag morgen gegen halb Neun mit der Arbeit. Wie üblich musste zunächst der Kofferraum ausgeleert und die Innenverkleidung demontiert werden. Bis dahin war kein Unterschied zwischen Vorfacelift und Nachfacelift-Modell festzustellen. Nur als die Stoßstange demontiert werden sollte kamen kurze Unsicherheiten auf: wo beim "neuen" (alten) Siebener ein praktischer Zentralstecker auf jeder Seite für die Einparkhilfe zuständig ist und leicht getrennt werden kann, müssen bei diesem E38 alle Sensoren vorsichtig ausgedrückt werden bevor wir weiter machen können.


Im nächsten Schritt muss Platz am Unterboden um die Reserveradmulde geschaffen werden um die Verstrebungen anzubringen. Wie wir bereits vom ersten Mal wissen, ist es deutlich einfacher wen zunächst alle Halter der Auspuffanlange hinter der Hinterachse gelöst werden und die Hitzeschutzschilde abgenommen werden. Dabei zeigte sich, wie schon beim letzten Mal, die schlechte Haltbarkeit sämtlicher Befestigungspukte für Abschirmbleche, Hitzeschutz und Verkleidungen. Entweder rosten die Blechmuttern auf den Gewindestiften fest und brechen ab oder das Material rund um die Schrauben und Muttern reißt durch die dauernde Bewegung großflächig aus. Beim Zusammenbau behalfen wir uns mit neuen Blechmuttern (aus dem VAG-Teileregal) und extra großen Karosseriescheiben.


Um die Kupplung fest mit dem Heckblech zu verbinden müssen vier neue Löcher gebohrt und zusätzlich vier Schrauben in bereits vorhandene Gewindelöcher eingeschraubt werden. Da diese Gewinde ungeschützt sind und ständig Dreck und Feuchtigkeit von der Fahrbahn hochgeschleudert wird, waren sie natürlich stark verrostet. Mit einer Miniatur Drahtbürste für die Bohrmaschine war es möglich die Gewinde zu säubern ohne Material ab zutragen und die Haltbarkeit zu vermindern. Für die Montage der AHK am Fahrzeug wurden nur neue Schrauben und Muttern verwendet. 


Das reinste Kinderspiel im Vergleich zu unseren vielen Probeläufen und Fehlversuchen beim ersten E38 war der Anschluss ans elektrische System und die Checkcontrol. Beim Ausbau der Teile aus unserem grauen BMW war es glücklicherweise möglich alle Kabel und Stecker unbeschadet durch das Loch im Heckblech nach draußen zu fädeln. Genau so fanden alle Leitungen auch ihren Weg ins neue Auto. Die AHK-Steckdose musste garnicht geöffnet werden und alle Verbindungen stimmten sofort. Selbst das störrische Anhänger-Licht-Kontrollmodul funktionierte gleich beim ersten Probelauf wie es sollte.


Zum Abschluss musste mit großem Feingefühl und viel Geduld das Loch für die Anhängerkupplung in die Stoßstange geschnitten werden. Mit Stichsäge und Druckluftfräser dauert es nicht ganz so lange, doch sollte man nichts überstürzen. Im schlimmsten Fall ist das Loch am Ende zu groß und die Abdeckklappe geht während der Fahrt flöten. Um genau das zu verhindern haben wir beim letzten Wagen auch ein Fangseil an er Klappe angebracht welches uns davor bewahren soll. Leider wurde sie mit samt der alten Stoßstange verkauft.


Gegen 16:30 waren endlich alle Arbeiten erledigt und der Wagen konnte wieder aus der Garage entlassen werden. Vermutlich hätte man auch schneller fertig werden können, aber wir im allgemeinen und bei diesem Wagen im besonderen legen größten Wert auf eine vorsichtige und Zerstörungfreie Demontage aller Verkleidungsteile sowie einen optimalen Korrosionsschutz. Daran soll sich der Rest des Autos gefälligst mal ein Beispiel nehmen.

Jetzt ist der neue blaue Autogas-Siebener endgültig komplett und wieder (fast) so praktisch wie sein Vorgänger. Mit Gas im Tank und dem Anhänger au dem Haken kann die nächste Reise beginnen. Auch wenn auf dem Papier 100kg weniger Anhängelast stehen, ist auch dieser E38 ein gutes Zugfahrzeug. Hoffentlich kann er seine Talente bald unter Beweis stellen. Wenn es soweit ist, werden wir davon berichten
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